Rettung

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Natürlich musste Lola sich einmischen. Ich war ihr sogar dankbar dafür. Sie war einfach unglaublich. Immer wieder überraschte sie mich mit ihren Fähigkeiten und ihrem sturen Kopf. Ihr verdanken wir, dass Simon mich nun doch anhören würde. Wie die Geschichte jedoch ausging, dass wusste niemand von uns. Ich war mir bewusst, wenn es doch zu einem Kampf kommen würde, dass ich keine Chance hatte. Sie alle würden sich auf mich stürzen. Ich war der Alpha und diesen galt es zu erledigen. Würde mein Leben heute hier enden, währe ich dennoch dankbar, für alles. Dafür das dieses kleine störrische Biest in mein Leben getreten war. Dass sie sich doch letztendlich mir unterworfen hatte. Dass sie mich liebte. Lola würde auf mein Rudel acht geben und sie alle würden ihr folgen. Ohne mit der Wimper zu zucken. Ein letztes Mal wandte ich mich zu ihr um, sie war wunderschön.

„Simon, ich bitte dich gemeinsam an unserer Seite gegen Mason zu kämpfen. Du befehligst weiterhin dein Rudel. So wie Logan hier. Wir würden einen Vertrag aufsetzten, dessen Bruch den Tod des Verräter's zur Folge hätte. Niemand wird ein Mitglied abwerben. Wenn dies jedoch freiwillig geschieht, ist das eben so. Nur wenn die Rudel zusammen halten, wenn wir wachsen, können wir Mason besiegen. Er ist bereits jetzt schon viel zu mächtig. Uns läuft die Zeit davon. Lola hat eine Wölfin gerettet, dessen Rudel bereits von Mason völlig ausgelöscht wurden ist. Allein hat niemand von uns eine Chance. Doch gemeinsam könnten wir es schaffen", sprach Caleb nicht nur zu Simon. Er sprach zu allen anwesenden.

Erneut bewunderte ich seine Anführer Qualitäten. Wenn Simon diesen Vertrag abschlug, war er ein Narr. Mason's Anhänger waren zu viele. Einige aus Angst, aber er hatte auch Befürworter für seine Sache, in seinen Reihen. Rabu zum Beispiel, glaubte alles, was er ihr erzählte. Sonst hätte sie sich niemals ihm angeschlossen. Oder war sie seine Gefährtin? Warum zerbrach ich mir darüber den Kopf. Konzentriere dich Lola! Sprach ich zu mir selbst. Simon's Körpersprache war schlecht durchschaubar. Ich zumindest hatte keine Ahnung, ob er uns Vertraute oder Misstraute. Momentan jedenfalls stand er wie angewurzelt da und blickte Caleb entgegen. Alles hier anwesenden waren angespannt. Niemand schien diesen Kampf zu wollen. Die Minuten vergingen schleppend. Die Stille, welche über dem dunklen Wald lag, war unheimlich. Warum überlegte er so lange? Glaubte er etwa wirklich er hätte eine Chance? Sein Rudel war nur geringfügig größer als unsere beiden zusammen. Mason hingegen hatte weit über einhundert. Wies sollte er sich allein gegen ihn wehren? Dann sah ich eine winzige Bewegung, Simon's Ohr zuckte.

Wer gewährt mir, dass du die Wahrheit sprichst? Das alles, was ihr von euch gegeben habt stimmt? Solch ein Vertrag, kann unter Umständen den Tod bedeuten. Wer garantiert mir, dass mein Rudel in Sicherheit ist?", gab Simon nachdenklich von sich.

Was schon mal kein schlechtes Zeichen war. Er war nicht gänzlich abgeneigt. Mein kleines Herz machte einen weiteren Sprung. Dennoch konnte ich diese Anspannung kaum ertragen. Dann roch ich sie. Was hatten sie denn hier verloren? Sie war doch noch viel zu schwach.

Das wären dann wohl wir!", ertönte Benny's Stimme.

Ich bin Midori, ich war Teil des Rudels, dass Mason ausgelöscht hat. Er hat meinen Gefährten, meinen Alpha kaltblütig ermordet. Wäre Lola nicht gewesen, wäre auch ich nun tot. Caleb hat keine bösen Absichten, er ist ein guter Alpha, ebenso Logan. Du kannst ihnen vertrauen Simon", sprach Midori angestrengt.

Ich sah, wie Simon's Fassade bröckelte. Kannte er sie etwa?

Du warst Bastian's Gefährtin. Ich kenne dich, zumindest vom sehen. Also hat Mason meinen Cousin auf dem gewissen! Also gut, Caleb Blair, ich willige diesem Vertrag zu. Ich und mein Rudel werden an eurer kämpfen", donnerte Simon und schritt auf Caleb zu.

Ein Raunen durchbrach die Stille des Waldes. Und das tosen wurde lauter, als die beiden ihr Pranken erhoben und die Zusammenarbeit besiegelten. Unser aller heulen musste Kilometer weit zuhören sein. Mir fiel ein riesiger Stein vom Herzen. Blitzschnell war ich an Caleb's Seite und sties ihn sanft mit meiner Nase. Er erwiderte es. Wir hatten es geschafft. Die erste Bürde hatten wir mir Erfolg überstanden. Nun waren wir mehr als achtzig Wölfe. Dies war wenigstens ein Anfang. Doch wir mussten uns sputen. Wer weiß wie lange Mason auf sich warten ließ.

Ich danke dir Simon. Unser Zuhause ist groß genug, ihr könnt für die Dauer unserer Zusammenarbeit, bei uns einziehen. Dennoch müssen wir weitere Rudel finden. Alle zusammen bringen. Und dies sollten wir schleunigst tun", übertönte uns Caleb und brachte so alle zum schweigen.

Gerade in diesem Moment wollte ich Caleb umso mehr. Ich wollte mit ihm alleine sein. Seine Hände auf meinem Körper spüren. Ihn küssen. Ob dies je wieder geschehen würde, stand in den Sternen. Denn ich befürchtete, je mehr Rudel wir fanden, um so seltener würden wir alleine sein. Und was nach dem Kampf mit Mason war, wusste niemand. Ob wir dies überlebten. Midori hinkte zu mir.

Danke. Für deinen Einsatz, obwohl du noch so schwach bist", kam ich ihr zuvor.

Das ist nichts dagegen, was du für mich getan hast. Ich konnte einfach nicht, nur nichts tun. Das wäre falsch gewesen. Auch wenn Benny diesbezüglich anderer Meinung war", gluckste Midori vor sich hin.

Midori war nun Teil unseres Rudels. Und es war schön zu sehen, dass sie sich wohl fühlte. Nach allem war ihr widerfahren war. Es stimmte mich glücklich.

Die Nacht ist noch jung. Wir sollten weiter suchen. Je schneller wir wachsen, desto besser!", erhob Caleb erneut seine Stimme.

Und ich weiß auch schon genau wo. Folgt mir", erwiderte Simon und wir setzten uns in Bewegung.

Benny lief mit Midori im hinteren Viertel. Sie war einfach noch zu schwach. Dennoch wurde auf sie Rücksicht genommen. Nur für den Fall eines Hinterhaltes. Denn Midori konnte sich noch nicht zur Wehr setzten. Ihre Verletzungen waren einfach noch zu frisch. Simon führte uns aus dem Wald heraus. Es war ein kleines Städtchen, welches ruhig vor uns lag. Hier war ich noch nie gewesen. Ich hatte auch keine Ahnung, wie weit wir genau von Zuhause weg waren. Wieviele Kilometer wir hinter uns gelassen hatten.

Dies ist das Gebiet von Phill. Er ist mein Freund. Zumindest ist es bei uns ähnlich wie bei dir und Logan. Nur dass er nie mein Beta war", wandte sich Simon an Caleb.

Wir kommen größtenteils gut miteinander aus. Nur eben wenn der Alpha durchschlägt, wird es etwas komplizierter. Deshalb bleiben wir normalerweise auf dieser Seite. Aber er wird uns anhören. Zumal er mich kennt", führte er seine Erklärung fort.

Ich hoffte er würde recht behalten.

Wolfsmond - Alpha in Love Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt