10. Kapitel
Es sieht aber nicht so aus, als würde zwischen euch nichts laufen...
Willst du mich verarschen?
Ich bin nur ein Wocheende hier und anstatt die Zeit mit mir zu verbringen, rennst du ihr hinterher!
Machst du alles was sie sagt? Die ganze Zeit höre ich nur, Mitch hier, Mitch da, Mitch sagt, Mitch denkt, Mitch, Mitch, Mitch!
Du bist wie ein Hund den sie trainiert hat! Kaum reibt sie sich die Arme, bringst du ihr einen Pullover! Kaum steht sie auf, rennst du ihr hinterher! Kaum guckt sie dich auch nur an, legst du sofort den Joint weg und machst was sie sagt.
Bist du von allein darauf gekommen, dass ich sauer bin, oder hat sie dir gesagt, dass du dich bei mir entschuldigen sollst?
Als ich mich nach einer sehr kurzen Nacht aus dem Bett quälte, schwirrte mir immer noch der Kopf von dem was mir Leah alles angeknallt hatte. Okay, ich gab es zu, ich mochte Mitch. Sie war eine gute Freundin und sie war mir wichtig. Sie war mir gegenüber niemals was anderes als freundlich gewesen und ich sah keinen Grund nicht mit ihr abzuhängen, aber das was Leah mir sagte, ließ mich stutzen. Was ich wirklich ein Hund? Hatte ich mich tatsächlich verändert? Konnte es sein, dass ich Mitch mehr Beachtung schenkte, als meiner Freundin?
Wenn ja, dann machte mir daran vor allem Angst, dass ich es nicht bemerkt hatte. Für mich war es natürlich geworden, irgendwann in den letzten Wochen...
Meine Freundin war schon vor einer halben Stunde aufgestanden. Irgendwann um vier Uhr nachts hatte sie entschieden, dass sie keinen Bock mehr hatte sich mit mir zu streiten und hat mir mehr oder weniger verziehen. Na gut, eigentlich weniger. Woran ich das merkte? Nicht an der Tatsache, dass sie im Bett so weit entfernt von mir lag, wie es nur ging. Oder daran, dass sie mich in der Nacht fünf Mal "aus Versehen" getreten hatte. Oder daran, dass als sie heute morgen über mich drüber geklettert war, ihr Knie voll in meinen Eiern gelandet ist.
Nein, ich erkannte es, als ich in den Spiegel gucken wollte und in Großbuchstaben am oberen Rand stand Arschloch und fünf Pfeile genau in die Mitte zeigten. Da wo mein Gesicht war. Leah hatte sich wirklich was einfallen lassen, dass musste man ihr lassen. Sauer aber kreativ. Es war gerade um zehn und als ich ins Wohnzimmer kam, hörte ich schon laute Rockmusik aus der Küche. Das hieß das entweder Mitch hier war und Frühstück machte, oder aber...
"Was machst du denn hier, Fin? Bist du über Nacht geblieben?" Er saß am Küchentisch und schlürfte Kaffee, wobei mir nicht gefiel, wie er meine Freundin dabei beobachtete, wie sie im Kühlschrank herumkramte.
"Jap." Er drehte sich schließlich um und riss die Augen von Leahs Arsch weg. Okay, normalerweise sollte ich eifersüchtig sein, aber Fins Lebensmotto war praktisch: Bruder vor Luder und daher war ich mir sicher, dass ich absolut nichts zu befürchten hatte. Hoffte ich. "Haley ist schon abgehauen, um sich vor dem Mädelstag nochmal umzuziehen. Mitch hat gerade geschrieben, dass sie in zehn Minuten da ist. Elija hat Probleme mit den Geschäften und jetzt is sie gerade... ja."
Okay, ein bisschen verwirrt, der Gute, was? Leider konnte ich nicht ignorieren, wie Leah beim Klang von Mitchs Namen zusammen zuckte. Mal sehen wo ich heute Morgen stand. "Guten Morgen, Schatz... Wie hast du geschlafen?"
Die hochgezogene Augenbraue und der verächtliche Blick sagte schon alles was ich wissen musste. "Dachte ich mir schon." Da ich wohl keine Hoffnung darauf hatte, dass sie mir einen Kaffee zurecht machte, ging ich selbst zum Schrank, holte mir eine Tasse und goss mir die lebensnotwendige Brühe ein. Als ich zwei Löffel Zucker dazu tat, konnte ich Leahs Stirnrunzeln nur aus den Augenwinkeln erkennen. "Was? Habe ich gekleckert?"
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Carpe diem...
RomanceTaylor hat in seinem Leben schon sehr viel Scheiße gebaut. Er ist der Badboy, vor dem Mütter ihre Töchter warnen. Doch eines Tages treibt er es auf die Spitze. Von seinen Eltern aufgegeben und Hunderte Kilometer von seinen Freunden entfernt, bekomm...