18. Kapitel

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Am nächsten Morgen wachte ich mit schrecklichen Rückenschmerzen auf. Die ganze Nacht auf dem harten Waldboden zu schlafen, war eine schlechte Idee gewesen.

Doch ich fühlte mich etwas besser als gestern. Auch, wenn mein Kopf schrecklich brummte. Gerade wollte ich den Schutzzauber von mir nehmen als ich Draco nur wenige Meter von mir entfernt an einen Baum angelehnt sah.

Er hatte seinen Zauberstab in der Hand und schaute Gedanken verloren in den Wald. Wie zur Hölle hatte er mich gefunden?

Mein Schutzzauber hatte schließlich den Sinn, dass ich nicht gefunden werde. Ich setzte mich vorsichtig auf und schaute neugierig zu Draco. Er bewegte sich kein Stück und schaute weiterhin in die Ferne.

Er konnte mich nicht sehen. Ich hob eine Hand und winkte ihn zu mir. Wieder passierte nichts. Ein wenig Erleichterung rauschte durch meinen Körper. Anscheinend wirkte mein Schutzzauber doch.

Vielleicht hatte sich Draco auch ganz aus Zufall genau an diesen Baum gelehnt?
Ich atmete tief durch. Unsere Konfrontation stand kurz bevor, aber ich war bereit, deswegen hob ich meinen Zauberstab und löste das Schutzschild um mich.

Dracos Kopf fuhr sofort zu mir. Wir schauten uns für einen Moment nur schweigend an. Keiner von uns beiden wagte es etwas zu sagen. Und warum auch immer war es auch nicht nötig etwas zu sagen.

Dracos Augen reichten mir völlig aus, um zu verstehen, was in ihm vorging. Seine Augen blitzen vor Trauer und Niedergeschlagenheit und doch konnte ich auch Erleichterung erkennen.

Ich konnte mir selber nicht erklären, warum ich das tat, aber ich stand auf und schmiegte mich an Dracos Brust. Sofort schlug er seine Arme um mich und drückte mich fest an seine Brust. Draco war so ausgekühlt das ich mir Sorgen machte, ob er überhaupt noch einen Puls hatte.

Draco beugte seinen Kopf runter zu meinem Ohr und flüsterte „Es tut mir so leid Jane. Einfach alles. Ich hätte dir niemals die Erinnerung nehmen dürfen." Ich schaute zu ihm auf und wieder schauten wir uns nur schweigend an.

Heute Morgen war ich mit der Erkenntnis aufgestanden, dass ich nicht mehr vorhabe mein ganzes Leben damit zu verschwenden Voldemort für seine Entscheidungen zu verfluchen. Es hatte keinen Sinn sich weiter dagegen querzustellen. Und, wenn ich ganz ehrlich zu mir selbst war, dann konnte ich fühlen, dass Draco sehr wichtig für mich geworden war.

Draco ließ nicht nur mein Herz schneller klopfen, sondern machte mir die Monate hier auf Hogwarts schöner. Vielleicht liebte ich Draco jetzt noch nicht. Aber es wurde Zeit mir einzugestehen, das irgendwann das unausweichliche passieren würde. Und Draco konnte ich nicht ausweichen.

„Ich werde dir und mir eine Chance geben", murmelte ich so leise, dass ich schon Angst hatte, er hatte es gar nicht verstanden, doch er lächelte mich leicht an. Mehr gab es nicht zu sagen. Ich würde es versuchen. Vielleicht war Draco auch genau der richtige für mich.

Ich und Draco gingen schweigend zusammen wieder zurück ins Schloss. Als ich mein Zimmer betrat, lagen Blaise und Pansy zusammen auf ihrem Bett. Pansy sprang sofort auf und nahm mich fest in den Arm. „Ich habe mir solche Sorgen um dich gemacht Jane" weinte sie an meine Schulter.

Auf einmal fühlte ich mich schrecklich schuldig. Ich war für eine ganze Nacht weg gewesen und keiner von ihnen wusste, wo ich war oder wie es mir ging. Wäre Pansy einfach abgehauen hätte ich kein Auge zu machen können.

„Es tut mir wirklich leid. Das war gestern Abend einfach alles zu viel für mich" erklärte ich beiden ruhig. Pansy schaute mich mitleidig an „Das mit der Hochzeit tut mir wirklich leid Jane, ich hoffe ihr beide könnt euch damit irgendwann abfinden."

Ja, auch ich hoffte das. Ich nickte Pansy nur niedergeschlagen zu. Schon sehr bald würde ich bei Draco leben...
Allein der Gedanke daran das ich und Draco uns womöglich sogar ein Bett teilen werden, ließ meine Wangen glühen.

„Ist es ok, wenn ich mich für ein paar Stunden noch mal hinlege? Ich habe nicht besonders gut geschlafen" gähnte ich den beiden entgegen. „Natürlich nicht", sagten beide gleichzeitig.

Das ließ ich mir nicht zweimal sagen und legte mich müde in mein Bett. Wenige Sekunden später war ich auch schon eingeschlafen.

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„Jane!!" schrie eine Stimme über mir und schüttle mich fest an den Schultern. Verschlafen öffnete ich meine Augen und fand einen angespannten Draco über mich gebeugt, der mich sorgenvoll anschaute. „Was ist los?", fragte ich verschlafen und rieb mir die Augen. 

Draco griff nach meiner Hand und zwang mich aufzustehen dann schaute er mich ernst an und sagte „Die Todesser sind hier."

Mein ganzer Körper spannte sich an. Oh nein... doch nicht jetzt.

The Way I Love You (Draco Malfoy FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt