Kapitel 18 🚬

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Ex' den Scotch, Baba-Kopf
Aber bete jeden Tag, ist schon paradox"-Miskin

Hussein weckte mich, indem er mich leicht schüttelte.
„Hm?", nuschelte ich verschlafen.
„Sollen wir fahren?"
Ich nickte und setzte mich gerade hin.
„Kann ich noch fragen, ob die mich anrufen wenn was ist?"
„Natürlich. Komm."
Er stand auf und wartete, bis ich neben ihm stand. Mir war sehr schwindelig und meine Beine waren schwach, weil ich mehrere Stunden im Krankenhaus gesessen habe und an dem Tag kaum etwas gegessen oder getrunken habe.
„Alles gut?", fragte er besorgt.
„Nur bisschen schwindelig."
Wir gingen zur Rezeption und warteten dort auf eine Schwester.
„Wie kann ich helfen?"
„Ich wollte nachfragen, ob Sie mir Bescheid geben könnten, wenn sie etwas Neues über meinen Bruder wissen. Ich möchte erstmal nach Hause."
„Ja natürlich. Das machen wir. Schreiben Sie bitte ihre Telefonnummer auf."
Sie legte mir einen Zettel und einen Stift hin. Ich schrieb meine Handynummer auf und reichte der Frau den Zettel.
„Sind Sie von morgens bis abends durchgehend erreichbar?"
„Bis nachmittags bin ich in der Uni."
„Soll ich ihr meine Nummer auch geben?", fragte Hussein.
Ich drehte mich leicht zu ihm, um in ansehen zu können. Ohne es kontrollieren zu können, verlor ich mich wieder in seinen Augen. Sie waren so schön und sahen so unschuldig aus.
„Kannst du machen."
Er nahm den Stift, schrieb seine Nummer auf den Zettel und gab ihn der Frau.
„Dankeschön. Wir rufen dann an, wenn es etwas Neues gibt."
„Ich danke Ihnen."
Zusammen verließen wir das Krankenhaus. Sofort spürte ich den kühlen Wind durch meinen pulli. Es war November und mitten in der Nacht.
„Komm, mein Auto ist da."
Wir gingen zu seinem Auto, stiegen ein und fuhren los. Auf der Fahrt hörten wir seine Lieder. Ich wusste nicht warum, aber seine Lieder machten mir jedes Mal eine leichte Gänsehaut. Ich war zwar glücklich mit Nick, aber Hussein gab mir ein Gefühl, was er mir nicht geben konnte.
„Hast du Hunger?"
„Schon."
„Worauf hast du Lust?"
„Such du aus. Irgendwas schnelles, weil ich bin echt müde. Und mir ist kalt."
„Auf dem Rücksitz liegt nh Pulli."
Ich tastete mit meiner linken Hand die Rückbank ab und fand den Pulli. Ich zog ihn an und konnte im Augenwinkel sehen, wie Hussein leicht lächelte.
„Warum machst du das alles für mich? Wir kennen uns 3 Wochen und haben noch nie wirklich miteinander geredet."
„Das hat nichts damit zutun wie lange ich dich kenne. Ich weiß selber wie es ist, wenn man nichts hat und wenn der eigene Vater sich einen Dreck für einen interessiert."
Der Rest der Fahrt war es ruhig, bis wir an dem Dönerladen ankamen.
„Was willst du?"
„Überrasch mich."
„Willst du mitkommen?", lachte er.
„Nee, ich bleib im Auto. Hier ist warm."
„Tamam. Bis gleich."
Er machte die Tür zu und zog seine Kapuze auf, bevor er über den Parkplatz in den Laden lief. Es regnete schon die ganze Zeit. Ich beobachtete die Regentropfen, die an den Fensterscheiben des Lamborghini Urus runterliefen. Während ich im Auto auf ihn wartete, dachte ich über seine Worte nach. Er hatte auch Probleme mit seinem Vater? Und was war mit seiner Mutter? Ich wusste so wenig über ihn, aber wollte unbedingt mehr über ihn erfahren. Dadurch, dass ich so tief in meinen Gedanken vertieft war merkte ich nicht, dass er schon längst neben dem Auto stand und sich eine Zigarette anzündete. Er öffnete die Fahrertür und setzte sich so auf den Sitz, dass seine Beine außerhalb des Autos waren und der Rauch nicht ins Auto kam. Die Zeit über sagte niemand etwas, bis er seine Zigarette ausmachte und sich richtig ins Auto setzte. Wir fuhren zu ihm nach Hause und stiegen aus.
„Zieh Kapuze an."
Ich tat was er sagte und wir liefen schnell zu seiner Haustür, die er aufschloss und wir direkt rein gingen. Den Rest der Zeit passiere nichts. Wir aßen und redeten über das, was in den letzten Stunden passiert ist. Irgendwann stand er auf und kam mit Anziehsachen wieder.
„Hier nh T-Shirt und nh Jogginghose. Kannst du zum schlafen anziehen wenn du willst."
Ich lächelte und nahm ihm die Sachen ab.
„Kennst dich ja hier schon bisschen aus."
Ich nickte und ging ins Badezimmer, um mich dort umzuziehen. Nach ein paar Minuten ging ich wieder ins Wohnzimmer, wo er auf der Couch lag. Eingekuschelt und einer Decke.
„Ist das Baby müde?", lachte ich.
„Ha ha ha. Ja bin ich."
„Dann geh ins Bett."
„Bin ich. Du schläfst in meinem Bett."
„Nein, du machst schon so viel für mich."
„Ja und deswegen tust du mir den Gefallen und schläfst in meinem Bett. Du brauchst jetzt Schlaf."
Ich zuckte zusammen, als es plötzlich laut anfing zu donnern und zu blitzen. Seitdem ich klein war, hatte ich schon Angst vor Gewitter. Jedes Mal habe ich früher bei meinem Bruder ich Zimmer geschlafen, weil ich sonst nicht schlafen konnte.
„Dann schlafen wir da halt zusammen."
„Hast du Angst?", fragte er.
Ich nickte leicht. Er stand auf, lief in die Richtung seines Schlafzimmers und legte sich ins Bett. Ich lief ihm hinterher und legte mich etwas weiter weg von ihm hin.
„Gute Nacht Habibi."
Er drehte sich um und machte das Licht aus.

Langsam gehts los 🤧🤧

Baby, du bist meine CataleyaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt