Epilog

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Und nun das aller letze. Wenn ich davor gesagt habe ich weine, dann ist das nichts dagegen. Ich fühle mich wie ein Springbrunnen. Wie kann ein Mensch nur so viel heulen wie ich heute in diesen 5 Stunden?! Dann nehme ich euch nun ein letztes Mal auf die TWoL Reise mit *wehleidig schlurz*
Lest bitte auch die Danksagung, ich glaube sie wird euch gefallen.

"Aber vielleicht ist das ja alles gerade der Sinn. All der Schmerz, die Angst, der ganze Schrott. Vielleicht lässt uns gerade das weitermachen. Ist es das was uns antreibt? Vielleicht müssen wir erstmal die Orientierung verlieren, bevor wir klar sehen."
- by Grey's Anatomy

Und nach all der Zeit fühlt es sich so an, als könnte ich endlich wieder atmen.
- L.A.

"Du musst zurück zum Anfang, um das Ende zu verstehn."
- Grey's Anatomy
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Manchmal geht es gar nicht darum glücklich zu sein. Manchmal geht es einfach nur um den Moment und mit wem man ihn verbringt. Denn Glück hängt von nichts und niemanden ab. Manchmal können die schrecklichsten Tage zu den Schönsten werden.

Als ich sechs Jahre alt war, hat mir mein Vater gesagt, im Leben gehe es nicht darum wir oft man fallen würde. Es sagte, es ginge darum, dass man danach wieder aufsteht und weitermacht. Denn der schlimmste und wahrscheinlich fatalste Fehler ist es, auf einer Stelle stehen zu bleiben. Damals war ich zu jung um zu verstehen was er damit meinte, doch heute verstehe ich es. Es brauchte 11 Jahre um zu verstehen, was er damit meinte.

Es waren nun schon 3 Monate vergangen, seit er mir die Wahrheit gesagt hat. Und in den letzten Monaten ist so viel passiert und ich frage mich noch oft warum. Warum ich dieses Glück erleben durfte, eine Familie zu haben die mich liebt? Warum ich die Chance bekomme mein Leben wieder zu ordnen? Warum ich überhaupt die Chance bekommen habe weiter zu leben. Doch ich habe mich mittlerweile daran gewöhnt, dass ich es wohl nie erfahren werde. Die Therapie die Charlie mit mir machte, war ein voller Erfolg. Ich aß endlich wieder normal und besuchte eine High School. Mein Leben war fast wie das eines ganz normalen Teenagers.

"Hennah, schwing deinen Arsch hier her. Du verpasst die beste Stelle!"

Naja ich sagte ja schon, mein Leben war fast normal. Es war so wie das der anderen und das fühlte sich gut an. Ich war nun endlich keine Abnormität der Natur, aber ich war ebenfalls keine Kopie eines anderen. Endlich kann ich sagen, dass ich mich wieder gefunden habe. Heute habe ich endlich verstanden, dass das Leben manchmal so spielt und das man es eben nicht ändern kann, aber man hat die Chance über sich selbst hinaus zu wachsen. Dem Schicksal die Stirn zu bieten und mit allen Mitteln, gegen den Hass an zu kämpfen.

Das Leben. Es bringt uns unglaubliche Schmerzen, aber es bringt uns auch großes Glück. Ich konnte es nicht erwarten diesen schweren Weg endlich hinter mir zu haben. Ich wollte endlich die Last, die Steine und die Angst von meinen Schulter streichen. Diesen ganzen Hass vergessen den ich alt zu oft gespürt habe. Ich wollte mich endlich wieder leicht fühlen. Ich wollte endlich alles was vor mir liegt genießen und in die neue Welt mit Hoffnung eintauchen. Ich wollte wieder das Mädchen mit dem ewigen Lächeln sein. Die Tränen, die vielen einsamen Stunden, der Selbsthass und der Schmerz, ist nun weg. Ich konnte ihn nach langer Zeit abstreifen, die Last die auf meinem Körper lag, war mit einem mal weg und nach langer Zeit wusste ich endlich wie es ist zu atmen. Wie Luft in meine Lungen strömt und sie wieder verlässt. Wie frisch sich das Gefühl von Meeresluft in der Nase anfühlt. Er hatte mir seine Hände ausgestreckt, in ihnen die pure Lust. Lust auf das Leben, auf die Dinge die noch auf mich warten. Endlich das zu zeigen, was wirklich in mir steckt. Ich hatte schon lange nicht mehr daran geglaubt, dass ich wirklich glücklich werde. Ich kann nicht sagen, dass ich nie wieder an Ana denken werde, doch ich kann es nach all den Jahren des Schmerzes endlich wieder sagen: Ich bin Glücklich. Ich bin froh, dass ich so bin wie ich eben bin. Mit all meinen Macken und den ganzen Fehlern die ich besitze. Oft ist es trotzdem noch falsch, wie ich bin. Sie haben mich aus Wut auf sich selbst beschimpft, mich fertig gemacht und mir deutlich zu verstehen gegeben, dass ich nicht willkommen bin. Und früher habe ich ihnen geglaubt, doch heute weiß ich, dass sie alle falsch lagen. Jeder ist perfekt. Es klingt abgedroschen, doch so ist es. Sie haben mich als Gefahr angesehen. Weil ich nicht so war wie sie, ich war anders. Ich bin anders. Sie wollten mich klein halten, weil sie sich selbst kaum noch ertragen haben. Sie haben Angst, vor Menschen die nicht wie sie sind, sie wollen sie bis an den Rand der Verzweiflung treiben und dann wollen sie sie stoßen, damit sie keine Gefahr mehr sind. Doch genau diese Menschen, waren es, die schwach waren.

Jetzt nach diesen Jahren voll von Schmerz kann ich sagen das ich mich wieder wohl fühle. Es wird wahrscheinlich nie wie früher werden, ich werde auch nichts von damals vergessen, aber es wird verblassen. Genau wie meine Narben verblassen. Sie haben angefangen zu heilen und mit ihnen ist meine Seele geheilt. Mit ihnen habe ich mich wieder zusammen gefügt. Ich weiß wie viel Glück ich habe. Mir ist bewusst, dass viele Menschen vor mir am Kampf gegen die Magersucht gestorben sind. Das viele ihr Leben für Ana und Mia gelassen haben, aber ich weiß mein Glück zu schätzen. Jetzt helfe ich anderen Mädchen mit den gleichen Problemen die ich hatte. Natürlich müssen sie das auch wollen, aber der Gedanken das ich vielleicht das ein oder andere Leben rette. Der Gedanke, dass dort draußen nun jemand ist, dessen Leben ich retten konnte ist berauschend.

Es gibt immer einen Ausweg. Egal was passiert, man hat immer mindestens zwei Wege die man gehen kann. Für welchen Weg wir uns letzen Endes entscheiden bleibt aber uns überlassen. Wir- Du und Ich sind für unsere Zukunft verantwortlich. Und man darf nie vergessen, dass es da draußen jemanden gibt, der einen liebt und diesen jemanden gibt es immer, auch wenn man ihn vielleicht noch nicht gefunden hat.

Ich verdanke mein Leben vielen Menschen. Einmal wäre da mein Vater. Er war es der den entscheiden Schritt gewagt hat. Ohne seine Verzweiflung wäre ich nicht mehr hier. Mein Dad hat damals das einzige richtige getan und mich vor mir selbst beschützt, als ich es nicht mehr konnte. Am Anfang habe ich ihn über alles gehasst, weil er mir meinen Lebensinhalt genommen hat, aber mit der Zeit habe ich gemerkt das er das richtige getan hat.

Dann ist da auch noch Lori. Sie war von Anfang an da. Hat mir ihre Hand hingehalten, als ich mich aufgegeben habe. Sie hat mich aus dem Loch gezogen in dem ich festgesteckt habe. Ohne sie wäre ich schon viel früher gestorben. Ich glaube Lori ist der reinste Mensch den ich kenne. Sie ist schon immer eine Person gewesen die die Welt bereichert hat. Und vielleicht, in ein paar Jahren, kann sie mir verzeihen, dass ich mich verloren habe.

Ich verdanke mein Leben Elena, Tom, Eliah, Paige, Sasha und Emma. Sie waren für mich mehr Familie als ich es mir je erträumen konnte. Mit ihnen habe ich mich gut gefühlt. Sie haben mir alle das Gefühl gegeben ich sei etwas besonders. Durch ihr gesamtes Auftreten ihre Freude und allem drum und dran, habe ich das Leben wieder genossen.

Und natürlich Nelli. Nelli ist Lebenslust und Glück in einer Person. Sie ist so viel mehr als sie weiß und sie ist der Grund weshalb ich mich auf jeden Morgen irgendwie gefreut habe. Sie hat mich mit ihrer Freude angesteckt und durch sie habe ich ein Stück meines verlorenen Lebens wiedergefunden.

Scott, Mum und Aren. Ich habe meine Mum lange Zeit gehasst, sie verabscheut und wollte sie nie wieder sehen, aber mittlerweile sehe ich vieles anders. Ich bin noch nicht bereit sie wieder zu sehen, aber ich bin bereit mich mit dem Gedanken anzufreunden, dass auch sie ein Teil meines Lebens werden könnte. Und Scott. Ich weiß das ich ihn nie mit "Dad" anreden werde, denn mein Dad hat mich mein ganzes Leben begleitet, aber Scott hat mir gezeigt das man verzeihen kann und das ich das auch tun muss um weiter zu Leben. Und Aren danke ich dafür, dass er mir so viele schöne Erinnerungen geschenkt hat, die ich nie vergessen werde.

Tyler. Er hat mir soviel mehr geschenkt als ich es mir zu träumen gewagt habe. Tyler hat mir mein Leben zurück geben. Ich habe mich lange dagegen gewehrt, aber ich habe mit der Zeit eingesehen, dass ich blind war. Ich liebe ihn und vielleicht hält diese Liebe nicht ewig. Vielleicht verlieben wir uns irgendwann in jemanden neues, aber jetzt in diesem Moment, ist er meine erste Liebe. Und ich bin gewillt ihm eine Chance zu geben. Er hat mich aufgefangen , egal wie oft ich ihn weggestoßen habe. Er ist immer da.
Ich bin dankbar. Dankbar für ein Leben mit meiner Familie. Mit den neuen Menschen die ich kennen lernen durfte und mit den alten die bald zurück kehren werden.

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Die Danksagung findet ihr in einem separaten Kapitel

The Way of Life (Anorexia Nervosa)✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt