Kapitel 23 "Der Stern III"

18 3 7
                                    

Natalie und Charles beobachteten den Kampf noch eine Weile.

„Ich bin mir ziemlich sicher, dass Leichenberger dahintersteckt." sagte er nach einer Weile des Schweigens.

„Warum?"

„Er hat mit den Mädchen gesprochen und er war hier. Ich weiß nicht, wieso er die Magie stehlen sollte, aber möglich wäre es. Ich habe mit mehreren Verbündeten in Mondos gesprochen. Sie waren es auf gar keinen Fall und haben auch keine Idee, wer es sein könnte. Es kann also nur jemand sein, der von dem Ritual gehört hat."

Natalie nickte verständnisvoll. „Und wie prüfen wir, dass er es wirklich war?"

Charles zuckte mit den Schultern. „Wir können die Portale nicht benutzen, da sie unberechenbar sind, also..." er stockte und runzelte die Stirn.

„Also was?" fragte Natalie ungeduldig. In diesem Moment kam eine Welle aus Feuer und Erde auf sie zu. Die beiden konnte sich nur knapp vor der Welle retten. Sie stürzten in verschiedene Richtungen und landeten auf ihren Hintern.

„'Tschuldigung!" riefen Anna und Justine ihnen zu. Beleidigt sah Natalie zu ihren Freundinnen, die immer noch versuchten in dem Kampf die Oberhand zu gewinnen. Vergeblich. Keine zehn Sekunden später waren die drei Mädchen besiegt. Natalie und Charles rappelten sich auf.

„Was ich sagen wollte ist, dass es noch die Karte gibt." Charles strich sein Shirt glatt.

„Welche Karte?" fragte Natalie verwirrt.

„Die Karte der Portale. Mit ihr kann man die Portale manipulieren, sodass man weiß, wo man herauskommt."

Natalie sah ihn überrascht an. „Davon höre ich zum ersten Mal."

„Die Karte wurde vor Jahren versteckt. Wir dachten auch es sei ein Mythos." Elys kam auf sie zu. Lässig schwang er sein Schwert.

„Die Karte wurde in der Bibliothek versteckt." erwiderte Charles. „Weil sie gefährlich ist."

„Was ist so gefährlich an einer Karte? Und wer zur Hölle seid ihr zwei?" fragte Justine verwirrt. Elys lachte, aber antwortete nicht. Naara stellte die beiden höflich vor.

„Ich bin Naara und der gemeine Armleuchter da", sie zeigte auf Elys, „ist mein Freund Elys."

„Und im Kontext vom Krieg muss man sagen, dass die beiden eigentlich in Mondos wohnen." fügte Charles hinzu. Nun sahen die Mädchen noch verwirrter aus.

„Ich glaube kaum, dass ganz Mondos uns den Krieg erklärt hat. Elys ist der älteste Sohn der Erlenwald-Familie, einer der ältesten Adelsfamilien von Elysion. Seit einiger Zeit wohnt die Familie allerdings in Mondos." erklärte Natalie. „Ihr müsstet sie kennen. Sie haben ein Anwesen in Hoelle."

„Genau, meine Familie lebt da. Wir wohnen in Elysion." verbesserte Elys sie. „Seit ein paar Wochen."

Die Mädchen waren immer noch verwirrt. Dann machte es Klick. „Ah, die Erlenwald-Familie." machte Justine. „Das ist diese reiche Familie. Ich dachte immer, die Familie hat nur zwei Söhne."

„Nein, es gibt drei von uns." Elys zuckte mit den Schultern.

„Krass. Die Familie kommt aus Elysion. Wer hätte das gedacht." murmelte Stefanie beeindruckt.

„Also was für eine Karte suchen wir nochmal?" lenkte Anna ab.

„Eine Karte, die Portale manipulieren kann. Sie ist jedoch gefährlich. Jedes Mal, wenn man ein Portal manipuliert wird, öffnet man ein neues Portal, das irgendwo auftauchen kann. Irgendwann hatte Heris zu viele Portale. Es war so schlimm, dass man nicht mehr von einem Dorf zum nächsten gehen konnte, ohne irgendwo in Mondos herauszukommen. Deshalb hat man die Karte in der Bibliothek versteckt." erklärte Charles. Die Mädchen sahen sich belustigt an. Doch als sie Charles mahnenden Blick bemerkten, versuchten sie einen ernsten Blick vorzutäuschen.

Das verlorene Königreich - Das gebrochene HerzWo Geschichten leben. Entdecke jetzt