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Die Liebe ist schwerer als Physik, denn in Physik gibt es wenigsten noch Formeln.
-Meine Physiklehrerin

There comes a day when you realise turning the oage in the best feeling in the world, because you realise there's so much more to the book than the page you were stuck on.
-Zayn Malik

"Manchmal ertrinke ich in meinen Gedanken, und bekomme plötzlich keine Luft mehr. Sie ersticken mich und ich muss um Luft ringen."
-L.A.
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Ich glaube es gibt einen Grund, warum das Leben uns immer Streiche spielt. Eigentlich kann ich nicht mal behaupten, dass Leben habe mir immer nur schlecht mitgespielt, denn das hat es nicht. Bis heute durfte ich viel lernen, auch wenn es nicht immer gut war. Wir kommen alle einmal an einem Punkt im Leben, in dem wir nicht mehr weiter wissen. Bei dem alles aussichtslos erscheint, doch es liegt an uns was wir daraus machen. Wir können uns der Aussichtslosigkeit hingeben, oder uns an die Oberfläche kämpfen.

Wir kamen an einem schicken Restaurant an. Von außen sah es sehr edel aus und auch wie wir empfangen wurden, ließ darauf schließen, dass hier die obere Preisklasse speiste. Ich mochte diesen Laden nicht, man konnte die Arroganz förmlich riechen, denn es stank. Mein Vater war hier immer mit mir Essen, wenn er mir seine neuen Freundinnen vorstellte. Das kam ungefähr alle 4 Monate vor. Sie waren nur zu seinem Vergnügen da. Tom bemerkte meine Unsicherheit und schloss meine Hand in seine. Er war einfach zu gut. Er kannte mich vielleicht am besten. Zusammen gingen wir in das Restaurant und suchten uns einen Tisch. Es saßen viele Anzugträger hier und sie alle waren in ihren Gesprächen vertief. Der Kellner führte uns zu einem Tisch, der auf einer Dachterrasse stand und wir hatten einen wunderschönen Blick auf die Stadt. Mit meinem Dad saß ich nie hier, wir waren immer in der Nähe seiner schnöseligen Kolegen. Früher hatte ich immer behauptet, alle reichen Leute, würden sich nicht um ihre Familien kümmern, aber das stimmte nicht. Charlie war eine Ausnahme. Er hatte gereglte Arbeitszeiten, die er versichte nicht zu überschreiten. So etwas hätte ich mit von Dad gewünscht, auch wenn er nur zu meinem Geburtstag geblieben wäre. Es hätte mir vollkommen gereicht. "Hen!", Nelli stupste mich vorsichtig an. Ich zuckte zusammen und riss dabei fast die Glãser vom Tisch. Mein Kopf stand in Flammen und ich musste schweren Herzens feststellen, dass Tyler genervt aus sah. Schmerzhaft biss ich mir auf meine Lippe, die matalisch schmeckte. Der Kellner zwinkerte mir zu und gab uns die Karte. Als ich sie aufschlug wurde mir sofort schlecht. Da gab es nichts was ich essen konnte. Der Kellner kam wieder und nahm unsere Bestellung auf, als alle fertig waren sah er mich aus seinen grünen Augen an. Wieder zierte ein kleines Lächeln seine Lippen und ich fühlte mich nicht mehr ganz so schlecht. "Oh Bella, endlich bist du wieder da. Wir haben dich und deinen Vater schon sehr vermisst.", Alfonzo kam auf unseren Tisch zugelaufen und seine kleinen Löckchen wippten hin und her. Er hatte uns immer bedient, wenn wir hier waren und als ich noch kleiner war, hatte er mich immer zu sich in die Küche genommen und mir Geschichten erzählt. Oft saßen er und ich oben auf dem Dach, wenn er mir von Italien und seinen Eltern erzählte. Wenn ich alt genug bin, hat er immer gesagt, immt er mich einmal mit nach Italien und ich lerne seine restliche Familie kennen. Dank ihm bin ich immer wieder hier her gekommen nur um mir eine weitere Geschichte auf dem Dach anzuhören. Das war einer meiner besten Kindheitserinnerungen. Manchmal bin ich nach der Schule hier her gekommen, und dann haben ich und Alfonzo Spagetti gegessen und gekocht. Durch ihn habe ich kochen gelernt, doch seit ich krank bin habe ich keinen Kochlöffel mehr in die Hand genommen. "Es ist schön dich wieder zu sehen.", bei ihm konnte ich ehrlich lächeln, weil ich wusste er würde immer da ein. Alfonzo war mein persöhnlicher Held, der Held, den mein Vater hätte übernehmen sollen. Manchmal wenn mein Dad nicht wusste, wo er mich hinbringen konnte, dann brachte er mich hier her. dann schlief ich bei ihm und seiner Familie und ich hatte Spaß.

Der Abend wurde noch lang und wir unterhielten uns noch lange über meine Kindheit hier bei Alfi. Es wurde viel gelacht und ich musste mir eingestehen, das ich bei diesem Essen nicht nein sagen konnte. Um den Brauch, den wir seit Jahren pflegten, nicht zu unterbrechen, gingen wir zusammen aufs Dach. Von hier oben sahen die Lichter noch schöner aus. Alfonzo hatte eine Decke und Kissen dabei, die ausbreitete, sodass wir uns hinsetzen konnten. Eine Weile sahen wir uns einfach nur den Sternenhimmel an. "Du siehst anders aus meine Kleine. Was ist nur passiert?", ich blickte hoch zu den Sternen in der Hoffnung sie würden mir eine Antwort auf seine Frage geben. Etwas das ehrlich klang. So wie die Wahrheit. "Wir verändern uns doch alle Alfonzo.", damit hatte ich Recht, niemand blieb wie er als Kind war, wir würden immer dazu lernen und neue Erfahrungen machen. "Ich weiß, ich weiß. Doch wo ist mein fröhliches Mädchen nur hin, jetzt bist du immer in Gedanken und ertrinkst in ihnen und von dem Funkeln in deinen Augen ist nur noch ein Funken da, der zu erlischen droht.", noch nie in meinem Leben habe ich Alfonzo angelogen, doch was soll ich sagen. Er würde die Wahrheit nicht verstehen, keiner kann sie verstehen. "Ich bin krank!", meine Stimme klang klar, wie die Nacht und doch war sie anders, "Ich fühle mich so unglaublich leer, nichts auf der Welt kann mich füllen und das ist es was an mir anders ist. Ich habe mich auf dem Weg des Erwachsenwerdens verloren."

Wir redeten bis in die Nacht und mir wurde klar wie sehr ich das vermisst hatte. Mit jemandem zu reden, der mich kannte, als ich noch ich war. Alfonzo kannte nicht meine kaputte Seite, er kannte die Lebensfreude und das Abenteuer in mir, das andere nicht sahen.

Im Alltag übersehen wir die wichtigsten Dinge, weil wir alle in Eile sind. Doch wenn wir uns nur ein paar Minuten für das Wesentliche Zeit nehmen würden, dann würden wir sehen was wir verpassen. Den Zauber, wenn Kinder ihre Eltern sehen oder wie der Frühling erwacht. Wenn wir uns nur etwas mehr Zeit für das wichtige im Leben nehmen würde, nämlich die Familie und Freunde, dann würden wir verstehen was es heißt zu leben.

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Das ist für dich Schwester'chen. Du wirst heute 20 Jahre und ich bin wahnsinnig stolz auf dich. Du hast schon so viel in deinem Leben erreicht und ich hoffe du wirst deine Wege weiterhin so meistern wie du es immer getan hast. Bleib bitte wie du bist und verlier nie das funkeln in deinen Augen. Sweet 20 Sis🌸

The Way of Life (Anorexia Nervosa)✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt