Chapter twenty-five

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Ich lief ohne irgendein Ziel lange Zeit über Ego's Planet. Ich brauchte diese Ruhe einfach für mich, um mir darüber klarzuwerden, ob Pete und ich wirklich füreinander geschaffen waren.

Ich ließ mich unter einem Baum mit einer kleinen Bank nieder. Wir kannten uns seit über 25 Jahren und insgeheim wusste ich wahrscheinlich schon immer, dass ich ihn liebte.

Ich hatte nie eine Beziehung mit einem Jungen gehabt, was vielleicht auch daran lag, dass Yondu und die Ravagers nie einen Jungen in meinem Alter außer Pete näher als 20 Fuß an mich herangelassen hatten.

„Jungs sind kleine Schweine, die Mädchen ausnutzen wie Dreck. Halt dich von ihnen fern.", hatte Yondu immer gesagt. Yondu war nicht so schlimm, wie ich früher oft gedacht hatte.

Er hatte viele Fehler in seinem Leben gemacht und das wusste er. Und dennoch tat er alles, um seinen Männern ein einigermaßen gutes Leben zu ermöglichen.

So etwas wie einen Vater hatten weder Pete noch ich, weshalb Yondu schnell die Rolle eines Vaters für uns einnahm, auch wenn wir manchmal eine ziemlich seltsame Beziehung zueinander hatten.

Ich meine, immerhin hatte er uns Dutzende Male damit gedroht, uns zu essen. Und obwohl ich wusste, dass er sowas nicht über's Herz bringen würde, hatte ich doch immer etwas Angst vor ihm.

Kraglin war neben Pete einer meiner wenigen Freunde bei den Ravagers, da er nur ein paar Jahre älter als wir waren. Er war für mich sowas wie ein nerviger großer Bruder.

Es tat gut, bei den Ravagers eine Familie zu haben, obwohl mir, als ich älter wurde, immer bewusster wurde, dass jede Ravagers Gruppe nach ihren eigenen Regeln lebte. Besonders Yondu's.

Ich hatte anfangs nie verstanden, warum Yondu Pete und mich am Leben gelassen hatte, bis wir das erste Mal etwas stehlen sollten und sofort klar war, dass die anderen Ravagers niemals an das Objekt gekommen wären, weil sie zu groß waren, um sich bis zu ihm und zurück zu schleichen.

Ich war froh, als Yondu uns endlich die Milano anvertraute. Pete war etwa zehn, als er sie das erste Mal fliegen durfte. Ich musste sieben oder acht gewesen sein, also nicht viel jünger.

„Wenn Yondu uns endlich auf Missionen allein schickt, hauen wir ab und kommen nie wieder.", meinte Pete kurz vor seinem 21. Geburtstag.

Ich hatte ihn verwirrt angeschaut und dachte, er sei verrückt. Doch genau so passierte es. Als Pete 21 wurde und ich 18 war, ließ Yondu uns allein Missionen ausführen.

Pete und ich waren danach nie wieder zurück zu den Ravagers gegangen. Wir verstauten die Dinge, die wir für Yondu stehlen sollten, immer auf einem Planeten in der Nähe, wo die Ravagers sie auflesen mussten, während wir schon lange am anderen Ende der Galaxie waren.

„Eira!", rief plötzlich jemand hinter mir. Ich drehte mich um und sah Gamora und Nebula, die beide mit Schmutz bedreckt waren, auf mich zulaufen. „Was ist passiert? Und was macht sie hier?", fragte ich verwirrt.

„Unwichtig, wir müssen sofort Mantis und Drax finden.", sagte Gamora und ich stand sofort auf. Nachdem Gamora mir alles erzählt hatte, rannten wir zu Drax' Unterkunft, wo er mit Mantis stand.

Gamora lief auf sie zu, packte sie an der Kehle und hob sie hoch, bis sie Mantis an eine Wand drückte. „Wer seid ihr wirklich? Was ist das hier?", schrie sie.

„Gamora! Lass sie los!", rief Drax. „Die Skelette in den Höhlen, wer waren die?", fragte Gamora weiter. Mantis' Fühler fingen an, zu leuchten. „Du hast Angst.", sagte sie und Gamora ließ sofort von ihr ab.

„Was hat sie mit mir gemacht?", fragte sie panisch. „Sie hat mir schon alles erzählt.", versicherte Drax. Ich legte Gamora meine Hand auf die Schulter und sah Mantis an. „Wer waren die?", fragte ich.

„Die Skelette sind seine Kinder.", erklärte sie. „Wir müssen Pete finden und dann verschwinden, von diesem Planeten.", sagte ich. „Ego hat ihn sicher längst auf seine Seite gezogen. Er hat eine Art-", meinte Mantis.

„Dann verschwinden wir eben.", sagte Nebula. „Nein, er ist unser Freund.", widersprach Gamora. „Ihr schreit euch doch alle nur gegenseitig an. Ihr seid keine Freunde.", knurrte sie.

„Du hast recht. Wir sind 'ne Familie und die lässt keinen zurück. Außer dich vielleicht.", sagte Drax. „Ach du meine Güte."

He is a wanted man | QuillWo Geschichten leben. Entdecke jetzt