how we met (dylan o'brien ff)

Kapitel 12

Olivia: Sa 7. Juni

Mal wieder gab es eine große Auswahl an Gerichten. Ich entschied mich für einfache Nudeln mit Tomatensoße und kehrte auf meinen Platz zurück.

„Warum dürft ihr eigentlich eure Kostüme beim Essen tragen?", fragte ich zögerlich und nahm den ersten Bissen.

„Wir find erfachsen Olivia. Wef verfraut unf nift fu kleckern", antwortete Thomas mit vollem Mund. Ich zog eine Augenbraue hoch und sah zu Dylan der zustimmend nickte.
„Es dauert viel zu lange, alles wieder neu anzuziehen."
Aha, die großen Jungs sollten also nicht kleckern. Wetten, dass mindestens einer von ihnen nachher einen Fleck auf seinem Oberteil hatte?!

„Was hast du so gemacht?", nahm Thomas, der inzwischen runtergeschluckt hatte, das Gespräch wieder auf.

„Gearbeitet. Meine Professoren sind verrückt. Viel zu viel. Und Kaya und Blake waren da. Wir haben Memory gespielt und Blake hat uns voll abgezogen", erzählte ich grinsend.

Dylan und Thomas nickten sich anerkennend zu, als wenn sie sich denken würden: Das ist unser Mann! Wir sind stolz auf ihn!

„Ihr seid auch verrückt", ließ ich sie wissen und Thomas protestierte. „Wenn hier jemand verrückt ist, dann du kleines Fräulein. Du isst wie ein Spatz. Und du hast noch nicht einmal so richtig gelacht.", fügte er etwas leiser hinzu.

Ich starrte ihn an, als er mir demonstrierte, wie man einen großen Bissen in den Mund bekam. Dylan machte begeistert mit und auch ich versuchte das Unmögliche, indem ich mir so viele Nudeln wie es nur ging aufspießte und in den Mund schob.

Ich konnte kaum kauen und auch Dylan und Thomas hatten sichtlich Mühe runterzuschlucken. Wir starrten uns an und prusteten gleichzeitig los. Glücklicherweise ohne Essen zu spucken, denn sonst hätte ich die Wette mit mir selbst gewonnen.

„Geht doch", sagte Thomas und klopfte mir stolz auf die Schulter.

„Wie war's denn beim Dreh bisher", fragte ich interessiert und aß mit deutlich kleineren Bissen weiter.

„Sehr gut. Dylan ist gleich zweimal hingeflogen und hat sich fast von einem Speer aufspießen lassen", erzählte Thomas begeistert und Dylan machte dazu eine Schnute.

Mitleidig guckte ich ihn an, aber er winkte ab. „Ich habe nur geübt für die Szene, wo ich wirklich stolpern muss", erklärte er überzeugend.

Ich musste grinsen. Wie oft musste ich Bitteschön grinsen, wenn dieser Junge mit mir sprach?!

*

Nachdem Sabrina hereingekommen war und verkündet hatte, dass alle pünktlich in einer Viertelstunde wieder am Set sein mussten, waren Kaya, Blake und ich wieder nach oben gegangen. Nach der Partie Monopoly, erklärten sich die beiden bereit, mich zum Dreh zu begleiten, weil ich Dylan ja versprochen hatte vorbeizuschauen.

Draußen standen Golfkarts bereit, die ich gestern gar nicht gesehen hatte. Kaya erklärte mir, dass man die nur mit Führerschein fahren durfte und stieg auf den Fahrersitz. Blake kletterte begeistert auf den Beifahrersitz, während ich hinten Platz nahm.

Theoretisch hätte ich so ein Ding auch fahren können, ich hatte einen Führerschein, aber kein eigenes Auto und war das Fahren nicht so gewöhnt. Außerdem waren diese Golfkarts nochmal ganz anders konstruiert. 

Die Sonne schien unerbittlich und wir mussten für Halle 3 ans Ende des Geländes fahren. Ich genoss die frische Luft und die Gesellschaft von Kaya und Blake. In den beiden hatte ich echte Freunde gefunden.

Und in den anderen auch, -außer Sabrina- aber was war mit Dylan? Waren wir Freunde? Mehr oder weniger?

Das Golfkart stoppte und wir stiegen aus. Selbst vor dieser Eingangstür stand Security, die aber freundlich zur Seite gingen, als wir eintreten wollten.

Die Außenwände waren schalldicht gewesen, denn sobald wir durch die Tür gingen, hörte man lautes Stimmengewirr und Rufe und Klänge, die ich nicht zuordnen konnte.

Wir mussten einen kurzen abgedunkelten Gang entlang der Wand gehen, bis Kaya einen schwarzen dicken Vorhang beiseite zog.

Dahinter war eine komplette Green- screen- Landschaft aufgebaut, Leute wuselten hin und her, überall waren Kameras und Bildschirme aufgebaut, Ton-und Lichttechniker hatten alle Hände voll zu tun und Wes Ball saß auf einer Art Hocker und hielt ein Megafon in der Hand.

Ich staunte nicht schlecht. Hier war echt was los.
Wir entdeckten die Jungs etwas abseits, wo sie in der Ecke mit den Schminktischen gerade etwas tranken und sich unterhielten. Kaya und Blake gingen hinüber, ich blieb lieber stehen um nicht über irgendwelche Kabel zu stolpern. Kaya sagte etwas und zeigte in meine Richtung, Dylan drehte sich um und winkte übertrieben. Lächelnd winkte ich zurück und sah zu, wie die Maskenbildnerin sich daran machte, die Jungs abzupudern.

„Achtung, alle auf Position. Wir drehen jetzt Szene 35. Dylan und Ki Hong, ihr müsst hier rüber, die anderen bitte hinter die Markierung", ertönte es aus dem Megafon. Wes deutete mit dem Finger wild auf eine Fläche, in der sich Dylan und Ki Hong jetzt bewegen sollten. Ich sah auf den Boden und erkannte auch die Markierung, ein einfaches Tape rundherum geklebt und machte schnell noch einen Schritt zurück. Nicht, dass ich gleich im Bild war.

Ich versuchte mich zu erinnern, welche Szene 35 gewesen war, aber mir fiel es nicht mehr ein. Also ließ ich mich überraschen, als Dylan den Daumen hob und somit signalisierte, dass er bereit war. Es wurde still als Wes „Achtung, und Action" rief.