"Was machst du hier, Ally?", wunderte sich Melanie, immer noch zitternd. Doch sie antwortete nicht. Sie starrte in die Dunkelheit und sah einfach angsteinflößend aus. "Weißt du, wie man hier heraus kommt?", hakte ich nach. Nun bekam ich einen Blick zugeworfen, den ich so schnell nicht vergessen würde. "Hier kommt niemand heraus! Hörst du? NIEMAND!", schrie sie mich an. Ardy stellte sich vor mich und funkelte sie an. "Sei doch still! Irgendwie muss man doch hier herauskommen!" Langsam verwandelte sich ihr aggressiver Gesichtsausdruck in einen lockeren, sie sah ziemlich angetan aus. Dann ging sie langsam auf Ardy zu und stellte sich direkt vor ihn auf. Dann flüsterte sie: "Ich habe es schon so oft versucht. Doch es gibt einfach keinen Weg hier raus. Ich lebe schon sehr lange hier, doch ich habe nach einem Jahr aufgehört die Tage zu zählen. Du kannst es aber gerne versuchen, mein Süßer. So ein hübscher Junge wird wohl auch schlau sein und sich etwas überlegen, oder?" Ich spürte einen leichten Stich in meiner Brust und merkte, wie sich mein ganzer Körper verkrampfte. Ich war doch wohl nicht eifersüchtig auf so eine abgemagerte Geistertussi? Schlechter Zeitpunkt. Doch Ardy ließ sich nicht beirren und ging einen Schritt von ihr weg. "Wir werden sehen.", meinte er nur und sah mich an. "Wir schaffen das, ok?", fragte er in die Runde. Wir nickten alle, dennoch leicht zögernd. Wir wussten ja nicht mal, was das hier alles zu bedeuten hatte. Doch eins war klar: wir brauchten einen Plan. Und Ally konnte uns sicher helfen. "Du kennst dich doch sicher hier aus, wenn du schon oft versucht hast, hier auszubrechen, oder?", wendete ich mich an Ally. Sie nickte ausdruckslos. "Gut. Dann kannst du gerne mit uns kommen und uns helfen. Zusammen kommen wir sicher hier raus." Ally schien zu überlegen. Nach einer Weile sagte sie: Na gut. Ich hab ja nichts mehr zu verlieren." Auch die anderen waren einverstanden. Nun fragte Taddl: "Wie hast du das überhaupt gemacht mit dem Licht und so? Und was hast du mit Melanie gemacht?" Bei dem letzen Teil klang er leicht wütend. Doch Ally veränderte ihre Miene nicht. "Ich habe nichts gemacht." Obwohl ich ihr nicht trauen wollte, Klanges sehr überzeugend. "Wir jetzt? Komm, irgendwas musst du doch gemacht haben!", meinte Ardy. Doch sie schüttelte nur den Kopf. "Ich bin ein ganz gewöhnliches Mädchen. Ich habe rein gar nichts getan. Ich war schon sehr lange in diesem Raum, um nachzudenken." Ich musste ihr einfach glauben, auch wenn die Jungs das nicht hören wollten. Eigentlich wussten wir doch alle, seit wir dieses Gebäude Betreten hatten, das hier etwas eigenartig war. Leider wussten wir immer noch nicht, was das war. "Wie bist du überhaupt hier her gekommen?", wandte sich Taddl an Ally. Sie wandte sich von uns ab und dachte nach. Sie schien traurig, als sie uns alles erzählte. "Naja, vor einer Weile, keine Ahnung wann das war, kam ich mit meinen Eltern hier her. Sie waren Journalisten und sollten einen Bericht über dieses Haus schreiben. Und da ich schon viel über die Anstalt gehört hatte und schon immer sehr neugierig war, ging ich mit. Doch als wir das Gebäude betraten, kam alles anders als gedacht. Es kamen solche Gestalten und...dann haben sie...meine Eltern..." Plötzlich fing sie an zu zittern und zu schluchzen. Ihren Eltern musste etwas schreckliches passiert sein. Ich ging auf sie zu und wollte sie trösten, doch sie stieß mich weg. "Ich gehöre jetzt dazu! Ich werde euch nicht helfen hier herauszukommen! Ihr sollt leiden, so wie ich einst gelitten habe!", schrie sie, bevor sie aus dem Zimmer stürmte. Geschockt sah ich ihr hinterher. Sie war unsere einzige Hoffnung gewesen, doch nun standen wir wieder ganz am Anfang. Schnell verließen wir das Zimmer auch und suchten Ally überall. Nach gefühlten Stunden gaben wir es auf, sie war einfach nicht mehr aufzufinden. "Ich denke, es ist jetzt schon dunkel draußen. Wir sollten erstmal schlafen und morgen weiter überlegen, wie wir hier herauskommen!", meinte Taddl. Wir nickten nur erschöpft. Melanie lag an der Treppe, Taddl lehnte gegen das Treppengerüst, Ardy lag an der Wand und ich saß auf einem modrigen Sessel und dachte nach. Hier konnte ich nicht schlafen. Immer wieder hörte ich merkwürdige Geräusche aus den Räumen über uns, manchmal war es aber auch nur das leise Schnarchen von Taddl. Nach einer Zeit wachte Ardy auf und sah, das ich noch wach war. Also setzte er sich zu mir auf die Sessellehne. "Kannst du nicht schlafen?", fragte er. Ich schüttelte den Kopf. "Ich kann bei dieser Umgebung einfach nicht einschlafen.", gab ich zu. Er nickte. "Hast du Angst?", hakte er nach. Gute Frage. Hatte ich Angst? "Ein bisschen.", antwortete ich fest. Dann schlang er seinen Arm um mich und drückte mich an seinen kräftigen Oberkörper. Zum ersten Mal an diesem Tag spürte ich Wärme und Sicherheit. "Ist es jetzt besser?" Ich hörte regelrecht sein Grinsen. Ich konnte mir ein Grinsen ebenfalls nicht verkneifen. "Ja, viel besser!" Wir kuschelten noch lange, bis ich ihn fragte: "Denkst du, wir kommen hier lebend raus?" Er löste sich von mir und sah mir tief in die Augen. "Ich weiß es." Ich wusste nicht, wie er es machte, doch selbst in so einer Situation brachte er mich zum Lächeln. Langsam kamen wir uns näher, und unsere Lippen trafen sich...doch nicht. Taddl war aufgewacht und lachte heiser. "Na ihr zwei? Knutschen im Irrenhaus! Toller Name für einen Horror-Roman, oder Lisa?" Ich hätte ihn am liebsten geschlagen, doch Melanie wachte auf und fragte verwirrt: "Hab ich was verpasst?" Ich spürte meine glühenden Wangen, als Taddl mit den Augenbrauen wackelte. Ardy blieb einfach still. Plötzlich hörte ich wieder ein lautes Knallen einer Tür und schwere Schritte, die über den Boden über uns schleiften.
----------------------------------------------------------------------------------------------------------
Neues Kapitööööl! Ich dachte ein bisschen Romantik für die Mädels und Ardyschwärmer sollte vielleicht auch mit drinne sein. Immerhin lockert das bei manchen bestimmt die Laune auf bei dem ganzen Horror... Und ich habe beschlossen euch Möhren zu nennen! Ist einfach lustiger, meine Möhren. Außerdem werde ich bald eine neue Geschichte anfangen zu schreiben, mehr verrate ich beim nächsten Mal. Es wird auf jeden Fall KEINE Horrorgeschichte! Seid gespannt, ihr Möhren da draußen!
Mira xD
DU LIEST GERADE
Asylum (YouTube ff)
FanfictionArdy, Taddl, Lisa und Melanie sind beste Freunde. Sie interessierten sich schon immer für Horror, egal ob Film oder Geschichte. Doch eines Tages betraten sie ein Haus...der größte Fehler ihres Lebens.