Kapitel 4

431 18 2
                                    

Olivia: Fr 6. Juni

Zögernd klopfte ich an die Tür von Zimmer Nummer 9. Hoffentlich war diese Sabrina gerade da.

"Ja, was ist?", ertönte es von drinnen.

Ich war erleichtert, dass sie da war und gleichzeitig genervt, weil ich keine Lust auf so eine Tussi hatte.

Ich trat ein. "Hi, Wes hat gesagt hier ist noch ein Bett frei.", sagt ich und stellte fest, dass das Bett zwar nicht bezogen war, aber 'frei' war es auch nicht. Der gesamte Inhalt ihres Koffers war darüber verteilt, Klamotten, Schuhe und Kosmetik.

"Sicher, dass er dieses Zimmer meinte?", fragte Sabrina, die jetzt von dem anderen Bett aufstand und ihr Handy wegsteckte.

Das Zimmer war einfach eingerichtet: Links und rechts jeweils ein Bett, an der gegenüberliegenden Wand von der Tür ein Fenster und zwei Kleiderschränke in weiß, so wie das ganze Zimmer. Ein Badezimmer gab es nicht, dazu musste man die Waschräume am Anfang des Flurs benutzen.

"Ja, ich denke schon.", erwiderte ich unsicher und stand unbeholfen in der Tür. 

"Na meinetwegen. Ich mach kurz Platz, du kannst ja deine Sachen holen."

Ich nickte nur kurz und schloss die Tür hinter mir. Ich hatte jetzt schon keine Lust mehr, jemals wieder in dieses Zimmer zurückzukehren, aber es musste wohl sein.

Auf dem Flur traf ich Thomas und Dylan, die ihre Koffer in das Zimmer Nummer 8 brachten, also direkt neben meinem. Wenigstens etwas.

"Liv? Das ist Dylan O'Brien. Wir haben ein Zimmer zusammen.", erklärte Thomas und war komplett ahnungslos, dass Dylan und ich uns bereits kannten." Und das ist meine Schwester Olivia.", sagte er zu Dylan hin gewandt.

Dylan O'Brien! Natürlich! Ich kannte ihn doch! Aus 'The First time'. Und auch aus 'Teen Wolf', wobei ich aber nur die erste Folge gesehen hatte.
Ich nahm mir vor, die Serie mal weiterzuschauen.

Erst jetzt realisierte ich, dass ich gerade einem Star gegenüberstand. Ein Frauenschwarm und guter Schauspieler mit Kontakten zu weltbekannten Prominenten.

Klar, mein Bruder war ebenfalls berühmt und kannte viele bekannte Leute, aber da er bisher nur in Kinderfilmen mitgespielt hatte, wussten die meisten von meinem College nicht mal, dass ich seine Schwester war und die ganzen Berühmtheiten hatte ich oft nicht persönlich kennengelernt, auf manchen Premieren war ich zwar dabei aber mit so hohen Leuten der Gesellschaft traute ich mich sowieso nicht zu reden.

"Schön dich kennenzulernen.", sagte Dylan und zwinkerte mir zu.

"Gleichfalls", ich grinste und versuchte meine plötzliche Unsicherheit zu überspielen," ich hol kurz meine Sachen von unten, ich bin im Zimmer neben euch."

Damit drückte ich mich an den beiden vorbei und stieg die Treppe hinunter auf den Gang.
Auf dem Weg begegnete ich auch den anderen Schauspielern, die ihre Koffer ebenfalls geholt hatten.

Neben der Küchentür hing ein Plan mit den Essens- und Pausenzeiten, von dem ich direkt ein Foto mit meinem Handy machte.

Mein Koffer stand noch genau da, wo ich ihn abgestellt hatte, nämlich in der Ecke der großen Empfangshalle. Meine Handtasche hatte ich die ganze Zeit über dabei gehabt.

*

Nachdem ich meine Sachen oben ins Zimmer gebracht hatte und anschließend meine Klamotten in den Schrank sortieren konnte, weil Sabrina erstmal aufräumen musste, erkundigte ich auf eigene Tour die Anlage. Mit meinen Kopfhörern im Ohr und meinen Lieblingssongs, lief ich die Runde, die wir mit Wes Ball schon gemacht hatten, nochmal und schaute mir alles etwas genauer an, um mich möglichst wenig zu verlaufen.

Insgesamt gab es vier Drehhallen für Stuntszenen und ein großes Hauptgebäude, in dem ich mich gerade befand, wo alles mögliche stattfand: Dreh, Training, Empfang, Essen, Unterbringung des Teams, Büros...
Alles war in einer Art Halbkreis angeordnet: Vorne das Haupthaus, jeweils zwei große Hallen auf jeder Seite und eine große Grünfläche, die die Mitte ausfüllte, sich aber noch weiter zog, als die Gebäude lang waren.
Nur die Security und die große Schranke vor dem Eingang versperrte den Fans den Weg. Jeder von ihnen hoffte, einen Blick auf seinen Lieblingsschauspieler zu erhaschen und ausgerechnet hatte irgendjemand vom Team anonym verbreitet, wo und wann der Dreh starten würde, und welche Schauspieler eine Rolle hatten. Darüber wurde das Team vorhin informiert, als Wes Ball am Ende der Führung kurz mit einem Security Mann gesprochen hatte.

Aber das hatten wir alle sowieso schon gemerkt, es war sehr schwierig gewesen, unerkannt mit Thomas anzukommen. Immerhin studierte ich und unbekannt war ich auch nicht mehr wirklich.
Nach Chris Tod hatte sich einiges verändert.

Mit einem Blick auf mein Handy, merkte ich, dass es schon spät war und es bald Abendessen gab. Mein Magen knurrte schon, als ich mich auf den Rückweg machte.

Sorry übrigens für die langen Kapitel, ich kann immer nicht aufhören zu schreiben ;)

how we met (dylan o'brien ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt