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Ich bin die Uhr, die keine Zeiger hat.

Ein stilles Land- keine Hauptstadt.

Der Film der nicht aus Ton besteht

und ohne Bilder dann zu Ende geht.

Ich bin das Jahr, in dem die Tage fehlen.

Der Spiegel, der nichts zeigt.

Ein Tagebuch mit leeren Seiten,

die Aussicht ohne Möglichkeiten.

Ich wär grau, wenn ich dein Kunstwerk wär,

und das Blau in deinem Tränenmeer.

Und auch wenn ich eine Frage wär,

dann gäb es keine Antwort.
-by skyandsand

"Jeder sieht, was du scheinst. Nur wenige fühlen, wie du bist."
-by Niccolò Machiavelli
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Ich hatte einen wunderschönen Tag mit Tyler's Clique gehabt, sie haben mich richtig gut aufgenommen und hatten keine Vorurteile. Mir ist dort klar geworden, wie wichtig Freunde sind. Mir war es zwar schon früher bewusst, aber ich wollte Lori nicht weiter leiden lassen, nur weil ich so egoistisch war. Sie hatte eine Nachricht von mir verdient. Wie würde ich mich wohl fühlen, wenn sie sich nicht bei mir melden würde, nur weil ich zu viel Angst davor hatte. Meine Hand zitterte als ich auf unseren Chat ging und ihn mir durchlaß, wir hatten seit einer ganzen Weile nicht mehr geschrieben. Sonst haben wir jeden Tag über Stunden geschrieben und jetzt war ihre letzte Nachrricht Tage her.

Lori.
Ich weiß garnicht wo ich anfangen soll. Du warst immer meine beste Freundin und ohne dich hätte ich nie so lange durchgehalten. Ich war die ganze Zeit egoistisch, ich konnte dich nicht verlieren, doch jetzt muss ich es tuen, weil ich nicht länger egoistisch sein kann, nicht wenn du dich verlierst. Du hast so viel gutes im Leben verdient und ich hoffe du findest irgendwann den 'Einen', der dich glücklich macht. Mit dem du über all die schlechten Zeiten reden kannst und der dich in den Arm nimmt, wenn du weinend vor ihm stehst. Danke das du mich immer unterstützt hast, egal was kam. Du standest immer hinter mir, in guten und in schlechten Zeiten. Es war dir egal, dass mich alle beleidigt haben, du hast immer nur auf mein Inneres geachtet. Hoffnung ist nicht die Überzeugung, dass etwas gut ausgeht, sondern die Gewissheit, dass etwas Sinn hat, egal wie es ausgeht. Das mit uns hatte so viel Sinn und auch wenn es so ausgegangen ist, hat sich jeder Streit, jede Meinungsverschiedenheit mehr als gelohnt. Du hast immer gesagt, 'Never ferget it is a good life!' und du hattest Recht, vielleicht habe ich gerade kein gutes Leben, aber vielleicht habe ich es irgendwann. Man muss nur daran glauben. Aber Lori, ich bin krank und ich brauche Hilfe. Das ist erst der erste Schritt in die richtige Richtung und es werden noch viele Folgen, doch es wird immer Rückschläge geben und die werden schlimmer. Auf den Phasen in denen alles gut ist, werden Phasen folgen, die noch nie so schlimm waren. Ich werde mich selber zerstören, aber mich auch immer wieder zusammen setzten, egal wie lange es dauert. Doch jetzt muss ich alleine zerbrechen, denn wenn ich dich mit mir leiden lasse, bin ich keine gute Freundin. Du wirst nicht verstehen warum ich mich wieder so schrecklich benehme und dir dann Vorwürfe machen und dass will und kann ich nicht. Wenn wir auf Party's waren, hast du immer gesagt, 'Jetzt leben wir für die Nächte an die sich keiner mehr erinnert, mit den Menschen die wir niemals vergessen werden.', und dann hast du mich angelacht und mir Alkohol gegeben und die Nächte in denen ich betrunken war, waren mit einer der schönsten. In denen konnte ich frei sein, auch wenn es nur für einen kurzen Moment war, aber der Alkohol ist auch kein so feiner Freund, irgendwann fällt auch er dir in den Rücken. Aber Lori, egal was die Zeit mit uns gemacht hat. Egal wie sehr ich mich, du dich oder wir uns verändert haben, ich werde die Zeit mit dir nie vergessen, denn sie ist unvergesslich. Danke, dass du früher so oft mit mir gelacht hast.
In Liebe deine Hennah- Boo.

Meine Augen glitten über den geschriebenen Text und ein schlurchzen drang durch den Raum. So fühlte es sich also an, wenn man einen geliebten Menschen verlassen musste. Wie tausend Messerstiche im Herzen. Für Lori aber, war es das Beste und wenn es für sie das Beste war, dann konnte ich mich damit abfinden. Ich war jetzt alt genug um zu wissen, wie weh es tat, zu sehen, wie ein Mensch den man liebt, sich sein Leben zerstörte. Man verlor nicht nur die Person, der man das beste wünschte, mit der Zeit verlor man auch sich selbst und wenn das geschehen ist, dann kam man nicht mehr zurück. Ich wusste wovon ich sprach. Das was ich erlebt hatte, wünschte ich niemanden, schon garnicht Lori. Sie war für mich immer noch, der Inbegriff von Unschuld und das würde sie auch bleiben. Wenn ich blieb, würde ich ihr die Unschuld nehmen. Ich würde einen Schlussstrich ziehen, doch dieses mal nicht mit Bleistift. Das war ich all den Menschen schuldig, die ich durch meine Art verletzt hatte. Mit zitternden Finger drückte ich auf senden, eine kleine Träne verließ dabei meinen Augenwinkel. Einen kurzen Moment bereute ich es, doch dann war ich froh, so unendlich froh und erleichert. Tausend Gedanken schwirrten in meinem Kopf und doch fühlte er sich so komplett leer an. Und dann brachen meine Dämme und Tränen liefen über meine glühenden Wangen, mit großer Mühe unterdrückte ich ein Schrei, doch ein Wimmern verließ trotzdem meine Lippen. Mit dieser SMS hatte ich wahrscheinlich eine jahrelange Freundschaft weg geschmiessen. Auch wenn sie mich jetzt hasst, irgendwann wird sie verstehen, dass ich es nur zu ihrem besten getan habe.

Ich lag noch eine Weile einfach so auf meinem Bett. Immer wieder erschütterten kleine Wimmeranfälle meinen Körper, doch an sonsten bewegete sich mein Körper keinen Millimeter vom Bett. Jetzt fühlte ich mich so unglaublich leer, so als gäbe es nichts das mich je wieder füllen konnte. "Hennah?", erst schauten Tom's blonde wuschelhaare durch den Spalt in meiner Tür, bevor er sich ganz in den Raum wagte. In seinem Blick lag Verwirrung und Trauer, ich versuchte es erst garnicht die Tränen weg zuwischen, denn er hatte sie sowieso schon gesehen. Er setzte sich zu mir auf mein Bett und als seine Hand meine ergriff, fühlte ich aufeinmal eine Wärme, die durch meinen Körper strömte. Es war ruhig im Raum, keiner von uns beiden wollte sie zerstören. Doch dann drehte er seinen Kopf in meine Richtung und einfach aus Refelx sah ich weg. Ich fühlte mich ertappt. Er drückte meine Hand fester und mit der anderen wischte er mir eine Träne, die gerade meine Wange hinuter lief, weg. So vorsichtig als sei sie aus Glas, doch sie bestand zu 4% aus Wasser und zu 96% aus Schmerz, der meinen Körper von innen auffrass.
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Was ist denn mit euch los, ihr seid ja so inaktiv geworden. :o

The Way of Life (Anorexia Nervosa)✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt