Harry drehte sich in Lucius' Umarmung ein wenig damit er alle Zentauren im Blick hatte.
„Na dann, womit habt ihr meinen unschuldigen Partner erschreckt als er euch das erste Mal über den Weg gelaufen ist?"
„Warum glaubst du wir hätten ihn erschreckt?", fragte Magorian.
„Weil Bane es bei unserem ersten Treffen auch so gemacht hat. Ich bin damals vor Angst fast gestorben. ‚Die Sterne sagen deinen Tod in diesem Wald voraus. Hier wird sich dein Schicksal erfüllen.' Und dann hat er auch noch vielsagend auf seinen Köcher und den Bogen geschielt", erklärte der junge Held.
„BANE! Du bist wirklich ein Vollidiot, schlachten sollte man dich", zischte die junge Zentaurin, welche die ganze Zeit schon mit ihm stritt, und trat sogar nach dem anderen.
„Da stimme ich Ariadne zu. Was dachtest du dir dabei? Er war doch noch ein Fohlen", kam es nun, nicht weniger wütend, von dem Leithengst.
Lucius hatte wieder angefangen zu knurren und fauchen und so wie es aussah war er kurz davor dem schwarzen Hengst eine Feuerkugel auf den Hals zu hetzen.
Dieser hatte den Nerv zu lachen. Als er aber merkte dass seine gute Laune nur noch mieser aufgenommen wurde verschwand das Grinsen wieder.
„Bei allen Sternen, was seid ihr nur für Spielverderber. Das war doch nur ein Witz."
„Bitte!", schrie es ihm entgeistert von allen Seiten entgegen.
„Nicht so laut, ihr verscheucht noch die ganze Beute. Und ja, ihr habt schon richtig verstanden, ich habe mir einen Spaß mit dem Kleinen erlaubt. Allerdings hatte es auch einen ernsten Hintergrund."
„Da bin ich ja mal gespannt", murrte es von irgendwoher.
„Habt ihr denn nicht zugehört? Der Kleine war damals noch ein Fohlen, gerade mal elf Jahre, der hatte absolut nichts im Wald zu suchen. Ich wollte ihm nur so viel Angst machen dass er in Zukunft einen großen Bogen um dieses Gebiet macht. Hat leider nicht funktioniert", grummelte Bane zum Ende hin.
„Du hast echt einen schrägen Humor", schnaubte Ariadne.
„Und absolut keine Ahnung von Kindern. Wenn man denen etwas verbietet, oder es als gefährlich einstuft kann es leicht passieren dass sie dadurch nur angestachelt werden. Das Verbotene wird dann noch viel interessanter", dozierte eine Zentaurin, die bestimmt schon Mutter war.
Bane schien aus allen Wolken zu fallen.
„Äh, echt? Dann war mein ganzer Plan sinnlos?"
„Ja", war die schlichte Antwort.
„Und noch was, du hast wirklich einen sehr schrägen Humor. Einfach Fohlen zu Tode zu erschrecken", meinte Ronan kopfschüttelnd.
Harry hatte dem ganzen Wortwechsel verblüfft zugehört, und auch Lucius hatte kurz im Singen innegehalten.
„Du hättest mich also nie angegriffen?", vergewisserte sich der Grünäugige noch mal.
„Natürlich nicht. Du warst ein Fohlen, keiner von uns würde ein so schutzloses Wesen angreifen. Wie gesagt, du solltest dich nur vom Wald fern halten."
„Das ging nicht, es war eine Strafe. Wir wurden von Professor McGonagall extra reingeschickt", erklärte Harry.
„Menschen, bringen ihren eigenen Nachwuchs in Gefahr", grummelten mehrere der behuften Wesen.
„Ich war übrigens nie freiwillig im Wald es hatte immer einen Grund. Wenn es nach mir gegangen wäre hätte ich gerne einen Bogen um diesen Teil der Schulländereien gemacht."
„Wirklich?", wollte Bane lauernd wissen.
„Ja, wirklich", mit eindringlich bittendem Blick starrte Harry den Zentauren an und deutete dann auf Lucius.
Er bekam ein kaum merkliches Nicken zur Antwort. Der Zentaure würde nichts sagen. Auch Bane erinnerte sich nicht gerne an diese eine Nacht zurück.
Wild fluchend und vor allem Snape auf den Mond, oder unter die Erde wünschend, rannte Harry durch den Wald.
„Hätte der nicht weiter einen auf Potter-Hasser machen können? Das war bei weitem nicht so lästig. Warum kümmert sich der Trottel plötzlich um mich. Das hätte er mal machen sollen bevor, wegen mir, Sirius krepiert ist. Diese verdammte schleimige Fledermaus, der will mir nicht helfen, der will mich weiter leiden sehen! AN ALLE DA DRAUSSEN, ICH HASSE SNAPE!"
Wütend warf der junge Mann eine leere Flasche Feuerwhiskey in ein Gebüsch und holte die nächste aus seinem Umhang.
