Endlich!

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In mir machte sich ein unglaubliches Gefühl breit. Wieder hatte ich die Bilder im Kopf, wir verließen das Haus, fuhren nach Hause und alles war gut. Wir müssten uns nie wieder diesem Ort nähern. Ardy sah mich an, mit einem riesigen Lächeln im Gesicht. Schnell gingen wir in den Flur und folgten Meli in einen Raum, der sich am anderen Ende des Flures befand. Komisch, den Raum hatte ich vorher auch noch nicht gesehen. Langsam machte sie die Tür auf und zeigte hinein. Taddl stand im Türrahmen und machte uns Platz. Das Zimmer war sehr groß und geräumig. In der Mitte des Raums stapelten sich mit Müll gefüllte Pappkartons und lange Metallstäbe. An der gegenüberliegenden Wand ging ein Schlüssel. Das war das einzige, was der Raum hergab. Leider kamen wir an den Schlüssel nicht ran, da uns das ganze Gerümpel den Weg versperrte. "Toll. Und wie sollen wir jetzt da rankommen?", fragte ich. Taddl trat vor. "Ich mach das schon.", sagte er und ging einfach durch den Müll hindurch. Ach ja, das hatte ich schon ganz vergessen. Schnell nahm er den Schlüssel und kam zu uns zurück. "Gut gemacht! Und jetzt raus hier!", rief ich und verließ als erster das Zimmer. Die anderen folgten mir. "Wir gehen sofort runter zum Tor. Passt auf das euch kein übernatürliches Vieh oder sonst was entgegen kommt.", meinte Ardy und lief neben mir. Wir nickten, ich hielt den Schlüssel fest umklammert in meiner Hand und sah mich vorsichtig um. Niemand zu sehen, gut. Wir kamen wieder im Saal an, gingen die Treppe herunter, dann in den Nebenraum. Es war dunkel und roch verwest, wie am Anfang. "Na dann mal raus hier.", murmelte Meli und nickte mir zu. Mit zitternden Fingern steckte ich den Schlüssel ins Schloss, drehte einmal herum, und es knackte. Dann drückte ich mit aller Kraft gegen die Tür. Sie war offen! Frische Luft kam uns entgegen, ich fühlte mich gleich viel besser. Nun standen wir alle vor dem Tor und sahen uns glücklich an. "Wir sind draußen!", schrie ich und zog die drei in eine feste Umarmung. Nach einer Weile lösten wir uns voneinander. Taddl sagte: "Wir müssen abhauen. Zum Auto!" Schnell gingen wir die vier Stufen herunter und wollten zum Auto, doch es stand nicht mehr da. "Und jetzt?", fragte Ardy aufgebracht. "Wir laufen. Irgendwo werden wir schon jemanden finden der uns mitnimmt.", schlug ich vor. Sie nickten und folgten mir zur Straße. Zuerst joggten wir den ersten Kilometer, um sicher zu gehen das wir weit weg von diesem Haus waren. Dann liefen wir die lange graue Straße durch das Waldstück, fast ohne Kraft. "Ich frage mich, wo unser Auto ist.", sagte Meli nach einer Weile. "Ich mich auch.", gab ich zu. Die anderen nickten. Plötzlich rief Ardy: "Da ist ein Haus Leute! Lasst uns da nach Hilfe fragen." Tatsächlich stand dort ein kleines Gebäude, genauso grau wie die Straße. Einladend sah es nicht aus, mehr wie ein Gefängnis. Aber besser als nichts. Schnell gingen wir darauf zu und klopften an die Tür. Doch niemand machte auf. "Ist wohl niemand da.", sagte Taddl, der sich hinter einer Ecke versteckte. Er musste ja nicht unbedingt gesehen werden. Doch dann ging die Tür auf.

Asylum (YouTube ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt