Kapitel 23: Von Sterlingsilber und Achselschweiß...
"Was machst du denn hier?" Fragte ich Mitch, die vor der Bürotür des Raums stand, indem ich gleich meinen Bericht halten würde. Elija hatte mir gerade erst vor fünf Minuten gesagt, dass noch andere Leute dabei sein würden. Als wäre es kein großer Deal... Vielen herzlichen Dank auch!
Ich war ohnehin schon aufgeregt genug, wegen der Sache, denn eigentlich sollte ich ja bloß meine Meinung darüber geben, ob die Spenden gerechtfertigt sind, oder eben nicht die ganze Stiftung neu strukturieren. Aber genau das hatte ich irgendwie getan. Mir waren immer wieder neue Ideen gekommen und Nathan hatte mit den Zahlen ein bisschen rumhantiert und wir zwei haben uns da einfach so reingesteigert, dass...
Auf jeden Fall war ich nicht begeistert darüber, dass Mitch da war. Unser kleiner Streit war jetzt eine Woche her und bislang hatte sie sich rausgehalten, aber jetzt kreuzte sie wieder zu meiner Rettung auf. Das trieb mich in den Wahnsinn! "Wir hatten doch geklärt, dass du dich..."
"Raushältst. Das mach ich auch." Verteidigte sie sich. "Ich bin geschäftlich hier. Mir gehören immerhin 30% der Firmenanteile. Ich bin Hauptaktionär, seitdem ich achtzehn bin und von daher würde ich schon gern wissen, was in meiner Firma so passiert."
"Und du siehst dir jetzt meinen Bericht an, weil es ja so wichtig für die Firma ist." Sagte ich sarkastisch. Schon klar. Und danach würden wir nach Hawaii fliegen und zusammen mit dem Weihnachstmann Hula tanzen.
"Kannst du auch mal aufhören mich andauernd fertig zumachen?" Fragte sie leise nach, damit uns die umstehenden Arbeiter nicht hörten. "Ich halte mich da raus, versprochen. Aber du hast die ganze letzte Woche kaum mit mir geredet! Wenn ich auch nur einmal nach der Arbeit gefragt habe, dann hast du mich sofort angefahren. Das ist scheiße, Taylor. Einfach nur scheiße ungerecht und ich habe langsam genug davon." Damit drehte sie sich um, doch an der Tür hielt sie nochmal inne. "Und viel Glück." Dann war sie verschwunden.
Ja, ich war ungerecht gewesen, bemerkte ich jetzt. Aber im Moment hatte ich absolut keinen Nerv mich mit diesen Problemen auseinander zu setzen. Ich straffte die Schultern, nahm noch einen tiefen Atemzug und betrat den Raum, wo sich gleich sechs Paar Augen in meine Richtung wanden.
In meinem Kopf spielte der Song: Here I am! Rock you like a hurricane!
Und das hatte ich ja auch irgendwie vor. Elija sagte ein paar Worte zur Eröffnung, stellte mich und die anderen Typen vor und erzählte ihnen, was mein Auftrag gewesen war. Dann bedeutete er mir anzufangen.
Und ich rang nach Worten. Was wollte ich den Typen nochmal erzählen? War es normal dass ich schwitzte wie ein abgestochenes Schwein? Und warum starrten die mich alle so an?
Dann traf ich auf Mitchs schöne hellgrüne Augen und sie nickte mir kurz zu.
Ja, ich konnte das schon irgendwie schaffen. "Guten Tag. Ich habe mich in den letzten Tagen ausgiebig mit der Organisation der Hunter Stiftung ausgesetzt und zusammenfassend kann man sagen, dass sie wirklich gute Arbeit leistet und die Spendenerhöhungen bei der momentanen Strukturierung der Stiftung durchaus gerechtfertigt sind." Begann ich erstmal und hielt dann kurz inne um mir zu überlegen, wie ich zum nächsten Teil meiner verfickten kleinen Rede überleiten soll.
"Wenn du sagst, momentane Strukturierung, was genau meinst du damit?" Ertönte dann Mitchs Stimme in der Stille und ich sah sie wieder an. Ja, da war sie wieder und half mir.
"Wenn man einige Umstrukturierungen vornimmt dann könnte man durch die Einsparungen einen Großteil der nötigen Spenden ersetzen. Wenn ich ihnen einige meiner Ideen vorstellen dürfte?" Elija machte eine Handbewegung nach dem Motto: Nur zu, also begann ich einfach mal mit meinen Ideen. Meine Augen behielt ich die ganze Zeit auf Mitch gerichtet und stellte mir vor, dass wir bei ihr zu Hause auf dem Sofa saßen und ich ihr die ganze Sache nur so zum Spaß erzählte. Und das brachte mich dazu, dass ich nicht mehr aufgeregt war, sondern die ganze Sache auch irgendwie genoss.
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Carpe diem...
RomanceTaylor hat in seinem Leben schon sehr viel Scheiße gebaut. Er ist der Badboy, vor dem Mütter ihre Töchter warnen. Doch eines Tages treibt er es auf die Spitze. Von seinen Eltern aufgegeben und Hunderte Kilometer von seinen Freunden entfernt, bekomm...