𝙼𝚊𝚣𝚎 𝚁𝚞𝚗𝚗𝚎𝚛 4: 𝙷𝚎𝚊𝚛𝚝𝚋𝚎𝚊𝚝𝚒𝚗𝚐

5. Fuck...

Victoria Pov.

Schwärze umhüllte mich und ich fiel ins Leere. Wo war ich hier? Mit einem splitterndem Krachen kam ich am Boden auf. Glasscherben begannen vom Himmel auf mich herunter zu fallen und meine Haut aufzuschlitzen. Warmes Blut begann an mir herunter zu laufen. Schmerzverzerrt verzog ich mein Gesicht und begann zu schreien, als diese Schreie in gurgelnden Lauten erstickt wurden. Ich begann keine Luft mehr zu bekommen.
Japsend sackte ich auf alle Viere zusammen und keuchte, als sich mir Schritte näherten. Hustend schaute ich nach oben und sah das kalte Gesicht von Ava Paige, wie sie eine Person an der Kehle gepackt hatte und diese schlaff aus ihrer Hand hing. Verächtlich schmiss sie mir den Körper vor die Füße, welcher mit einem dumpfen Aufprall aufkam und reglos liegen blieb. Paiges kalte Stimme hallte durch meinen Kopf, als sie sprach: "Du kannst nicht gewinnen. WICKED ist gut".

Unter Schmerzen begann ich auf den Körper zuzukriechen und hinterließ dabei eine Blutlache aus scharlachroter Flüssigkeit. Mit schweren Griffen drehte ich die Person zu mir und erstickte fast, als ich Teresa erkannte. Doch sie sah komisch aus. Ihre Augen war vor Schreck weit aufgerissen und ihr Mund war zu einem tonlosen Schrei geöffnet. Ihr Gesicht faulte, war von blauen Adern übersäht und ihre schwarzen Augen sahen trostlos und leer aus. Sie war ein toter Crank...
Mein Herz zog sich zusammen, als sie sich plötzlich schreiend erhob und mir ihre Zähne in meinen Hals schlug. Röchelnd riss ich meine Augen auf, bevor mich sämtliche Kräfte verließen und Taubheit sich in meinen Gliedmaßen ausbreitete. Mit einem dumpfen Aufprall ging ich zu Boden und das letzte was ich erkennen konnte war mein Blut, welches den sandigen Boden rot zu färben begann.

Mit einem schweren Keuchen schreckte ich hoch und wollte los rennen, als ich nicht wusste, wo ich war, doch meine Augen begannen sich an das Licht zu gewöhnen und so konnte ich meine Umgebung besser wahr nehmen. *Wo bin ich?*, fragte ich mich, während mir noch immer ein Schauer über den Rücken lief.
Der Raum in dem ich mich befand war groß, mit hohen, grauen Decken. Scheibenlose Fenster ließen das Tageslicht hinein, was jedoch noch recht dunkel war. Es musste noch früh am Morgen sein... keuchend fuhr ich mir durchs Gesicht und merkte dabei, dass ich klatschnass war. Mein Mund war trocken und mein Herz raste.

Plötzlich legte jemand eine Hand auf meinen Rücken und ich zuckte wie wild zusammen. Knurrend drehte ich mich um und sah zu Brenda, welche mich besorgt musterte. Erleichtert atmete ich aus und schmiss meine Decke weg, um aufzustehen und mich zu strecken. Vince, Minho und Pfanne waren bereits wach... naja und Brenda und ich. Die Anderen schliefen noch und ich hatte auch nicht vor das zu ändern. Knurrend kramte ich in meinem Rucksack nach einer Haarbürste und ging in einen Nebenraum, was mal ein altes Bad war. Dort wischte ich mit meiner Hand über den staubigen Spiegel und sah ein Mädchen mit zerzausten Haaren und mehr als fertigen Gesichtsausdruck. Ich seufzte und schnappte mir meine Bürste, um meine Haare zu kämmen und sie wieder zu einem Zopf zu binden, ehe ich wieder zu den Anderen ging. Ich konnte mich leider erst wieder auf dem Schiff waschen, da durch die Dürre die zerfallene Stadt in den äußeren Ringen kein Wasser besaß.

Ich gesellte mich zu Vince, welcher Minho und mich anschaute: "Weckt die Anderen. In einer halben Stunde geht's los". Ich nickte und ging zu Thomas und Gally, als ich beiden die Decke wegzog und knurrte: "Aufstehen!". Verwirrt schreckte Thomas hoch, während Gally sich murrend umdrehte und weiter schnarchte. Ich rollte mit meinen Augen und ging auf die andere Seite des Bettes, als ich ihn anstieß: "Steh jetzt auf, wir haben keine Zeit dafür, Gally". Plötzlich packte der Junge mich und zog mich zu sich auf die Matratze. "Was soll das? Lass mich los!", fauchte ich und wand mich in seinem Griff hin und her, als Thomas seine Wasserflasche nahm und sie über Gally's Kopf ausschüttete. Sofort ließ der Junge mich los und schreckte hoch, als er zu husten begann und Thomas boshaft anknurrte: "WENN ICH DICH IN DIE FINGER KRIEGE!!!". Der Junge lachte und begann zu laufen, Gally hinterher. Knurrend sah ich an meinem nassem Shirt runter. Ich hatte ja so schon miese Laune wegen diesem Traum und jetzt auch noch das! Mal abgesehen von Sonja und der Tatsache, dass WICKED hier herum streunte...