Kapitel 6

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Olivia: Fr 6. Juni

Es war Thomas. Müde rieb er sich die Augen.
„Hier bist du. Ich hab dich gesucht", sagte er und setzte sich neben mich, indem er meine Beine erst runternahm, um sie dann auf seinen Schoß zu legen.

„Wie findest du es hier?", fragte er sanft," Ist das zu viel Wirbel?"

„Müsstest du nicht eigentlich schon schlafen", fragte ich belustigt, während Thomas sein, schon etwas zerknicktes, Drehbuch auf den Tisch legte.

„Mir gefällt es hier. Wirklich. Alle sind super nett und mir geht es gut", antwortete ich dann auf seine Frage.

Thomas nickte zufrieden. „Und um deine Frage zu beantworten: Ja sollte ich, aber kannst du mich kurz meinen Text abfragen?" Mit seinem Hundeblick guckte er mich an.

„Oh man, muss ich das jetzt jeden Abend machen?", erwiderte ich schmunzelnd und griff nach dem Stapel Papier.

Thomas zeigte mir die mit rotem Stift markierten Textstellen und fing an seine Sätze aufzusagen.
Während er sprach, las ich mir auch ein paar andere Stellen durch. Dylan hatte am meisten Text, er spielte die Hauptrolle Thomas. Das hatte ich gar nicht gewusst.

Mein Bruder spielte Newt, Thomas besten Freund.

Ich wusste jetzt schon, dass ich mit den Namen durcheinander kommen würde: Zweimal Thomas!

Ich ging mit meinem Bruder seinen Text durch und als er dringend schlafen gehen musste, erlaubte er mir, das Drehbuch noch ein bisschen zu behalten. Ich sollte es dann einfach auf seinen Nachttisch legen, wenn ich fertig war.

*

Die Geschichte war wirklich spannend.
Ich hatte die Bücher nie gelesen, Thomas auch nicht, dennoch hatte er sich für die Rolle beworben.
Ich konnte es ihm nicht verübeln, es war so eine ganz andere Art von Geschichte: Spannung, Abenteuer, Humor, Action und Science-Fiction. Alles war dabei.

Ich schaffte es ungefähr bis zur Hälfte, dann wurde es dunkel im ganzen Gebäude, alle Lichter wurden ausgeschaltet nur eine schwache Notbeleuchtung wurde angemacht und es fühlte sich verboten an, noch hier zu sein, also stand ich auf und machte mich auf den Weg zu den Zimmern.

Im Schein meiner Handytaschenlampe fand ich schließlich die Treppe und oben angekommen auch das Zimmer Nummer 8.

Leise öffnete ich die Tür und trat ein. Beide Jungen schliefen, als ich auf Zehenspitzen durchs Zimmer huschte, welches genauso aussah, wie meins.

Das Drehbuch legte ich auf Thomas Nachttisch und wollte mich gerade wieder herausschleichen als ich Dylans Stimme hörte.

„Hey. Was machst du hier?", flüsterte er und setzte sich auf.

„Sorry, ich wollte euch nicht wecken", entschuldigte ich mich und deutete dann auf das Drehbuch," hab ich nur zurückgebracht."

Dylan nickte nur. Irgendwie sah er süß aus, mit seinen verschlafenen Augen und verwuschelten Haaren.

Ein paar schweigsame Sekunden vergingen, in der wir uns nur anstarrten, dann flüsterte ich: „ Viel Glück morgen. Hast ja ganz schön viel Text."

Jetzt musste Dylan grinsen. „Hab ich tatsächlich. Kannst ja gerne mal vorbeikommen. Halle 3."

„Auf deine Verantwortung." Wir lachten leise. „Ich komm vorbei.", versprach ich und Dylan sah zufrieden aus.

„Schlaf gut", flüsterte er und zwinkerte mir zu.

Plötzlich wurde mein Hals ganz trocken, als ich erst jetzt realisierte, was ich hier eigentlich machte. Ich redete mit Dylan O'Brien mitten in der Nacht, während er schon fast geschlafen hatte.
Oh mein Gott!

„Du auch", erwiderte ich und lächelte. Dann schloss ich leise die Tür hinter mir und schlich auf Zehenspitzen den Flur weiter, bis ich an meiner Tür hielt.

Ich wollte Sabrina nicht wecken, sie schlief bestimmt auch schon, denn so wie sie es mir stolz und angeberisch erzählt hatte, war sie am Set dafür zuständig, dass alle Schauspieler pünktlich beim Dreh waren.

Das galt auch für morgens. Also musste sie wohl um 7 Uhr an jede Tür klopfen und aufpassen, dass jeder dort erschien, wo gedreht wurde.

Außerdem hatte sie überschwänglich von Dylan geschwärmt und mir erklärt, dass sie total in ihn verliebt war und es kaum abwarten konnte, ab morgen den ganzen Tag mit ihm zusammen arbeiten zu können.

Bei diesem Gedanken verdrehte ich die Augen.
Ich ging schnell in einen der Waschräume und putzte Zähne, anschließend zog ich mir schnell eine kurze Schlafhose und ein zu großes T-Shirt an, und schlüpfte unter die Bettdecke.

how we met (dylan o'brien ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt