7. Kapitel: Safran Reis und gedünstete Hühnchenbrust in der Schulkantine
"Nein. Kein bisschen." Meinte ich gelangweilt, als ich mir meinen dritten Kaffee heute morgen eingoss. Onkel Tim hatte mich schon vor einer guten Stunde geweckt. Kaum hatte er die Tür zu gemacht, habe ich mich umgedreht und weiter geschlafen. Nach fünf Minuten kam er wieder. Das Verhalten hatte er anscheinend von mir erwartet gehabt und der Typ hatte auch schon einen Plan für diese Situation. Er hatte Lady GaGa in meine Anlage gelegt und sie voll aufgedreht. Wären es wenigstens die Rolling Stones gewesen, dann hätte ich nicht aufstehen und sie ausmachen müssen, denn mit denen konnte ich problemlos schlafen. Aber Pokerface? Das trieb mich in den Wahnsinn. Aus Rache habe ich mich dann auch einfach wieder hingelegt und weitergeschlafen. Dann hat Onkel Tim mir Conchila, die Haushälterin, ins Zimmer geschickt. Die hat auch prompt damit begonnen Aufzuräumen und mein Bett zu machen. Während ich noch drinlag.
Das hatte mich dann schließlich doch dazu gebracht aufzustehen und zu duschen und mich anzuziehen.
"Wie meinst du das, du bist nicht aufgeregt?" Fragte Leah mich gerade am Telefon. Sie hatte gerade angerufen, als ich runter in die Küche bin, denn auch sie wollte das ich aufstehe. "Das ist der erste Tag an deiner neuen Schule!"
"Jap. Und?" Fragte ich desinteressiert, denn was war denn schon dabei?
"Eine Schule mit total reichen Kids! Vielleicht gibt es ja auch ein Kids mit berühmten Eltern, oder so! Du kannst mir nicht erzählen, dass du nicht aufgeregt bist!" Leah war ziemlich außer Atem, obwohl ich es ja war, der mit den Leuten abhängen musste und nicht sie, oder?
"Die werden auch nicht anders sein, als normale Leute. Außerdem sind Mitch und Fin da und die zwei sehe ich ohnehin jeden Tag." Was stimmte. Sobald Fin über seine, wie Mitch es nannte, "anfängliche Verschlossenheit gegenüber fremden Menschen" überwunden hatte und es sogar mal zustande gebracht hat, über einen Witz von mir zu lachen, mochte ich ihn. Wir kamen gut zurecht. Vor allem nachdem er mich zu einem Antiaggressionstraining nach seiner Art eingeladen hatte. Wir haben uns an einer Boxhalle getroffen und dann gute drei Stunden auf Boxsäcke und uns gegenseitig eingedroschen. Alles in allem, war er genau nach meinem Geschmack. Vielleicht ein bisschen zu ruhig und zu grimmig, aber er wirkte im Gegensatz zu Mitchs aufgeschlossener Art wie ein Ruhepol. Die zwei ergänzten sich perfekt.
"Wer ist Fin?" Fragte sie dann gleich.
"Der beste Freund von Mitch." Sie stöhnte genervt und ich wusste auch warum. Das war nicht die Art von Antwort, die sie hören wollte. "Sein Vater macht irgendwas mit Zeitungen und seine Familie ist wohl schon seid Jahrhunderten in dem Geschäft und deswegen hat sich über die Jahre viel Kohle angestaut."
"Oh... Und ist er nett?"
Nett? Der Arsch war ein gefährlicher Bastard um genau zu sein. Wie er auf diesen Sandsack eingedroschen hat. Meine Fresse. Ich wollte nicht den Typen sehen, den er verprügelt hat. Aber andererseits änderte sich sein Verhalten komplett, wenn Mitch in der Nähe war. Er begann freimütig zu erzählen, war höflich, jagte keinem Angst ein. "Naja... Nett ist ein relativer Begriff. Ich würde sagen, er ist..." Gemeingefährlich? Psychisch nicht ganz stabil? "Temperamentvoll."
"Na dann müsst ihr beiden ja gut miteinander zurecht kommen. Schick mir doch mal ein Bild von euch drei Kerlen!" Gluckste sie fröhlich vor sich hin.
Ja, dachte ich mir, genau das war das Problem. Wir waren eigentlich nur zwei Kerle und Mitch. Das hatte ich ihr bisher immer noch nicht klar gemacht. Wenn sie herkam würde sie wohl die Überraschung ihres Lebens erfahren. "Ähm... Ja. Baby, hör zu... Mitch..." Draußen ertönte eine laute Autohupe und rettete mich. "Ist gerade vorgefahren um mich abzuholen. Ich muss auflegen. Tschüss Süße, ich ruf dich heute Abend an." Und damit legte sie auf, noch bevor ich mehr sagen konnte.
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Carpe diem...
RomanceTaylor hat in seinem Leben schon sehr viel Scheiße gebaut. Er ist der Badboy, vor dem Mütter ihre Töchter warnen. Doch eines Tages treibt er es auf die Spitze. Von seinen Eltern aufgegeben und Hunderte Kilometer von seinen Freunden entfernt, bekomm...