Don't look at me that way

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Italien ,Florenz
Auf dem Heimweg vom Strand mit Liam
15:15 am.

Ricardas Sicht:

Ich steige aus dem kühlen Wasser, gehe  Schnur stracks zu meinem Handtuch und lasse mich drauffallen. An meinen Fußsohlen klebt der feine Sand und ich binde mir meinen Bikini auf, da ich schon Streifen wegen der starken Sonne bekomme.

Meine Haut wird äußerst schnell braun, wohingegen Niall, wie ein Fettakäse blass sterben wird.

Bei der Erinnerung aus der zehnten Klasse muss ich schmunzeln. Damals haben Marc, Niall und ich meinen Bruder mit einem Selbstbräuner eingeschmiert, weil er irgendein strohdummes Mädchen aus der Oberstufe im Freibad beeindrucken wollte.

Die Geschichte ist für ihn aber nicht so glimpflich ausgegangen. Wer von uns dreien hätte denn wissen können, dass, wenn die Flüssigkeit zwei Stunden zu lange auf der Haut ist, sie einen orangefarbenen Ton annimmt.

Tja dafür haben wir alle etwas fürs Leben gelernt. Bin ich nur froh, dass er das Versuchskaninchen damals war und nicht ich.

Da ich noch an unserem schattigen Plätzchen alleine bin, hole ich aus meiner bunten Strandtasche meine weiße Sonnenbrille und ein gutes Buch, was ich mir von Elenor ausgeliehen habe. Sie hat mir schon ewig davon geschwärmt, dass ich es lesen soll.

Eigentlich bin ich ja gar nicht so eine Leseratte, aber 'The Notebook', so heißt der Roman, ist einfach emotional und mitreißend geschrieben. Bei jeder Seite könnte ich in Tränen ausbrechen.

Das nennt man einfach bedingungslose Liebe. Ich bin gerade an der Stelle, in der sie erfährt, dass er ihr jahrelang Briefe zugeschickt hat, um genau zu sein 365 Stück, welche jedoch ihre Mutter ihr verheimlicht hat.

Ich bin so versunken in die Lektüre, dass ich nicht merke, wie die anderen aus dem Wasser kommen. Als etwas kühles an mir heruntertropft zucke ich zusammen und richte mich auch.

Ein vollkommend nasser Harry stürzt sich mit Gebrüll auf mich.

"Ihhh nein Harry. Du bist nass." ,lache ich geziert, was ihm nur ein dreckiges Grinsen entlockt und er mir etwas länger, als nötig in die Augen schaut.

Das Buch in Sicherheit gebracht und mein Oberteil rechtzeitig zugebunden, renne ich dem Briten hinterher, machr jedoch an der Strandbar einen schnellen Zwischenstopp, um mir ein Wassereis zu kaufen.

"Ohhh man Ric." ,höre ich ihn nur hinter mir lachen. "Es könnte echt die Welt untergehen und du würdest dir noch schnell die Pizza im Ofen erwärmen." Als Antwort strecke ich ihm nur meine Zunge entgegen. "Hey kauf dir ein eigenens!" Meine ich, als er Anstalt macht einmal abzubeißen.

Mit dem Eis in der Hand kehre ich zu unserem Platz zurück, wo nur noch Liam ist. Der Rest hat schon alles zusammen gepackt.

"Was ist eigentlich letzter Zeit mit Niall und Mathilde los? Sie ignorieren sich ja völlig." ,fragt er mich so leise, dass der Rest, welcher hinter uns alles vom Strand zusammenpackt nicht hören kann und schaut mich liebevoll an.

Ich beobachte Mathilde, die gerade zusammen mit Tamy Photos noch schießt, worauf mein Blick rüber zu meinem Bruder rüberschwenkt, welcher den Sonnenschirm lustlos zusammenzieht.

Liam ist immer aufmerksam, sorgt sich wirklich um jeden und merkt immer gleich, wenn es einem nicht sonderlich gut geht. "Na ja ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass alles in Ordnung wäre, aber sie brauchen nun gerade eben einfach nur bisschen Zeit für sich selber." ,erkläre ich ihm kurz und knapp, um nicht irgendetwas auszuplaudern, was ich später bereuen könnte.

Irish twins and other complicationsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt