Emma

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Ich war gereizt. Äußerst gereizt.
Mein Rudel ging mir den ganzen Mittag bereits aus dem Weg. Dies war heute vermutlich auch besser so. Immer wieder drifteten meine Gedanken ab. Ich sah sie vor mir.
Lola.
Warum hatte ich es erst so spät bemerkt?
Wie sollte ich sie nun noch überzeugen können?
Nach allem, was bereits geschehen war.
Es machte mich verrückt. Ich wollte sie und nur sie.

„C...Caleb..? Ich ... Ähm ... ich wollte nur f.. fragen ob ... wir heute wieder ins M... Moonwalk gehen...", Olivia's Stimme glich der, einer fiependen Maus.

Ich würde sagen ja! Ich benötige dringend eine Ablenkung. Oliv! Du wirst dich bei Lola entschuldigen! Hast du das verstanden?!", Spie ich ihr etwas zu barsch entgegen.

Sie sagte kein Wort. Jedoch nickte sie mir zu und wich zurück, bis sie aus der Tür verschwand. Wie ein Tiger ging ich auf und ab. Ich war wütend. Sehr wütend. Natürlich wusste ich, dass auch Logan nicht aufgeben würde. Er wollte sie, allein schon weil ich sie wollte. Ich würde wohl meinen Charme spielen lassen müssen. Sie wird mir schon nachgeben, denn ich war gut darin. Doch ich wusste mittlerweile auch, dass sie gut darin war, mir die Stirn zu bieten. Meinem Willen zu entsagen und sich mir zu widersetzen. Dies hatte sie letzte Nacht bewiesen. Ich konnte jedoch ihren Zwiespalt riechen. Was sie tat, tat sie mit Inbrunst. Ich werde dein kleines Spielchen mitspielen Lola.
Wir werden schon sehen wie lange du es noch schaffst, dich von mir fernzuhalten.
Der Blick auf die Uhr, ließ mich euphorisch werden. Es dämmerte bereits und das Moon würde in einer Stunde eröffnen. Ich klatschte in die Hände und verschwand in meinem Badezimmer. Immerhin galt es, eine Wölfin für mich zu gewinnen...

Als ich erwachte, wurde es bereits wieder dunkel draußen. Hatte ich etwa den ganzen Tag verschlafen? Dennoch holte mich die Realität schneller ein, als mir lieb war.
Ich war ein Wolf.
Mein Vater war ein Wolf.
Und Caleb Blair war ein Wolf.
Ein Wolf der mich zu vor quälen und mir mein Leben zur Hölle machen wollte. Bei dem Gedanken an ihn, begann mein Körper zu kribbeln. Was mich zugegebenermaßen ärgerte. Ich mochte ihn eigentlich nicht, auch wenn er verdammt gut aussah und doch fühlte ich mich zu ihm hingezogen.
Das gestrige Gespräch mit meinem Vater ging mir durch den Kopf. Ich war keine Person, die sich jemandem unterwarf. Ich traf immer meine eigene Entscheidungen. Doch wenn mein Vater recht behalten sollte, würde ich schon sehr bald ein Rudel benötigen. Denn ich hatte absolut keine Lust, ein Spielball zu sein. Wenn es hier mehrere Rudel gab und jeder Alpha die Oberhand wollte, würde es zu kämpfen kommen. Ich, die einsame Wölfin, würde zum Objekt der Begierde werden. War ich bereit, mein Leben nur als Mensch zu leben? Ich wusste es nicht. Doch ich wusste, dass es sich gestern fantastisch angefühlt hatte. Richtig. Voller Enthusiasmus schwang ich mich aus meinem Bett. Fest entschlossen, den heutigen Abend im Moon zu verbringen. Wenn ich mich dazu überwinden würde, mich einem Rudel anzuschließen, sollte ich mir diese genauer ansehen. Klein Lola war aufgeregt.
Ich schmiss mich in Schale und ging hinunter in die Küche. Meine Eltern waren schon weg. Also wärmte ich mir mein Essen und sah immer wieder zur Uhr. Natürlich war ich im Zwiespalt. Mom wusste es nicht, beziehungsweise hatte sie wohl eine Ahnung davon. Wenn sie mich im Moon sehen würde, würde es ihr vermutlich das Herz brechen. Doch es war mein Leben und ich musste für mich entscheiden, welches Leben ich leben möchte.
Also machte ich mich auf den Weg...

Immer wieder glitt mein Blick durch den riesigen Raum. Das Moon war bereits jetzt schon gut gefüllt. Ich sah jede Menge neue Gesichter. Zumindest sind sie mir bisher nie aufgefallen. Jedoch war das Objekt meiner Begierde noch nicht eingetroffen. Würde sie überhaupt auftauchen? Ich sah Logan, er unterhielt sich mit einem hübschen Mädchen. In mir begann es bereits zu brodeln. Er war auf Rudelfang. Dies konnte ich nicht zulassen. Als er Richtung Bar verschwand, ging ich los.

Hallo, mein Name ist Caleb Blair, du bist neu hier, oder?", fragte ich sie lächelnd.

Oh hallo, ja das stimmt. Mein Name ist Emma, Emma Brown. Wir sind vor drei Tagen hier her gezogen. Blair hm? Ich glaube mein Dad kennt deinen Vater", flüstere sie und sah mir unverblümt in die Augen.

Wolfsmond - Alpha in Love Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt