Sie ist nicht hier. Wieder nicht. Es ist schon der fünfte Tag seid unserer Begegnung vergangen. Schon lächerlich, dass ich mich jeden Tag auf den Weg mache und hoffe sie auf der Wiese wieder zu sehen. Ein bisschen enttäucht und über mich selbst genervt zupfe ich Graß raus. Bis mir ihre Worte wieder einfallen und ich innehalte. Ich stehe auf, als es dämmert und gehe. Auf dem Weg nach Hause gehe ich doch einen Umweg. An der Garage mache ich eine halt und gehe hinein. Mich umhüllt eine Wolke aus Rauch. Überall liegen Bierflaschen und meine "Freunde" sind schon sowas von zugedröhnt. "Jo Eden was geht ab?" Begrüßt mich Josh und ich schlage ein. Ich nehme mir eine Bierflasche und lasse mich neben ihn fallen. "Hey" gebe ich von mir und nehme einen großen Schluck vom Bier. Ich ertränke meine schlechte Laune und ignoriere die anderen. "Ey Eden, wo hast du dich die letzten Tage rum getrieben?" Ich ignoriere die Frage und hole mir wieder ein Bier. "Sie war bestimmt mit irgendeinem Typen zusammen." Ich ignoriere es einfach und blende es aus. Die Zeit vergeht und irgendwann wird mir ein Joint angeboten. Ich nehme einen tiefen zug und entspanne. Irgendwann nehme ich mein Zeichenheft und schmeiße mich auf den Sessel. Meine Beine baumeln über die eine Lehne. So benebelt fällt es mir leicht zu zeichnen. Ich bin total vertieft als mich eine Stimme aus den Nebel und damit aus der Ruhe reist. "Heiß." Ich drehe mich um und gucke böse. "Halt einfach deine Klappe." Ich schlage das Heft zu und stehe auf, verlasse die Garage und trete in die kühle Nacht.
(Das Bild hat mein Wolf gezeichnet)
Ich nehme einen tiefen Atemzug um mich zu beruhigen. Ich weiß nicht warum ich so übereagiert habe. Aber niemand soll so über sie reden auch wenn Max nur die Zeichnung gesehen hat und sich nichts dabei gedacht hat. Es ist echt frisch und ich ziehe meine Jacke noch enger an meinen Körper. Ich weiß nicht wo ich hin soll. Nach Hause möchte ich nicht. Also gehe ich zu Allie und schleiche mich in ihr Zimmer. Das Fenster stand wie immer offen. Für mich. Ich ziehe meine Schuhe aus und Stelle sie neben das Sofa. Danach falle ich fix und fertig drauf und schlafe ein.
Sonnenstrahlen kitzeln mein Gesicht und ich muss niesen. Verschlafen reibe ich mir über die Augen. Fuck diese Kopfschmerzen. Ich strecke mich und setze mich auf. "Morgen Edi" Allie sitzt angezogen an ihrem Schminktisch und sieht zu mir. "Gut geschlafen?" Ich lächle leicht und brumme "Morgen. Geht so." Meine große Schwester lacht und dreht sich Locken. Ihre blonden Haare fallen ihr bis zur Hüfte. Meine fallen nicht Mal auf die Schultern. "Ich muss gleich los, fühl dich wie zuhause" sagt sie und schnappt sich ihre Tasche. Sie winkt mir noch zu und ist verschwunden. Ich blicke zu Uhr. Es ist schon zwei Uhr. Krass. Ich schleppe mich in Badezimmer und Dusche. Danach drücke ich meine Haare trocken und nehme meine Klamotten. Sie riechen nach Rauch. Angeekelt schmeiße ich sie in die Wäsche. Überlegend werfe ich eine Blick in den Kleiderschrank. Nein. Nope. Ähm nein. Niemals. Ich gehe Kleidungsstück für Kleidungsstück durch. Am Ende entscheide ich mich für eine schwarze Jeans und ein dunkles und dünnes Langarmshirt. Das einzige was zu mir passt.
Der Weg durch den Wald ist mir mittlerweile so bekannt, ich könnte ihn mit geschlossenen Augen gehen. Die Jeans sitzt ungewöhnlich eng. Ich weiß nicht warum ich heute schon wieder zu der Blumenwiese gehe, die anderen Tage war sie auch nie da. Ich verstehe nur nicht warum mir das so sehr die Laune vermiest. Also sie ist so auch nicht die beste, aber wegen ihr? Einer fremden Person? Als ich an der Wiese ankomme, macht mein Herz einen Sprung. Noch etwas was mich sehr verwirrt. Dort liegt sie. Die Arme hinter dem Kopf verschränkt und mit geschlossenen Augen. So friedlich und in mir breitet sich einen angenehme Ruhe aus. Langsam gehe ich auf sie zu und setze mich neben sie. Dabei Versuche ich keine der Blumen zu zerstören. Mein Blick fällt auf ihre natürliche Schönheit und ein kleines lächeln ziert ihr Gesicht. Doch obwohl sie meine Anwesenheit spüren muss reagiert sie nicht. Meine Augenbrauen ziehen sich zusammen und ich würde normalerweise gehen. Eigentlich wäre ich normalerweise nicht Mal hier. "Und wie oft warst du hier?", reißt mich ihre liebliche Stimme aus meinen Gedanken. Ich starre sie an. "Äh." Ich weiß nicht was ich sagen soll. "Strecke deine Hände zu den Blumen aus und streiche leicht über sie. Sind sie nicht schön?" Ein strahlendes lächeln. Dabei zuckt sie mit ihrer Nase und lässt die winzigen Sommersprossen tanzen. Meine Finger zucken und sehen sich danach sie zu berühren. Einem Impuls folgend fahre ich hauchzart über ihre Nase und Wangen. Bis mir auffällt was ich tue und meine Hand zurückziehe. Als ich die berührt habe was die Welt still. Keine lauten Gedanken. Nur sie. "Ich war jeden Tag hier." Rutscht es mir raus und ich presse die Lippen zusammen. Sie grinst. Und es gefällt mir genauso sehr wie ihr lächeln. "Tut mir leid, dass ich nicht da war. Ich musste mich um meine kleinen Geschwister kümmern. Die Zwillinge sind gerade ein Jahr alt geworden und machen einem es nicht leicht. Auch wenn sie zuckersüß sind. Und sie gehen schon ein bisschen das ist so niedlich. Aber dann muss man aufpassen. Letztens habe ich eine der beiden im Badezimmer gefunden und sie hat einfach das ganze Klopapier runter gerollt. Oh- das wolltest du bestimmt gar nicht wissen.", sie lacht kurz und streicht sich ihre roten Locken hinter die Ohren. Das lässt mich grinsen. Beim letzten Mal hat sie es auch gemacht. Sie ist so anders. Ich schüttel den Kopf, lege mich auf den Rücken und schaue zum Himmel. Ein Schatten legt sich über mich. Ich meine keinen schlechten, wie diese die mich immer verfolgen bei Tag und Nacht. Der Schatten hat ein Geruch von Blumen und ihre langen Haare fallen über mich. Hüllen uns ein und legen sie wie eine Decke um uns. Sie tippt meinen Mundwinkel an. "Du hast da was." Flüstert sie und ich gucke verwirrt. "Was?" Sie kichert. "Na da ist ein lächeln." Ich habe nicht gelächelt. Jetzt tue ich es doch. Sie strahlt und steht auf. Geht davon. Einfach so. Ich richte mich auf und laufe ihr hinterher bis ich neben ihr gehe. "Wo gehst du hin?" Sie lächelt und dann lacht sie. "Ich weiß noch nicht. Vielleicht in ein Abenteuer. Magst du Abenteuer?" Ich muss schmunzeln und blicke zu ihr. Wir sind fast gleichgroß. Ich bin auch nicht die größte, aber das stört mich wenig. "Keine Ahnung. Vielleicht." Ich zucke mit den Schultern. Sie nimmt meine Hand und läuft weiter. Ich blicke runter zu ihrer hellen Haut und meiner übersäht mit Tattoos. Und auch wenn unsere Hände unterschiedlicher nicht sein könnten, passen sie perfekt zusammen. Sind wie füreinander geschaffen. "Dann auf ins Abenteuer.", ruft sie und läuft, dreht sich im Kreis und breitet die Arme aus. Zieht mich mit sich und ich lasse mich fallen.
...
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Träumerherz
Short StoryIch weiß nicht genau was das hier wird, aber ich denke es wird eine kleine Ansammlung von Dingen die mir durch den Kopf gehen. Dinge die ich gerne loswerden möchte. Das können kleine Texte sein, Kurzgeschichten und anderes. Vielleicht auch einzelne...