I'm sorry

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Wäre mein Leben ein Buch, würde ich jetzt auf der Couch sitzen, mit einer Dicken Decke und würde haufenweise Eis in mich schaufeln. Neben mir ein Berg Taschentücher, schwarz vom Mascara. Die Beine angewinkelt und der Blick ins Nichts gerichtet. Doch das ergibt keinen Sinn. Warum sollte es so sein? Wenn ich ehrlich gewesen bin, sollte ich nicht einmal dieses Gefühl haben alles zerstört zu haben. Warum ist es also da?

Es sollte nicht weh tun. Ihre Augen sollten keine Tränen ausstoßen, die beweisen, das etwas nicht stimmt. Es fühlt sich so an, als würden unsere Dämonen uns voneinander trennen und auseinander reisen. Sie hat doch nichts verloren, warum fühlt es sich dann so an? Hat sie verleugnet und war doch was da. Gefühle..?

Verfickter Mist... Schreit sie und schlägt mit der flachen Hand gegen die Wand. Fuck ey. Du bist ein Lügner und erbärmlich. Sie schüttelt den Kopf um diese Stimme loszuwerden. Nein. Bin. Ich. Nicht. Und wie du das bist. Nie zeigst du was du wirklich fühlst. Schweigst oder streitest es ab. Dein Leben wäre so viel besser wenn du nicht so feige wärst. Halt deine Fresse. Frustriert schlägt sie sich gegen den Kopf. In ihr dieser Druck und Schmerz, der sich  doch so taub anfühlt. Als wäre alles in ihr erfroren und wartet nur auf einen Schlag. Damit sich die Eissplitter in ihrem ganzen Körper verteilen. Damit es noch mehr wehtut.

Ich habe nicht gelogen. Sie schüttelt den Kopf. Immer wieder. Es war Unsicherheit oder eher Ungewissheit. Es war ihr nicht klar. Und selbst wenn, es hätte ihr nichts gebracht. Wie immer. Ihr schwaches Herz sucht immer nach den falschen. Nicht ohne Grund, liegt es so oft in Splittern auf dem Boden verteilt. Was mache ich jetzt?

Du brauchst nichts machen, du hast schon genug angerichtet. Wütend und kalt schlägt sie wieder gegen die Wand. Diesmal aber mit der Faust. Zu viel. Nicht schon wieder. Fuck nein. Erschöpft sinkt sie auf ihren Knie und wiegt sich mit den Händen in den Haaren vergraben vor und zurück.

Keine Ahnung wie viel Zeit vergangen ist, doch durchfrohen von der Kälte rührt sie sich wieder und steht auf. Das Blut an ihrer Hand ist bereits getrocknet. Einmal tief Luft holen. Sie schleppt sich zum Bad, wäscht ihre kaputte Hand und genießt den Schmerz, der sie vom eigentlichen ablenkt. Gefühle die sie nicht versteht und die nicht sein sollten. Nachdem sie sich Wasser ins Gesicht gespritzt hat, blickt sie in den Spiegel. Haha du bist so schwach und eine Drama Queen. Wetten, das du dich in Sachen hineinsteigerst die nicht einmal sind. Sei einfach ruhig.

Ein Lächeln breitet sich auf ihren Lippen aus. Es ist alles gut, in ein paar Tagen ist es wie als wäre nie was gewesen. Sie richtet sich auf und geht. Selbstbelügend um sich zu schützen. Wenn das nicht eine weitere Lüge ist.

Es tut mir leid.

"Dein Text geht mir nicht mehr aus dem Kopf, weil er mich persönlich anspricht. Als wäre es an mich adressiert..."- Unbekannt

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