Kapitel 11

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Olivia: Sa 7. Juni

Wir müssen los, wenn du doch deine Allergie ausgelöst hast, dann ruf sofort jemanden um Hilfe.", erklärte Thomas mir eindringlich. „Ich würde ja gerne bei dir bleiben, aber ich kann nicht. Warte am besten hier unten, bis die halbe Stunde um ist. Falls was sein sollte, bist du wenigstens nicht alleine."
Er deutete auf die Köche, die sich bereits daran machten, den Abwasch zu erledigen.

Ich nickte. „Wird schon nichts sein. Ich hätte es ja schmecken müssen. Viel Spaß euch."

Kaya und Ki Hong standen ebenfalls auf und klopften mir auf die Schulter.

„Hey, das wird schon", sagte Kaya aufmunternd.

Nur Dylan blieb etwas länger sitzen und sah mich einfach nur an. Als ich zurückguckte und seinen Blick auffing, lächelte er nur und raunte mir beim Aufstehen zu:" Vergiss nicht, du bist herzlich eingeladen am Set vorbeizuschauen."

„Halle 3", ergänzte ich und er zwinkerte mir zu.
Warum sah er so verdammt gut aus? Und das auch noch morgens?!

Langsam leerte sich die Mensa und ich blieb allein zurück. Seufzend stand ich auf und schüttete den Rest meines Obstsalates in den Mülleimer. Ich hasste es eigentlich Essen wegzuwerfen, aber ich war auch selber Schuld: Warum hatte ich nicht kontrolliert, ob da Kiwi drin war?

Zuhause war das ja kein Problem, meine Mum kaufte auch nur das, was ich wirklich aß. So hatte ich nicht darauf geachtet.

Die Köche wunderten sich etwas, weil ich noch länger sitzen blieb aber sagten nichts dazu.

Da ich doch noch etwas Hunger hatte, nahm ich mir schnell noch ein paar Pancakes vom Buffet.

Die schmeckten unglaublich lecker und das erzählte ich den Köchen auch, die sich sehr darüber freuten. Nachdem ich fertig gegessen hatte, half ich mit abzuräumen.

Seufzend blickte ich auf die Uhr, die über der Tür hing. Nach einer halben Stunde stand ich auf. Bis jetzt hatte ich keine Anzeichen auf Beschwerden, mir war etwas schwindlig aber nicht so doll, dass ich nicht laufen konnte.

Oben in meinem Zimmer angekommen spürte ich immer noch nichts der Allergie. Ich kramte dennoch meinen Epi-Pen aus den Tiefen meines Kulturbeutels.

Auch meine Arbeitssachen holte ich heraus. Damit überlegte ich, wo ich hingehen könnte und setzte mich schließlich in den Gemeinschaftsraum am Ende des Flurs.

Kopfschüttelnd fing ich an die Blätter Papier zu sortieren. Ich hatte einiges nachzuholen, aus dem letzten Monat, indem ich oft gefehlt hatte. Außerdem war dies mein vorletztes Semester, dann schrieb ich meine Prüfungen. Und über die Ferien gab es öfters auch noch Projekte zu bearbeiten. Seufzend setzte ich meine Brille auf. Eigentlich trug ich keine, nur manchmal beim Lesen brauchte ich sie.

*

Nach drei Stunden sah ich das nächste Mal auf die Uhr meines Handys. Es war kurz nach elf. Außerdem hatte ich zwei neue Nachrichten: Eine aus der Chatgruppe von Dylan, ein verwackeltes Selfie in der Maske mit seinem Kostüm an, wobei er den Daumen nach oben streckte und lachte. Und eine Nachricht von Thomas, der fragte, ob alles okay war, oder er ins Krankenhaus kommen müsste. Ich antwortete ihm, dass ich meine Aufgaben machte und speicherte anschließend das Foto von Dylan unter den Favoriten in meiner Galerie. Er war einfach zu süß.

Kurz darauf kamen Kaya und Blake herein und setzten sich zu mir. Die beiden waren in nicht so vielen Szenen dabei, die hier gedreht wurden.

Ich hatte sowieso keine Nerven mehr für die Aufgaben, deswegen setzte ich meine Brille ab und wandte mich den anderen zu.

Wir fanden im Fernsehschrank eine Spielesammlung und entschieden uns für Memory.

Die beiden waren echt gut, vor allem Blake, dessen Stapel an aufgedeckten Karten beachtlich in die Höhe schoss. Er gewann auch am Ende, kurz vor mir.

Danach war Monopoly an der Reihe. Kaya und ich waren beeindruckt. Blake holte sich innerhalb kürzester Zeit die Schlossallee und die Parkstraße. Wir hatten praktisch keine Chance gegen ihn.

Wir spielten so lange, bis wir merkten, dass es Zeit für die Mittagspause war. Kaya und Blake hatten für den ganzen Tag Drehfrei, deswegen beschlossen wir, nach dem Essen weiterzuspielen.

*

Die Mensa war schon gut gefüllt und die Jungs hatten die Tische zusammengeschoben, so dass alle gemeinsam aßen. Dylan, Thomas, Ki Hong und Will waren in ein aufgeregtes Gespräch vertieft.

Ich wunderte mich, alle hatten ihre Kostüme noch an. Dylan trug ein blaues enges Shirt und sah ziemlich gut darin aus. Man sah seine definierten Muskeln und starken Oberarme. Die anderen hatten ähnliche Oberteile an, aus Leinen und alt aussehendem Stoff. Echt gute Handarbeit, bemerkte ich.

Ohne mir etwas zu essen zu holen, setzte ich mich zu den Jungs und Dylan sah sofort auf. Den Blick, den er mir zuwarf, konnte ich nicht richtig deuten. Seine braunen Augen funkelten, aber es lag auch etwas verletzliches darin. Als wenn ich ihm leid tun würde.
Ich starrte unbeholfen zurück, bis er den Blickkontakt abbrach.

„Alles noch dran?", fragte Thomas belustigt und verschränkte die Arme.

„Sehr witzig, Bruderherz", erwiderte ich und verdrehte gespielt genervt die Augen.

Der Duft vom Buffet, der mir in die Nase kam, roch göttlich, also machte ich mich auf den Weg, denn ich hatte echt Hunger.

how we met (dylan o'brien ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt