Blutige Messer

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Die Glastür, die sich unter uns befand, ging immer wieder ein Stück auf und dann wieder zu. Der Wind war daran Schuld, und die Geräusche die er verursachte waren nicht gerade beruhigend. "Lasst uns erstmal eine Treppe oder so suchen!", schlug ich vor. Die anderen nickten und sahen sich um, ich ebenfalls. Es sah so aus, als ob hier jemand gekämpft und alles zerstört hätte. Überall lagen Holzteile und Glasscherben herum, in die ich fast trat. Doch was ich nicht fand, was eine Treppe. "Habt ihr was gefunden?", rief ich auf die andere Seite. Doch meine Freunde hatten auch keine guten Nachrichten. Genervt trat ich gegen ein Brett, das sofort zusammen brach. Am Treppengeländer erschien plötzlich eine blutige Hand, die über den Boden kratzte. Geschockt trat ich zurück und starrte auf die Hand, die immer näher kam. Langsam bewegte sich der Körper hinterher und was ich sah verschlug mir die Sprache. Es war Ally. Sie blutete am ganzen Körper und hatte überall Schnittwunden. Sie atmete schwer und versuchte sich über den Boden zu Welten, bis sie mich erreichte. Schnell ging ich auf sie zu und zog sie am Arm hoch. "Nein!", hauchte sie und spuckte Blut. Schnell ließ ich sie wieder los und wischte das Blut, das meinen Arm erwischt hatte, an meiner Hose ab. "Was ist mit dir?", flüsterte ich. Doch sie konnte nicht antworten, da ihre Schmerzen wohl sehr schlimm waren. Schnell riss ich ein Stück von meinem Shirt ab und wickelte es um ihre schlimmste Wunde am Arm. Auf die anderen verteilte ich ein wenig Spucke. "Hör doch auf damit!", zischte sie und atmete gefordert ein und aus. "Wieso darf ich dir nicht helfen?", wollte ich wissen. "Weil...ah!" Wieder spuckte sie Blut und hielt sich die Seite. Erst jetzt fiel mir auf, das sie eine Stichwunde an der Seite hatte. "Oh Gott! Leute, kommt sofort her!", rief ich. Schnell kamen die drei angerannt und betrachteten die verletzte Ally. "Was ist passiert?", fragte Meli verstört. "Egal! Wir müssen ihr helfen, sie hat eine Stichwunde." Nun machte sich Taddl ans Werk. Auch er riss ein Stück seiner Kleidung ab und rieb deine Spucke auf die riesige Wunde. Dann band er den Stoff um ihre Hüfte und setzte sie auf. "Besser?", fragte er. Sie nickte. Erleichtert seufzte ich und hockte mich vor sie hin. "Also, was ist passiert?" Sie schluckte und sah über das Geländer nach unten. "Ich habe mal wieder versucht, auszubrechen, da ihr mir neuen Mut gemacht habt. Doch wie immer es sich gerecht." "Wer ist 'es'?", fragte Ardy. "Na, die Gestalt, die schon die Familie umgebracht hat!", erklärte sie. "Warte. Die Familie wurde nicht vom Sohn umgebracht?", fragte ich. Jetzt war ich sichtlich verwirrt. "Ich vermute schon seit langem, das diese Gestalt der Sohn ist. Er ist hier irgendwo, und er wartet schon auf uns hinter einer Ecke mit seinem Messer...Er wird kommen...Ich will nicht!", schrie sie und zitterte. Zögernd rutschte ich näher an sie heran und schlang meine Arme um sie. Zum Glück ließ sie es zu und zitterte in meinen Armen weiter. "Was tust du da?", fragte Ardy geschockt. "Ich versuche sie zu beruhigen! Sie ist völlig fertig und ich halt nett zu ihr. Eigentlich ist sie kein schlechter Mensch, oder?" Wütend starrte ich jeden einzelnen an. Jetzt mussten sie mir zustimmen und halfen mir, sie hochzuheben. Dann nahm Taddl sie auf den Rücken und Stand auf. "Was wird das?", wollte Ally wissen. "Wir helfen dir, was sonst?", meinte Taddl. Jetzt war sie still. "Was passiert also, wenn wir durch die Tür wollen?", fragte ich. Wieder schluckte sie. "Naja, er sieht dich und greift dich an. Wahrscheinlich versteckt er sich in irgendeiner Ecke und beobachtet die Tür. Er hat es schon immer geschafft, mich vom Ausgang fern zu halten. Früher hat er immer nur die Tür zugeschlagen, doch jetzt ist er so gestört, das er mich sogar anfällt. Was dabei herausgekommen ist, habt ihr ja gesehen.", erzählte sie. Ich hatte eine Idee. "Dann werden wir ihn finden und ablenken, damit wir abhauen können! Egal wie wir es schaffen, Hauptsache wir schaffen es alle gemeinsam hier raus.", schlug ich vor. "Gut.", sagte Ardy und kam zu mir. "Das ist eine gute Einstellung!" Dabei lächelte er mich so lieb an, das ich einfach auch lächeln musste. "Hallo! Sie wird langsam echt schwer! Könnt ihr das nicht wann anders machen?", fragte Taddl genervt. Ich wurde leicht rot und räusperte mich. "Klar. Also dann, wie kommen wir hier nur herunter?", warf ich ein. Ally meldete sich zu Wort. "Wir können nur klettern, aber man kann sich dabei echt verletzen! Ich spreche aus Erfahrung..." Dabei zeigte sie auf ihren Arm. Es war wohl nicht der Typ gewesen, sondern ein Unfall. "Und wo ist die Stelle, wo man klettern muss?", hakte ich nach. "Da hinten." Sie zeigte auf eine Ecke, an der viel Zeug herum stand. Langsam gingen wir darauf zu und sahen uns den Haufen Müll an. Schnell räumten wir ihn weg und sahen das große Loch in der Wand. "Ah!", machte ich und sah hindurch. Drei Meter unter dem Loch war ein weiterer Stapel Gerümpel, auf dem wir landen müssten. "So, wer will als erster?", fragte ich. Als ich mich umdrehte, gingen sie gleich ein Stück zurück und sahen ängstlich zu dem Loch. Seufzend steckte ich meine Beine durch das Loch und schüttelte mit dem Kopf. "Ihr seid echte Pussys! Macht's gut!" Dann sprang ich nach unten und landete auf dem Hintern, mitten in einem großen Eimer. Vorsichtig versuchte ich, herauszukommen und schaffte es endlich. "Alles gut?", rief Ardy und steckte seinen Kopf durch das Loch. Ich lachte. "Alles super!" "Dann komme ich jetzt!", rief er und sprang ebenfalls. Schnell ging ich einen Schritt zurück und half ihm gleich wieder auf. Dann kam noch Melanie, die wie wir auf dem Hintern landete. Ally wurde von Taddl langsam herunter gelassen, sodass wir sie an den Beinen nehmen konnten. Dann sprang auch Taddl und schon waren wir Inder untersten Etage. "Komm!", sagte Taddl zu Ally und hielt ihr den Rücken hin. Doch sie schüttelte den Kopf und stützte sich an meinem Arm ab. "Danke.", flüsterte sie mir zu, was mich zum lächeln brachte. Langsam wurde sie wieder normal. So kam es mir jedenfalls vor. Es war bestimmt schwer, ganz alleine, ohne mit jemandem reden zu können, in einem alten Irrenhaus eingesperrt zu sein. Langsam sah ich mich um. Alles roch nach getrocknetem Blut und altem Holz. Außerdem herrschte hier genauso ein Chaos wie oben. "Und was machen wir jetzt?", murmelte Melanie. Sie hatte anscheinend Angst, das uns dieser Psycho hörte und mit seinem Messer angriff. Je länger ich daran dachte, desto mehr Angst hatte ich auch davor. "Erstmal sollten wir uns ausruhen. Vor allem die arme Ally braucht eine Pause.", entschied ich und ließ mich auch gleich auf dem Boden nieder. Die anderen waren damit einverstanden und verteilten sich auf dem Fußboden. Ally lag auf der einen Seite von mir, Ardy auf der anderen. Beide hielten meine Hände.

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So meine Möhren! Ich hatte mal wieder eine leere Birne, darum hat es ne Weile gedauert. Sorry nochmal! Aber jetzt geht es zum Glück wieder weiter mit der ganzen Scheiße...oder so. Meine neue Geschichte gibt es leider immer noch nicht, weil ich hin und her gerissen bin. FF oder nicht? Liebe oder Drama? Oder beides? Oder was ganz anderes? Ich glaube es wird wieder eine Fanfiction, aber ein bisschen anders. Mal sehen :D
Mira *_*

Asylum (YouTube ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt