Das Flackern erinnerte mich sofort an meinen Traum. Was war hier los? Hatte ich wirklich eine Vision gehabt? Und was meinte Ally mit wählen? Wir würden hier alle herauskommen, irgendwie. Doch das Flackern hörte nicht auf. Ich spürte wie mein Körper sich anspannte, wie sich die Tränen in meinen Augen sammelten. Doch dann hörte es auf. Alles war wieder normal. "Wieso passiert das?", rief ich verzweifelt und wartete auf eine Antwort von Ally. Ihre Lippen verzogen sich zu einem ganz leichten Lächeln. "In deinem Traum hast du Ardy und Melanie nicht gesehen, oder? Doch gerade sind sie noch bei dir. Solange wir bei dir sind, wird sich dein Traum nicht wiederholen. Doch es wird nicht mehr lange dauern, das verspreche ich dir..." Ihre Stimme klang rau und kalt. Langsam ging ich auf die zu. "Hör auf damit. Hör auf uns Angst zu machen. Hör auf so verwirrendes Zeug zu reden und erkläre uns endlich, wie das hier alles funktioniert! Das Licht flackert, die Möbel bewegen sich, unser Freund wird von einer unsichtbaren Kraft getötet. Wie?" Ihre Augen weiteren sich kurz vor Schock, doch sie fasste sich wieder. Ardy zog mich am Arm zurück. "Beruhige dich.", sagte er und legte einen Arm um mich. Ich kämpfte mit den Tränen. "Wie soll ich mich beruhigen? Taddl ist tot. Mein bester Freund ist einfach nicht mehr da. Ich werde ihn nie wieder um Rat fragen können, nie wieder mit ihm Lachen. Wieso musste er gehen? Ich will das alles nicht mehr!", schrie ich und umklammerte Ardy. Hinter mir hörte ich leise Schluchzer, die immer lauter wurden. Traurig drehte ich mich um und sah in das verheulte Gesicht von Meli. "Tut mir Leid. Komm bitte her." Sofort fiel sie mir in die Arme, Ardy umarmte und beide. Nun standen wir da, schluchzend und voller Trauer. "Thaddeus, ich liebe dich.", murmelte Meli weinend und krallte sich in meinen Arm. Und wieder spürte ich den Schmerz in meinem Körper. Langsam lösten wir uns, schwiegen aber noch. Ally war verschwunden. Einfach weg. Doch das war uns gerade ziemlich egal. "Wo ist nur der Schlüssel für diese verdammte Tür?", fragte Meli schluchzend und ging auf das Gemälde zu. "Meli, warte!", rief ich und lief ihr hinterher. Doch es war schon zu spät. Ihr Schrei tönte durch das ganze Haus, ich konnte mich kaum bewegen. Schnell ging ich auf sie zu und betrachtete ihren blutenden Arm. "Oh Gott, Ardy!", schrie ich und zog meine Jacke aus. Ardy kam zu uns und betrachtete Meli's aufgeschlitzten Arm. Mit zitternden Händen zerrte ich an dem Stoff meiner Jacke, bekam den Ärmel aber nicht ab. Ardy nahm ihn mir ab und riss ihn ab. Dann wickelte er ihn um ihren Arm. Meli weinte nicht mehr so stark wie vorher. Ich nahm sie schnell in den Arm und zog sie auf die Beine. "Vergessen wir das scheiß Bild. Wir suchen uns einen anderen Ausweg.", sagte ich entschlossen und zog die beiden die Treppe hoch. "Und wo willst du suchen? Hier ist doch nichts mehr!", sagte Ardy misstrauisch. Ich wusste es leider auch nicht. Aber ich war erstmal froh das Ally verschwunden war. Sie machte eh nur noch Probleme.
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Asylum (YouTube ff)
FanfictionArdy, Taddl, Lisa und Melanie sind beste Freunde. Sie interessierten sich schon immer für Horror, egal ob Film oder Geschichte. Doch eines Tages betraten sie ein Haus...der größte Fehler ihres Lebens.