Carpe diem... 13

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Kapitel 13: Labello und Blinkeblinke

Nachdem Leah und meine Freunde nach Hause gefahren waren, verplemperte ich meine Zeit damit unwichtige Dinge zu tun. Ich schwamm einige Bahnen im Pool. Ich las das neue Buch, dass wir in Literatur durchnahmen. Ich räumte mein Zimmer auf.

Als ich gerade dabei war Mathe zu lernen, verfluchte ich mich selbst. Soweit war es also schon mit mir gekommen. Nur um dem Gespräch mit meiner Mutter auszuweichen, lernte ich. Das muss man sich mal vorstellen!

Naja, obwohl mir ja heute auch zwei unangenehme Gespräche bevorstanden. Erstmal mit meiner Mutter und dann mit Mitch. Immerhin mussten wir ja irgendwie über diesen Fast-Kuss reden.

Auf jeden Fall entschied ich mich, bevor ich noch anfing zum Streber zu werden, einfach zu zeigen, dass ich Eier in der Hose hatte und wählte die Telefonnummer von zu Hause.

"Bennet." Ging meine Mutter auch gleich ran. Im Hintergrund hörte ich das Baby schreien und den Fernseher laufen. Also musste der Alte wohl wieder mal davor sitzen und seine Bierwampe füttern. Das Teil war so groß, ich war mir sicher, dass es mittlerweile ein Eigenleben entwickelt hat.

"Hey Mom! Ich bins Taylor." Nach kurzer Überlegung fügte ich noch hinzu: "Dein Sohn." Nur falls sie mich schon vergessen haben sollte...

"Oh Ty! Ich..." Anscheinend war sie für einen kurzen Moment sprachlos. "Was hast du angestellt?"

Toll so begrüßt zu werden. Als könnte es nur einen einzigen Grund für meinen Anruf geben, nämlich das ich schon wieder Scheiße gebaut hatte. Da merkt man erstmal, was familiäres Vertrauen bedeutet. "Ich habe nichts angestellt."

"Bist du wieder im Gefängnis? Hat Tim dich rausgeschmissen?"

"Nein Mom! Mir gehts gut! Ich bin bei Tim zu Hause und rufe nur an, um dir zu sagen, dass ich das Schuljahr hier fertig mache und dass ich nicht nach Hause komme."

"Was?" Fragte sie mit überraschter Stimme. "Und Tim lässt dich?"

"Ja. Er hat das vorgeschlagen."

"Und was ist mit dem Job den ich dir besorgt habe? Die warten sicher nicht ein ganzes Jahr auf dich und ich habe die wirklich angebettelt dir eine Chance zu geben."

"Ja, Mom, ich weiß. Aber ich will erstmal die Schule fertig machen und dann kann ich vielleicht aufs College gehen und was richtiges machen..." Am anderen Ende der Leitung war es still. "Mom? Hallo? Mom, ist alles in Ordnung?"

"Was hat der Bastard jetzt schon wieder angestellt?" Hörte ich dann deutlich meinen biologischen Erzeuger rufen und auch die Antwort meiner Mom bekam ich mit. "Er sagt, er will aufs College gehen." Dann... Lachen. Lautes, dröhnendes Lachen von meinem Alten und dann kam er ans Telefon.

"Keine Ahnung wann ich das letzte Mal sowas Komisches gehört hab! Deinen Humor haste wohl immer noch..."

"Ich meine das ernst."

"Schieb deinen Arsch nach Hause. Deine Mutter hat sich den Arsch aufgerissen, dass sie für dich Nichtsnutz einen Job bekommt und was besseres findest du sowieso nich... Schulabschluss! Tim hat dir wohl ordentlich Scheiße in den Kopf gesetzt."

Ich hasste meinen Vater. Hatte ich das schon mal erwähnt? Nicht nur, dass er selbst seit Jahren nur vom Sofa hochkommt, wenn Mom mal nicht da war, um ihm ein neues Bier zu bringen, nein, jetzt bezeichnete er mich auch noch als Nichtsnutz. "Ich bleibe und du kannst mich mal."

"Wie war das?"

"Du hast mich schon verstanden, Dad. Du kannst mich mal. Da wo die Sonne nicht scheint."

Carpe diem...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt