Kapitel 19

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Olivia: Di 10. Juni

Als alle fertig waren und berieten, was sie jetzt noch machen wollten, war es bereits fast 15 Uhr.

„Thomas ich möchte nach Hause", sagte ich, während ich ihn beiseite zog. Thomas runzelte die Stirn." Nein, also nur jetzt. Ich würde gerne meine Gitarre holen und Anakin besuchen. Außerdem haben Mom und Dad dich auch noch nicht gesehen," fuhr ich fort.

„Wer ist Anakin?", fragte Dylan, der sich auch zu uns gestellt hatte, während die anderen irgendwo nach draußen gegangen waren.

„Meine Eltern haben mir vor 2 Monaten einen Hund gekauft. Einen Labrador Retriever. Anakin ist noch ein Welpe und ich muss ihn eigentlich sooft wie es geht besuchen, weil er sich noch an mich gewöhnen muss", erwiderte ich.

Thomas nickte begeistert. „ Ahh, er ist so süß. Dyl, willst du mitkommen?"

Dylan schaute mich fragend an, ich erwiderte seinen Blick und nickte leicht. Daraufhin sagte Dylan ja.

*

Auf dem Weg zum Empfang, wo wir uns abmelden und nach einem Fahrer fragen mussten, weil niemand von uns hier ein Auto hatte, bemerkte ich zum ersten Mal seit Tagen, dass der Plan, die Fans vom Gelände fernzuhalten, nicht geklappt hatte.

Doppelt so viele, wie beim ersten Mal, drängten sich vor der großen Schranke und die Security hatte alle Hände voll zutun.

Anscheinend hatte es sich schnell herumgesprochen, dass hier mit beliebten Schauspielern gedreht wurde.

Aber jetzt mussten wir erstmal unbemerkt nach draußen kommen. Die Fans würden ausrasten wenn wir den Haupteingang nehmen würden und ich war sowieso nicht passend gekleidet mich in der Öffentlichkeit zu zeigen. Nur mit Jogginghose, zu großem T-Shirt, nicht gemachten Haaren und ungeschminkt.
Wenigstens hatte ich die Pantoffeln schnell noch gegen Turnschuhe getauscht.

Die Frau am Empfang deutete auf eine Nebentür und ich nickte ihr erleichtert zu, während wir durchgingen und direkt in einen großen schwarzen Van, mit getönten Scheiben steigen konnten.

Der Fahrer stellte sich als Harry vor, und sah keineswegs so aus, als würde er uns gleich entführen. Anders als sein Auto.

Harry war zwar groß, tätowiert und hatte kräftige Oberarme, aber sein breites Grinsen und seine Glatze machten ihn sympathisch.

Außerdem erklärte er, dass er eigentlich als Bodyguard ausgebildet war und bei aufdringlichen Fans eingreifen würde. Damit war ich beruhigt.

Ich stieg hinten ein, Thomas neben mir, während sich Dylan auf dem Beifahrerplatz setzte.

Ich schrieb meiner Mom eine kurze Nachricht, dass wir spontan vorbeikamen.

Nachdem Thomas aus London hergeflogen war, hatte er mich direkt abgeholt und zum Set gefahren. Und trotzdem war er überhaupt nicht müde gewesen, nachdem er 11 Stunden im Flieger gesessen hatte.
Meine Eltern waren beide nicht zuhause gewesen, also war jetzt die Gelegenheit, ihn zu sehen.
Außerdem war Thomas vor drei Wochen 23 geworden, und er hatte in London gefeiert, statt herzufliegen, wir hatten nur angerufen und seine Geschenke als Paket verschickt.

„Warum eigentlich Anakin?", fragte Dylan belustigt in die Stille hinein.

„Jedes Mal wenn Thomas zu Besuch gekommen ist, haben wir einen der Star Wars Filme geguckt. So als kleine Tradition", erklärte ich und musste grinsen, als in mir die Erinnerungen geweckt wurden.

Wir hatten immer den Fernseher angeschrien, wenn Darth Vader mal wieder einen Kampf gewonnen hatte und vorausgesagt, was als Nächstes passieren würde oder wer gleich herausfand, dass er verwandt mit einer anderen Hauptperson war.
Und vor allem hatten wir die berühmten Sätze nachgesprochen und imitiert, bis wir vor Lachen nicht mehr konnten.

Auch Thomas erinnerte sich und Dylan hörte laut lachend zu, als es ihm erzählt wurde.

„Livi fand Anakin echt hot", erklärte Thomas ihm.

„Was denn, er war echt hot", verteidigte ich mich und schaute Dylan an. Da kannte ich dich noch nicht, fügte ich im Stillen hinzu.

*

Ich wohnte nicht unbedingt im Zentrum von LA, deswegen dauerte es fast eine ganze Stunde einmal quer durch die Stadt zu fahren, plus den Verkehr.

Harry parkte in der riesigen Einfahrt vor unserem Haus und wir kletterten aus dem Van.

Es war ein Neubau, hatte nur zwei Stockwerke und war auch sonst nicht besonders groß. Es gab noch eine Garage nebenan mit parkendem Auto davor und einen kleinen Garten auf der anderen Seite, wodurch es auch hinters Haus ging, zur riesigen Terrasse mit Pool.

Ich hatte meinen Schlüssel gar nicht dabei, also klingelte ich. Harry blieb im Auto sitzen.

Meine Mom öffnete. Im Hintergrund hörte man ein Bellen und kurz darauf schoss ein kleiner Wirbelwind an ihr vorbei, direkt in meine Arme.

„Thomas! Wie schön!", rief meine Mutter erfreut und umarmte ihn mit Küsschen links und rechts.

„Hi Mom", erwiderte Thomas und ließ alles geduldig über sich ergehen, während ich Anakin knuddelte, der sich gar nicht mehr einkriegte vor Freude.
Sein goldgelbes Fell war weich und gepflegt.

Dylan stellte sich kurz vor und nahm Anakin dann auch auf den Arm, der ihm sofort begeistert das Gesicht ableckte. Dylan lachte und sah ziemlich glücklich aus, während ich einfach nur da stand und ihn anstarrte. Das merkte ich jedoch erst, als Dylan meinen Blick auffing.

Ich wurde rot und schaute weg.

Mein Vater kam kurz aus seinem Arbeitszimmer , wo er gerade seinen Text für eine neue Rolle einstudierte. Als wir im Wohnzimmer standen, sagte er kurz Hallo, gratulierte Thomas nachträglich und verdrückte sich anschließend wieder. Er hatte diesmal viel Text und demensprechend viel zu tun, anders als meine Mutter, deren Tanzstudio in den Sommerferien geschlossen hatte.

Zusammen mit Dylan, Thomas und Anakin ging ich die Treppe nach oben und zu meinem Zimmer.

how we met (dylan o'brien ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt