Liebe ist ätzend.

248 15 1
                                    

Geschockt sah ich auf den Flur. Ardy war verschwunden. Doch dafür stand nun John vor uns. "Sucht ihr jemanden?", fragte er amüsiert. Am liebsten würde ich ihm sein erheitertes Grinsen aus dem Gesicht schlagen. "Frag nicht so blöd! Wo ist Ardy?", brüllte ich ihn an. Ich konnte es mir mit John echt versauen, wenn ich das nicht schon längst getan hatte. Aber ich wollte Ardy wieder haben. Sofort. Doch sein Grinsen vergrößerte sich und er kam einen Schritt näher zu uns. Schnell gingen wir einen Schritt zurück. "Er wollte seinen eigenen Weg gehen. Also habe ich ihn gehen lassen.", erklärte er ruhig. Geschockt sah ich zu Melanie. "Wohin gehen lassen?", fragte Meli fassungslos. Er schmunzelte. "Direkt in die Hölle." Das Licht flackerte und mir wurde total schlecht. Meine Augen brannten und mein Körper zitterte vor Angst. "Was ist los? Wollt ihr bei ihm sein? Keine Sorge, ich kann euch ganz schnell dort hin befördern.", drängte er uns in die Ecke. Ich schluckte kurz und tastete meine Tasche ab. Das Messer hatte ich immer noch bei mir. Wie dämlich waren die eigentlich? Die hätten es mir schon lange abnehmen können. Schnell schubste ich Meli hinter mich, zog das Messer aus meiner Tasche und rannte auf John zu. Doch er blieb einfach stehen. Ich steuerte direkt auf sein Herz zu, doch ihm schien das egal zu sein. Mit einem aggressiven Schrei rammte ich das Messer in seine Brust, doch alles was es umgab war Luft. Ich fiel durch den Körper hindurch und landete unsanft auf dem Boden. Schockiert drehte ich mich wieder zu ihm um. Ich war gerade wirklich durch seinen Körper gefallen. Er war kein Mensch. Aber was war er dann? Schnell stand ich wieder auf und richtete mein Messer auf ihn, obwohl ich wusste das es nichts bringen würde. "Was bist du?", schrie ich ängstlich. Für den Bruchteil einer Sekunde verdunkelten sich seine eh schon dunkelgrauen Augen. Doch er begann wieder zu lächeln. "Was denkst du denn?", fragte er leise. Doch bevor ich antworten konnte, löste er sich einfach auf. Wie eine dunkle Wolke aus Nebel, die gerade verflogen war. Schnell steckte ich mein Messer wieder ein und rannte Meli in die Arme. Sie zitterte doppelt so stark wie ich. "Keine Angst, wir finden Ardy schon.", sagte ich fest und ließ sie los, um sie hinter mir her zu ziehen. Ich wusste nicht wo wir suchen sollten, aber vielleicht fanden wir ihn im Saal. Doch was ich dort sah, hätte ich am liebsten nie gesehen. Ardy stand unten an der Treppe, mit Ally. Und sie...küssten sich! Zum ersten Mal in meinem Leben zersplitterte mein Herz in tausend Teile, und das nicht nur einmal. Ardy war mit Melanie der einzige Grund gewesen, warum ich nicht aufgegeben hatte. Und jetzt hatte ich soviel Hass und Wut in mir, das ich am liebsten jemanden umbringen wollte. Am besten jetzt sofort. Ich machte mir nicht mal mehr die Mühe die Treppe zu benutzen, sondern sprang vom sicher zehn Meter hohen Treppengerüst. Ich zückte mein Messer und packte Ally am Hals. Dann schubste ich sie nach hinten, sodass sie auf den Boden fiel. Mein Fuß fand Platz auf ihrer Brust, ich konnte mich kaum noch zurückhalten ihr das Messer irgendwo reinzurammen. "Warum?", schrie ich sie nur an. Doch sie grinste nur. Ich hielt ihr das Messer an die Kehle. "Soll ich dich gleich umbringen?", fauchte ich. Wow, seit wann war ich hier die Ally?

Asylum (YouTube ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt