Kapitel 33

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Olivia: Mo 16. Juni

Dylan fand es so unfair, dass Will Jennifer Aniston küssen durfte. Als Jugendlicher lief bei ihm Friends rauf und runter und er hatte einen Crush auf sie bekommen, hatte sie aber noch nicht persönlich kennengelernt.

Ich hatte es halb noch mitbekommen, dass die anderen ihn spaßeshalber bemitleidet hatten. Irgendwann waren mir die Augen zugefallen, es waren doch zu viele Strapazen für heute gewesen.

Aber ich hatte mir vorgenommen, dass es so nicht weitergehen konnte. Ich wollte nicht länger traurig herumlaufen und mich bemitleiden lassen, weil mein Leben so dermaßen aus dem Ruder gelaufen war.
Ich wollte leben, etwas daraus machen und es am Ende nicht bereuen.
Obwohl den Unfall, und die Sache danach, einfach zu vergessen, schwer fiel.
Aber ich musste nach vorne schauen!

*

Ich wurde nicht geweckt, ich war am Morgen einfach auf dem Sofa aufgewacht. Ziemlich verpennt. Stöhnend versuchte ich mich aus den Decken, mit denen mich jemand noch zusätzlich zugedeckt hatte, zu befreien.
"Scheiße."

"Brauchst du Hilfe?"

Ich brauchte ein bisschen, um wenigstens meinen Kopf umzudrehen. Dylan stand angelehnt am Türrahmen und beobachtete mich belustigt.
„Seit wann bist du hier?"

„Lang genug."

Ich schaffte es endlich und stand auf.
Zu schnell.
Mir wurde schwindelig, alles fing an zu kribbeln und sich zu drehen. Und dann wurde alles schwarz.

*

Es dauerte ein langsames bis 5 zählen, bis ich meine Augen wieder öffnen konnte. Einen weiteren Moment dauerte es, um wieder klar zu werden und zu realisieren was gerade passiert war. Dann  bemerkte ich, dass ich nicht auf den Boden gefallen war, sondern in Dylans Armen lag, der auf dem Boden kniete und mich festhielt.
„Whoa was war das gerade?", fragte er erschrocken.

„Sorry", murmelte ich und versuchte mich aufzurappeln.
Dylan drückte mich wieder zurück.
„Bleib mal kurz liegen. Passiert das öfter? Hattest du deswegen vor ein paar Tagen diese Beule an der Stirn?"

Ich starrte ihn an und zögerte.
„Ja", erwiderte ich dann, „ deswegen. Wegen meinem Eisenmangel hab ich Kreislaufprobleme und außerdem fehlen mir Vitamine. Ich müsste viel mehr trinken und...", ich drückte mich endlich hoch. Dylan stand ebenfalls auf, die ganze Zeit Augenkontakt haltend, bis ich zu ihm hoch schauen musste und er heruntersah. „ v- viel mehr rausgehen und Sonnenlicht abbekommen."
Seine Augenfarben spielten miteinander. So schön. Dieses Gold-Braun war das schönste, was ich je gesehen hatte.

Und dann nahm er mein Gesicht in seine warmen Hände und küsste mich. Unsere Lippen berührten sich sanft. Es war ein Hauch von Kuss, so als wollte er es, aber traute sich nicht. Und dann war es auch schon wieder vorbei.
„Wir sind keine Freunde mehr", sagte Dylan plötzlich, „ Ich will das nicht."

Damit ging er. Und brach mir das Herz.

*

Heute war ein ganz besonderer Tag für die Crew.

Die externen älteren Schauspieler kamen, um zu drehen. Sie waren vor wenigen Tagen angereist und hatten bisher in Hotels gewohnt. Ein besonderer Gast war der Autor der Bücher auf denen die Filme basierten. James Dashner.

Er war nicht einfach nur so gekommen, um zu sehen wie die Dreharbeiten liefen und wie seine Geschichte dargestellt wurde, sondern auch, weil er ein Easter Egg im Film spielte. Er war der Mann am Konferenztisch vorne links, der gerade in der Halle 1 aufgebaut wurde.

Ich wollte eigentlich nur kurz vorbeischauen, aber dann interessierte es mich doch schon. Mit James Dashner hatte ich zuerst kaum geredet, ich hatte die Bücher ja nicht gelesen und irgendwie war es mir dann unangenehm gewesen. Aber James war echt nett und nach und nach erzählte mir viel über seine Ideen zur Endfassung des Buches. Da ich Journalismus studierte, machte ich mir in Gedanken Notizen, da er sehr interessante Sachen sagte, die mir wirklich weiterhalfen.

Die Jungs und Kaya hatten heute auch noch drehfrei, da die geplanten Szenen mit ihnen nach hinten verschoben worden waren, weil der Drehplan geändert worden war. Früher als geplant waren die Szenen in LA abgedreht, es fehlten nur noch ein paar, der Hauptteil des Films fand in Louisiana statt, da die Lichtung am meisten zu sehen war.

Wir standen alle in einer Reihe am Rand und sahen zu, wie ein Take nach dem anderen gedreht wurde.
Es war wirklich spannend den noch mehr erfahrenen Schauspielern zuzusehen, da sie viel professioneller wirkten als die in meinem Alter. Viel eingespielter.

Bei der Drehpause schloss ich mich aus der Gruppe aus und entschied mich mal im Fitnessraum umzusehen.

Früher hatte ich viel Sport gemacht, ausreichend für mein Basketballtraining im Schulteam trainiert, Workouts gemacht und war regelmäßig morgens joggen gewesen, aber seit den letzten Monaten war das alles zu kurz gekommen, da ich mit der Produktion meiner Musik und mit meinem Studium beschäftigt war.
Ich besuchte das städtische College, hieß ich wohnte nicht auf dem Campus sondern zuhause und der Weg morgens war der einzige Sport den ich in den letzten Wochen gemacht hatte. Naja, irgendwann wurde ich immer wieder auf der Straße erkannt, weshalb ich irgendwann von Chris abgeholt wurde, da ich kein Auto hatte.
Er hatte die gleich Kurse belegt, deswegen war es ganz praktisch gewesen.

*

Der Fitnessraum bestand aus ein paar Sportgeräten, ein paar Turnmatten und in einer freien Ecke lagen... Hüpfbälle?
Ich legte mein Handtuch ab und verband mein Handy mit den Bluetooth-Boxen oben in der Ecke.
Ich wollte mich dehnen, die Geräte benutzen und danach ein bisschen tanzen.
Das hatte ich auch lang nicht mehr gemacht, ich meinte das professionelle Tanzen, nicht die Sache im Club.

Nach zwei Stunden war ich schweißgebadet, hatte aber immer noch nicht mit dem Tanzen angefangen.
Ich wischte den Schweiß ab und suchte passende Musik heraus. „Shake ist off" von Taylor Swift.
Ein Gute-Laune Song, den ich brauchte, da ich mich ablenken musste um nicht heulend und taub vor lauter, trauriger Musik in meinem Bett zu liegen, da Dylan etwas gesagt hatte, was ich nie hören wollte.

Gerade als ich mitten dabei war, meine selbsteinstudierte Choreografie von letztem Jahr zu performen, wurde plötzlich laut geklatscht.
Ich wirbelte herum und pausierte den Song.
Die Jungs standen in der Tür, Kaya und Blake waren allerdings nicht dabei, die passten schon den ganzen Tag auf meinen Hund auf.
Ich hatte sie alle nicht hereinkommen gehört. Shit.

„Das war echt gut, whooow", jubelte Dexter, „ kannst du uns das vielleicht beibringen?"
Peinlich.

„ Ja vielleicht und ähh... danke", murmelte ich. Ohne die anderen, und vor allem Dylan, weiter anzuschauen, drückte ich mich vorbei und ging nach oben um zu duschen.

*

Nachdem ich dies getan hatte, wurde ich fast von den Jungs umgeworfen, die auf den Hüpfbällen den Flur hin-und her hüpften.
Ich musste unverzüglich lächeln. Diese Kinder...

Seht es vielleicht als kleines Weihnachtsgeschenk an...
Ich kann euch sagen, dass die Geschichte bald anfängt Gestalt anzunehmen, so wie ich mir es gedacht habe :)
Auch wenn es fast schon wieder vorbei ist, hoffe ich, dass ihr ein schönes Weihnachtsfest hattet :))

how we met (dylan o'brien ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt