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Vorab möchte ich etwas ankündigen. Wie ihr sicher gemerkt habt, gab es letzte Woche Sonnabend kein Update, dass hatte auch seine Gründe. Ich werde diese Geschichte nicht pausieren oder sonstiges, es wird weiter gehen. Doch momentan habe ich sehr viele Probleme. Ich hoffe ihr versteht das, wenn ich jetzt erstmal nicht so aktiv bin. Danke.
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Life is a funny thing, the minute you think you've got everythin figured out something comes along and turns it all upside down.
-by Zayn Malik

"Life is not about killing yourself.
Life is not to self-destruct your being.
Life is a place you should choose to live.
Cause if you don't. You will never be.
Not here and nowhere else."
-by Lilly Lindner

Und wenn du nicht mehr kannst, dann trage ich dich auf Händen und wir ziehen nach Kalifornien.
-by Max Giesinger
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''Kommst du essen Hennah, wir warten schon.'', Eliah's Stimme drang durch die Badezimmertür. Ich löste meinen Blick vom Spiegel und fuhr mir mit der Hand über die Augen. ''Ja ich bin gleich da.'', meine Stimme war rau und kratzig. Sie hörte sich an wie Schleifpapier, auf dem man noch nicht geschliffen hatte. Ziemlich scheiße. Ich will mich nicht so anhören, sie würden merken das etwas nicht in Ordnung ist. Leise schlich ich die Treppe runter und huschte ins Esszimmer. Tom warf mir ein strahlendes Lächeln zu. An seiner Schule war er sicherlich der Junge, dem alle hinterher rennen. Mit ihm wollte jeder befreundet sein und trotz seines Aussehens war er nicht eingebildet oder arrogant. "Ich habe eigentlich gar keinen so großen Hunger.", ich zwang mir ein lächeln ins Gesicht und versuchte nicht all zu scheiße aus zusehen, was garnicht so leicht war. Elena sah mich aus zusammen gekniffenen Augen an und ich könnte schwören das sie etwas wie 'Bohnen, Wasser und Mist' sagte. Nicht die beste Konstellation, doch das sagte ich nicht sondern verschwand lieber gleich wieder nach oben.

 Kaum hatte ich mich auf mein Bett geschmissen, wurde die Tür erneut geöffnet. Elena's blonder Wuschelkopf starrte durch die Tür. Sie bewegte sich auf mein Bett zu und setzte sich neben mich. Ihre Hand strich über meinen Rücken. "Hey ich weiß das ist schwer. Es tut mir leid das du so viel durch machen musstest, aber ich verspreche dir, dass alles gut wird.", ich wusste nicht warum, aber irgendwie vertraute ich ihr. Ich nickte betrübt und hoffte sie würde einfach aus dem Raum gehen und mich alleine lassen. Jetzt brauchte ich erstmal diese Einsamkeit. Ich musste einfach mal für mich sein und nachdenken. Über mein Leben und die letzten Wochen. Es hatte sich so viel verändert und das würde mir erst jetzt richtig klar. Viele Menschen musste ich verlassen, doch ich hatte auch gute Freunde dazu gewonnen. Was besser war wusste ich nicht. Das einzige was ich jetzt wollte war, dass es mir wir wieder besser ging und das alles wie früher wurde. Ich wollte nicht mehr ständig an meinen Tod denken und wie ich sterben würde. Diese Gedanken machten mich kaputt und sie machten auch alles andere in meiner Umgebung fertig. Meine Oma hat immer gesagt, dass das Leben lauter verwirrende Wege hat, doch meistens sind diese die Besten. Vielleicht ist mein Weg also doch richtig und garnicht so falsch wie ich immer dachte. Meine Granny hat das Leben schon immer geliebt, sie war einer der Menschen der in allen schlechten das gute sehen konnte. Ich wollte schon immer wie sie sein, denn sie konnte ihr Leben genießen. Es muss schön sein, nie die schlechten Dinge zu sehen. Sie war alles für mich und ich wollte sie nicht missen, denn die Welt brauchte Menschen wie sie. Als ich meinen Blick wieder hob, war Elena aus dem Raum verschwunden und ich war alleine.

 Zwar wollte ich alleine sein, doch jetzt wo ich war, fühlte ich mich schlecht. Am liebsten hätte es jetzt, wenn irgendjemand durch die Tür kommen würde, um mich in den Arm zu nehmen und mir zu sagen, dass alles in Ordnung ist. Doch niemand kam in mein Zimmer. Die Tür blieb verschlossen, doch meine Tränen nicht. Schnell wischte ich mir mit einer Hand über die Augen und stand auf. Ich brauchte jetzt eine warme Milch mit Honig, um mich zu entspannen. In meinen Kuschelsocken machte ich mich auf den Weg nach unten. "Sie sieht schlecht aus.", ich presste mich gegen die Tür damit mich Paige nicht sah. Sie stand mit Eliah und Tom in der Küche und auf ihrem Arm hatte sie Emma. "Ja, sie sah aus als hätte sie die ganze Nacht nicht geschlafen.", Eliah's Stimme hörte sich betrübt an. Über wen Sprachen sie? Vielleicht über mich! Sie sollten sich keine Sorgen machen. "Ich bin froh das sie da ist. Sie tut ihm gut, ich habe ihn schon lange nicht mehr so gelöst gesehen.", ich verstand nichts mehr. Wen meinten sie jetzt und wer war froh jemanden so gelöst zu sehen. Ich trat durch die Tür und die drei versteiften sich. Warum benahmen sie sich so komisch in meiner Gegenwart. "Hi Hennah, wir wollen heute Abend alle essen gehen. Es geht um 18:30 Uhr los, also sei da fertig.", Tom verschwand aus der Küche und ließ Paige und Eliah zurück. Emma begann auf ihren Armen zu zappeln und steckte ihre kleinen Ärmchen in meine Richtung. Ich wusste nicht was ich machen sollte, denn vielleicht wollte Paige nicht das ich sie nahm. Doch sie nahm mir meine Entscheidung ab, indem sie mir die kleine in den Arm drückte. Ich unterhielt mich noch eine Weile mit Eliah, aber dann war es schon 15:00 Uhr und ich wollte mich noch baden. Das dauerte bei mir immer sehr lange, denn ich vergaß immer die Zeit.

Zwei Stunden später:

Meine Haare hingen nass übermeine Schulterundein Handtuch war um meinenKörper geschlungen. Es war kalt in meinem Zimmer, weswegen sich auch eine Gänsehaut auf meinen Armen ausbreitete. Ich war ziemlich aufgeregt, da ich sicher seit über 3 Jahren nicht mehr in einem Restaurante war. Es war schwer, aber ich musste es wenigstens versuchen. Den Blick in den Spiegel vermied ich gekonnt. Meine Haare ließ ich an der Luft trockenen, da ich fand es machte sie nicht so sehr kaputt. "Hennah, kann ich dich schminken und dir deine Sachen raussuchen? Nelli würde gerne deine Haare machen.", Paige steckte schüchtern ihren Kopf durch die Tür und als ich sie anlächelte kam sie mit Nelli herein. Die beiden waren schon fertig angezogen und sie sahen einfach nur wunderschön aus. Sie fuhr werkelte 1 Stunde an mir herum, bis sie dann endlich die ganzen Pinsel und Kämme niederlegten. Ich sah anders aus, aber irgendwie auch schöner und erwachsener. Von unten hörten wir die ungeduldigen Stimmen von Eliah und Tom. Schnell zog ich mir mein schlichtes Kleid und meine Schuhe an und eielte den anderen beiden hinterher. 

Paige lag lachend in Eliah's Armen, Nelli machte Selfie's mit Tom und Charlie. Elena kam mit Sasha und Emma in den Raum und musste über Nelli lachen. Sie zog gerade eine beleidigte Schnute weil Tom gesagt hat sie sei hässlich. Alle waren da, doch einer fehlte. Ich sah mich im Raum um und entdeckte ihn neben der Wohnzimmertür. Er hatte die Hände locker in seine Taschen gesteckt und beobachtete grinsend die anderen, bis Sasha auf ihn zu gelaufen kam. Tyler musste wieder grinsen als Sasha ihm mit wilden Gesten erklärte, dass Emma die Nacht ganz unruhig war. Sie alle waren die perfekte Familie, natürlich hatten sie ihre Macken, aber sie waren glücklich und konnten sich aufeinander verlassen. Währe es mir auch anders ergangen, wenn ich jemanden gehabt hätte, der sich immer um mich sorgt? Ich wusste es nicht, aber es war nicht richtig in der Vergangenheit zu leben. Man sollte die Gegenwart genießen und glücklich über die Zukunft sein. Charlie erblickte mich und zusammen gingen wir zu den Autos. "Hennah, heute hat es ja leider nicht geklappt, aber ich würde mich freuen, wenn wir uns morgen in aller Früh in meinem Büro treffen könnten.", er blickte mich unsicher an, vielleicht dachte er ich würde jetzt alles abrechen, doch das würde ich nicht. "Ja, das können wir machen. Ich freue mich auch. Irgendwie.", ein Lacher Drang aus unser beider Kehlen. Ich würde das hier nicht abrechen, ich wollte es schaffen.

The Way of Life (Anorexia Nervosa)✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt