Kapitel 20: Von vollen Windeln und Hormonen
"Miss Hunter." Die ältere Frau schüttelte Mitchs Hand und drehte sich dann zu mir. "Mister Bennet." Wow... Die Frau hatte eine Händedruck wie ein Soldat und genau den gleichen Ausdruck hatte sie auch in ihren Augen. Als wäre sie bereit für einen Kampf und war sich sicher, diesen auch gewinnen zu können. "Kommen sie rein." Sie drehte sich auf der Stelle um und ging vor in ihr Büro.
"Ich glaube, die Frau könnte mich sogar raushauen, wenn ich ein gestandener Serienkiller wäre." Flüsterte ich Mitch zu, als sie vor ging. Rosalyn Carson. Die Frau hatte einen grimmigen Gesichtsausdruck, war vielleicht nicht besonders hübsch, aber strahlte eine innere Intelligenz und Schärfe aus, die einfach nur beeindruckend war.
"Sie war mal mit Eli zusammen." Erwiderte Mitch, bevor wir wieder in Hörreichweite für meine super kompetente Anwältin kamen. Die Frau hatte ein Diplom von Harward an der Wand...
Aber was mich noch mehr schockte, was das Elija, Mitchs vernarbter, serienkiller Bruder tatsächlich mal eine Beziehung mit dieser Frau gehabt hatte. Ich meine, Elija war reich, erfolgreich, gutaussehend, da hätte ich eher ein Topmodel oder so erwartet. Aber andererseits braucht man schon mehr als ein paar Plastiktitten, um einen Mann wie Elija bei der Stange zu halten.
"Also. Ich bin zuversichtlich was ihren Fall angeht." Begann die Frau sogleich mit ihren Erklärungen. Sie verschwendete offensichtlich keine Sekunde. "Der Staatsanwalt ist bereit einen Deal einzugehen, wenn sie sich dazu bereit erklären, eine Aussage zu machen, mit der sie Mister Levers belasten."
Ich brauchte tatsächlich eine Sekunde um zu überlegen, wer denn Mister Levers war, denn es war verdammt ungewohnt irgendwen einen anderen Namen für Spice benutzen zu hören, als Spice. Marvin Levers. "Aber haben sie nicht die Aussagen des Barmanns und der Security? Warum sollte ich dann noch aussagen müssen?" Unterbrach ich sie, denn trotz allem, wollte ich Spice immer noch nicht verraten. Ich meine, ich wollte seine Zukunft ja nicht ruinieren, nur damit ich fein aus der Sache rauskam.
Meine Anwältin sah mich tadelnd an, aufgrund meiner Unterbrechung. "Ja. Aber keiner dieser Leute hat gesehen, wie er das Messer gezogen hat und ohne die Tatsache, dass es seine Waffe ist, kann man ihn allerhöchstens wegen Körperverletzung anzeigen."
"Wenn Taylor also eine Aussage macht, dann ist die Anzeige wegen Beihilfe vom Tisch?" Fragte Mitch nach.
"Ja. Natürlich haben wir dann immer noch die Anzeige wegen schwerer Körperverletzung, aber ich treffe mich morgen mit dem gegnerischen Anwalt und ich bin zuversichtlich, dass sie auf einen Handel eingehen werden und die Anzeige zurückziehen werden."
"Handel bedeutet, dass er Geld von mir bekommt, damit er mich nicht anzeigt, ja?" Als meine Anwältin mir zunickte, verschränkte ich die Finger in meinem Schoß miteinander. "Tja, ich habe aber leider keinen Cent."
Mitch warf mir einen Blick zu, der deutlich sagte, ich solle gefälligst meine dämliche Fresse halten. "Das wird kein Problem sein." Sicherte sie Miss Carson zu und als ich etwas sagen wollte, spürte ich, wie sie mich unter dem Tisch an dem wir saßen trat. Au!
"Also..." Fuhr Frau Anwältin fort und erklärte dann noch Einzelheiten die ich wissen musste und ermahnte mich, keinen weiteren Stress zu machen und ging mit mir dann auch gleich noch die Aussage durch, die ich machen würde und schriftlich bei der Polizei einreichte.
Ich hörte aufmerksam zu und war überrascht, wie ausführlich sie alles mit mir durchsprach. Alle anderen Anwälte die ich bisher gehabt habe, waren vom Gericht gestellt gewesen und hatten sich keinerlei Zeit für mich genommen. Sie tauchten zehn Minuten vor Gerichtstermin auf, stellten sich vor und verteidigten mich dann, ohne das ich irgendwas von dem verstand, was sie mir da eigentlich sagten. Aber Miss Carson erklärte mir alles so, dass ich es auch verstand und machte erst dann weiter, wenn sie sicher war, dass ich dem ganzen zustimmte. Sie wies mich auf diverse Möglichkeiten hin, die ich hatte und behandelte mich nicht im Mindesten mit der herablassenden Art, die man von einer gestandenen Frau gegenüber eines jugendlichen Roadies wie mir erwarten würde.
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Carpe diem...
RomanceTaylor hat in seinem Leben schon sehr viel Scheiße gebaut. Er ist der Badboy, vor dem Mütter ihre Töchter warnen. Doch eines Tages treibt er es auf die Spitze. Von seinen Eltern aufgegeben und Hunderte Kilometer von seinen Freunden entfernt, bekomm...