Kapitel 9

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Olivia: Sa 7. Juni

Ich hatte schlecht geschlafen. Unruhig wälzte ich mich von der einen Seite auf die andere, während ich Sabrina hörte, wie sie aufstand.

Ich war eigentlich eine Langschläferin. Abends lange wach und morgens erst spät raus.

Aber hier schien mein normaler Schlafrythmus sich verabschieden zu wollen. Ich stöhnte und setzte mich im Bett auf.

Sabrina schaute mich etwas angewidert an, und wandte sich dann wieder ihrem Make-up zu. Prüfend schaute sie noch einmal in ihren Taschenspiegel und formte einen Kussmund.

Ich verdrehte die Augen und blinzelte ein paar mal, bevor ich aus dem Fenster schaute. Es war bereits hell und kleine Staubpartikel schwirrten im Raum.

Mit einem Blick auf mein Handydisplay, welches ich als Spiegel benutzte, erkannte ich, dass meine Haare ganz zerzaust waren. Meistens trug ich einen Zopf beim Schlafen, aber diesmal hingen mehr Haare heraus, als im Zopf.

„Du siehst ja grauenhaft aus", kommentierte Sabrina, welche inzwischen aufgestanden war und zur Tür lief.

„Danke", murmelte ich und betete, dass sie endlich verschwand.

„Immer gerne doch", säuselte Sabrina und schloss die Tür hinter sich.

Kurz darauf hörte ich, wie sie an jede der acht Türen klopfte und „aufstehen, es ist 7 Uhr, Frühstück gibts in einer halben Stunde", rief.

Halbe Stunde? Scheiße! So schnell kann man ja gar nicht duschen und sich fertig machen.

Doch bevor ich mich gestresst aus dem Bett hievte, überlegte ich es mir anders: Falls ich es nicht rechtzeitig schaffte, war es ja nicht schlimm. Ich musste nicht mit den anderen essen. Ich hatte Zeit genug.

Zufrieden stieg ich aus dem Bett und suchte meine Sachen zum Duschen zusammen. Auf dem Flur begegnete ich keinem und so huschte ich schnell in einen der Duschräume.

Es gab zwei Toilettenräume mit Waschbecken und zwei Räume zum Duschen, die zwei verschiedene Türen hatten, aber miteinander verbunden waren.

Dämlicherweise  wurden die vier Waschräume nicht nach männlich und weiblich eingeteilt, so hoffte ich, dass nicht gleich einer der Jungs neben mir in der Dusche stand. Zum Glück waren diese durch undurchsichtige Trennwände abgetrennt, so waren sie wenigstens etwas privat.

Nachdem ich das heiße Wasser abgestellt und mich abgetrocknet hatte, fiel mir auf, dass ich nur das Duschzeug gegriffen und meine Unterwäsche vergessen hatte.
Scheiße! Was sollte ich jetzt tun?

Ich wickelte das weiße Handtuch um mich herum und betete, dass mich niemand sah, während ich auf Zehenspitzen wieder in mein Zimmer flüchtete.

Niemand zu sehen! Jetzt schnell!

Nachdem ich meine Unterwäsche gefunden hatte, fand ich unten in meinem Schrank ein großes Paket mit dem Firmenlogo draufgedruckt. Darin befanden sich ein Bademantel, ein Paar Pantoffeln und ein Turnbeutel, alles in weiß.

Hätte ich das vorher gewusst, hätte ich nicht halbnackt über den Flur gemusst. Ich stöhnte innerlich und suchte mir dann mein Outfit zusammen.

Dieses bestand heute aus einer dünnen schwarzen Jogginghose und einem hellbraunen Pullover.

Meine langen blonden Haare kämmte ich schnell durch und föhnte sie anschließend, bis sie halbwegs trocken waren.

Ich hatte gestern nicht viel Make-up getragen, nur Mascara und ein bisschen Concealer um meine Augenringe abzudecken, jetzt verzichtete ich ganz darauf. Beim Frühstück würden ja nicht mehr so viele sein und außerdem hatte ich gar keine Pickel mehr.

Ich schlüpfe in die Pantoffeln und schnappte mir mein Handy. Kurz checkte ich meine Messages und sah, dass ich zu einem Gruppenchat hinzugefügt worden war.

Lächelnd klickte ich auf die Info und sah, dass alle der Schauspieler, die sich hier am Set aufhielten, Mitglied waren.

Ich schüttelte grinsend den Kopf und speicherte direkt alle Nummern ein, bis auf Dylans, die hatte ich ja schon.

how we met (dylan o'brien ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt