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~She wasen't bitter. She was sad, thougt. But it was a hopefull kind of sad. A kind of sad that just takes time.

Am Morgen wachte ich müde auf und mein Nacken schmerzte, wegen der unangenehmen Position in der ich eingeschlafen war. Meine Knochen schmerzten vom ganzen Sport gestern. Ich trottete ins Bad und duschte mich, als ich aus der Dusche kam betrachtete ich meinen nackten Körper im Spiegel. Meine Arme waren immernoch zu dick und meine Beine waren noch nicht annähernd perfekt, ich war hässlich einfach nur abstoßend. Meine Beine waren übersetzt von Narben, jede einzelne hatte eine Geschichte zu erzählen.

Ich konnte nicht verstehen, wie Lori mit einer Person wie mir befreundet sein konnte. Sie war wunderschön und ich war das Grauen. Ich brachte jeden ins Verderben und machte alles kaputt. Sie war jemand den ich beschützen wollte, mit allem was ich hatte und ich würde sie nie ohne Grund verletzen. Lori hatte etwas besseres verdient als mich. Jeder hatte etwas besseres verdient als mich.

Die kalte Luft die durch das Fenster strömte, verschaffte mir eine Gänsehaut. Eine Träne rann über meine Wange und viel auf mein Handgelenk. Meine frische Narbe brannte und ich sog scharf die Luft ein. Wieder hatte ich das verlangen zur Klinge zu greifen und sie durch meine Haut fahren zu lassen. Ich musste mich kontrollieren.

Ein -und Ausatmen.

Ein -und Ausatmen.

Ein -und Ausatmen.

Ein -und Ausatmen.

Ein -und Ausa-

Ach scheiße ich schaffe es nicht. Vor meinen Augen wurde alles schwarz und alles was ich jetzt machte, tat ich nicht mehr bei vollem Bewusstsein.

Im Schrank wühlte ich nach den Rasierklingen umd wurde auch irgendwann fündig. Meine Hände zitterten als ich die Klinge ansetzte. Schnell zog ich sie durch mein Handgelenk und genoss es wie das Blut heraus quoll. Gott war das ein beruhigendes Bild. Um nichts in der Welt würde ich diesen Moment eintauschen wollen.

Immer mehr Schnitte folgten, doch als ich mein Telefon im Zimmer klingeln hörte, wurde ich aus meiner Trance geweckt. Ich fluchte und ergriff das weiße Handtuch das auf der Komode lag. Es färbte sich Blutrot und ich drückte es fester auf die Wunde. Schnell rannte ich in mein Zimmer und erwischte noch rechtzeitig mein klingelndes Handy.

"Hallo", auf meinem Display stand Unbekannt, also konnte ich noch nicht wissen wer mir an der anderen Leitung antworten würde.

"Hi, ich bins. Wollte fragen ob du Lust hast rüber zu kommen?", die quirlige Stimme von Lori drang aus der Leitung in mein Ohr. Mit ihr hatte ich nicht gerechnet.

"Ähm weißt du ich muss noch so viel für die Schule machen und-", wissend unterbrach sie mich.

"Wir sind erst 10 Klasse Hennah, du brauchst dich noch nicht so anstrengen aber es ist in Ordnung. Bis morgen.", ich hörte sie leise Kichern, denn sie wusste wie wichtig es mir war einen guten Abschluss zu bekommen.

Bevor ich ihr überhaupt zurück antworten konnte hatte sie schon aufgelegt und ich hörte nur noch das rauschen.

Eine Weile hörte ich dem Rauschen noch zu, bevor ich auf die rote Taste drückte. Langsam ließ ich mein Handy sinken und schaute auf das rote Handtuch. Behutsam hob ich es an, nur um festzustellen das noch immer Blut aus der Wunde quoll. So viel von diesem Zeug das uns am Leben hielt. Ich starrte auf mein Handgelenk und beobachtete wie das Blut aufhörte zu fließen. Aus dem Schrank holte ich eine dicke Binden. Langsam wickelte ich sie um meinen Arm und klebte sie mit einem Klebeatreifen zu. Mir war klar das ich mit meinem Arm keinen Sport mehr machen konnte, also musste ich etwas auf dem Laufband laufen.

Unten angekommen machte ich mich gleich ans laufen. Nach einer halben Stunde schmerzten meine Beine und wenn ich jetzt nicht aufhöre, drohen sie unter mir zusammen zu brechen.

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Mein Nikolaus Special :)
Ich wünsche euch allen einen schönen Nikolaus :*

The Way of Life (Anorexia Nervosa)✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt