Victoria Pov.
Am nächsten Morgen streifte ich durch den Wald und hatte Pfeil und Bogen in der Hand. Natürlich wäre es leichter mit einer Schusswaffe, doch das würde alle anderen Tiere meilenweit ebenfalls verscheuchen. Langsam und jeden Schritt genau bedacht schlich ich durchs Unterholz und sah ein Reh an einem Flusslauf trinken. Leise spannte ich meinen Bogen und zielte, als das Wesen seinen Kopf hob und schnüffelte. Erschrocken schaute es in meine Richtung und seine braunen Rehaugen legten sich auf mich. Ich schluckte und der gesamte Bogen begann in meinen Händen zu zittern.
Mit schnellen Sprüngen hüpfte es durch die Büsche davon und war kurz darauf verschwunden. Seufzend ließ ich den Bogen sinken. Seine Augen glichen Newts einfach zu sehr, als dass ich es hätte töten können. Dann muss sich Pfanne eben mit einem Kaninchen und einem Wildschwein zufrieden geben. Ich steckte den Pfeil wieder in meinen Köcher und ging zurück zum Wagen, wo bereits die Beute drauf lag. Ich legte meinen Bogen und Köcher ebenfalls hinauf und nahm dann das Seil, um den Wagen hinter mir her zu ziehen.
Bei dem Koch angekommen nahm ich ohne Worte meine Jagdwaffe und ließ den Wagen stehen. Ich ging zur Hütte und verstaute die Sachen dort. Zu meinen Pflichten gehörte das Jagen. manchmal half ich aber auch den Ärzten und Köchen aus, wenn sie ausgelastet waren. Nach dem Abend mit Thomas gestern fühlte ich mich leer und ausgelaugt. Die ganze Zeit fragte ich mich, ob er vielleicht Recht hatte: versteckten wir uns? Waren die Opfer im Nachhinein umsonst?
In meinen Gliedmaßen zuckte es mich, als ich irgendetwas tun wollte. Irgendetwas hilfreicheres als jagen, kochen und sich um Patienten mit Bauchschmerzen zu kümmern.
Ein Räuspern riss mich aus meinen Gedanken und ich schaute auf. Gally stand in der Tür und musterte mich. "Hey", grüßte ich ihn und ging zu ihm, um dem Jungen einen sanften Kuss auf die Lippen zu hauchen. "Hey", raunte seine tiefe Stimme, als er liebevoll zu mir herunter schaute. "Was ist los?", fragte er. Verwirrt legte ich meinen Kopf schief: "Was meinst du?". Der Junge trat hinein und schloss die Tür hinter sich. "Ich meine", sagte er und zog sich sein Shirt über den Kopf aus, als er zu Schrank ging, "Was ist los? Ich habe dich seit gestern Abend nicht mehr gesehen und du sagst keinen Ton". Unsicher strich ich mir über die Arme und schaute Gally dabei zu, wie er sich neue Klamotten raus holte.
"Bei mir ist alles in Ordnung, aber gestern war einfach ein kompletter scheiß Tag... außerdem...", ich brach ab und verstummte. Wie sollte ich ihm sagen, dass ich mich zu Tode hier langweilte, ohne eine wirkliche Erklärung zu haben? Der Junge zog seinen Kopf aus dem Schrank und schaute mich an: "Außerdem was?". Ich seufzte und schaute zu Boden: "Ich langweile mich einfach zu Tode hier! Was, wenn Thomas recht hat? Waren die Tode um sonst, wenn wir uns hier auf einer Insel verstecken und unsere Tage zählen?".
Gally zog sich um und sah mich verständnislos an: "Ich habt wohl gestern viel Philosophiert, huh? Mach dir keine Sorgen", damit kam er zu mir und legte seine Arme auf meine Schultern, "Das ist nur eine Phase oder so... immerhin sind wir hier sicher, oder nicht?". Ich runzelte meine Stirn und hatte das Gefühl, dieses Gespräch schon mal geführt zu haben. Ich riss mich aus seinen Händen und knurrte: "Ist das dein Ernst? Du machst es schon wieder!". Der Junge zog seine Augenbrauen zusammen und sein Blick blitzte. "Was mache ich schon wieder?". Verärgert schnaufte ich auf und verschränkte meine Arme. "Du willst dich schon wieder einnisten, wie damals im Labyrinth. Du hast selbst gesagt, dass du es bereut hast, warum tust du es dann schon wieder?".
"Das ist etwas anderes", widersprach Gally, "Damals wurden wir von Griewern bedroht, waren wegen dem Virus in Gefahr und mussten fliehen. Hier ist es anders. Es gibt keinen Grund hier weg zu gehen". Ich stöhnte genervt auf. "Vergiss es, mit dir zu diskutieren ist sinnlos". Damit ging ich nach draußen und knallte die Tür zu, als ich mich zu Vince aufmachte.
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𝙼𝚊𝚣𝚎 𝚁𝚞𝚗𝚗𝚎𝚛 4: 𝙷𝚎𝚊𝚛𝚝𝚋𝚎𝚊𝚝𝚒𝚗𝚐
FanficTeil 1: "Maze Runner 1-3 - Newt/Gally FF" • 》Nach Monaten der Freiheit und Entspannung im sicheren Harfen wird der Alltag eintönig. Victoria sehnt es nach Aufregung und Abenteuer, so wie damals, als sie mit den Anderen das Labyrinth verlassen hat. K...