„Schleimiger Mistkerl, ich gehe nie wieder zurück und dieses Mal wird er mich nicht aufhalten können. Dieses verfluchte Schutzzimmer kann er sich in die schmierigen Haare schmieren. Hah, daher kommt wohl das ganze Öl darin, von seinen saublöden Ideen. Soll doch jemand anderer die Welt vor Voldemort beschützen. Mir doch egal wen es aller trifft, ich mach da nicht mehr mit. HABT IHR GEHÖRT, IHR KÖNNT MICH ALLE MAL! MIR IST ES EGAL WENN DIE WELT VOR DIE HUNDE GEHT! Ist ohnehin meine letzte Nacht", murrte der Junge.
Rülpsend und sich kaum noch auf den Beinen halten könnend, taumelte er weiter in Richtung Talsenke. Sein Ziel war das Nest von Aragog. Von dort würde ihn Snape, dieser Weltverbesserer und Kinderschreck, bestimmt nicht rausholen können, oder wollen.
Er war noch gute zwanzig Meter vom dem Platz entfernt von dem aus man die Spinnen sehen konnte als sich ihm etwas in den Weg stellte. Allerdings war es keine Acromantula.
„Mach hier nicht so einen Lärm, willst du alle Bewohner des Waldes auf dich aufmerksam machen?", zischte ihm eine Stimme entgegen die er von irgendwoher kannte.
„Wer bis'n du?", lallte der junge Löwe.
„Hat dir der Alkohol schon so das Gehirn vernebelt? Vor einigen Wochen wusstest du noch ganz genau wer ich bin. Dann will ich deinem Gedächtnis mal auf die Sprünge helfen. Mein Name ist, Bane."
Harry schwankte immer noch gefährlich während er versuchte die Worte des Zentauren zu verarbeiten.
„Dann muss du dich, freuen. Willste zusehen wie ich von den Viechern da unten gefr.... gefre...., wie ich, fressifressi, gefressen werde? Lass mich vor...ei."
„Vorei?"
„Vor....vorbei", präzisierte der junge Mann mit schwerer Zunge.
„Bist du verrückt geworden? Du willst dich von denen umbringen lassen, warum?"
„Geh dich .... nichs an", nuschelte Harry.
„Was auch immer dein Problem ist, durch deinen Tod wird es auch nicht gelöst. Ich lasse dich nicht durch. Du wirst schön brav zurück zum Schloss gehen, und wenn ich dich hin schleifen muss."
„NEIN! Lass mich, ich will nich mehr. Oder wills du es selbst tun? Hast ja jesagt ich werde sterben. Los, schieß, du Mistpferd!"
Der Zentaur verdrehte die Augen als ihm diese Beleidigung entgegengeworfen wurde. Normalerweise gab es kein schlimmeres Schimpfwort das man seiner Rasse an den Kopf werfen könnte. Aber Bane wusste, dieses Fohlen vor ihm war nicht mehr zurechnungsfähig. Der junge Zauberer konnte kaum noch sprechen oder stehen.
Immer weiter versuchte Harry den Pferdemann vor sich zum Ausrasten zu bringen aber was er auch sagte nichts schien zu funktionieren. Dabei war von Zirkuspferd bis Ackergaul alles dabei. Am Ende zog er sogar seinen Zauberstab und sprach einen Stupor. Zumindest versuchte er es. Durch den Alkohol in seinem Blut konnte er den Zauber allerdings weder richtig aussprechen noch war er dazu in der Lage seinen Stab korrekt zu führen. Der Zauber traf einen der Bäume, die einige Meter von Bane entfernt standen, und brachte diesen zum Tanzen.
„Mist", maulte der Grünäugige und versuchte es noch mal, wodurch nur der nächste Baum das Tanzbein schwang.
Jetzt reichte es dem stattlichen Hengst. Mit einem Satz war er bei dem wütenden Teenager und hob ihn am Rückenstoff seines Umhangs hoch.
Von Harry hörte man nur lautes fluchen und Verwünschungen die er gegen den Zentauren ausstieß. Dem war das allerdings egal, er trabte einfach in Richtung Schule. Es wurde Zeit dieses verlaufene Fohlen zurückzubringen.
Weit musste er allerdings gar nicht laufen.
„Guten Abend, ich glaube Sie haben da etwas das mir gehört?"
Ruckartig blieb Bane vor dem Mann ganz in schwarz stehen.
„Guten Abend, Mensch. dir ist er also entlaufen?"
Severus blickte auf seinen tobenden Schüler und bejahte.
„Kümmere dich um ihn, wenn er noch länger hier herumbrüllt dann lockt er nur Jäger an. Und ich habe keine große Lust auf einen Kampf."
Severus hexte den zappelnden Jungen in eine Starre und flößte ihm dann einen Schlaftrank ein. Natürlich einer der sich mit Alkohol vertrug.
„Du stinkst wie eine ganze Brennerei. Wie bist du nur wieder an das Zeug gekommen?"
Von Harry kamen nur einige unverständliche Laute ehe er im Griff des Zentauren erschlaffte. Dieser überreichte dem Lehrer das schlaffe Bündel.
„Er wollte sich von den Spinnen fressen lassen", informierte ihn Bane.
Severus seufzte.
„Seit einigen Wochen versucht er alles um sich das Leben zu nehmen. Seine Ideen werden leider immer einfallsreicher. Ich habe ihn in ein Schutzzimmer gesperrt um diesen selbstzerstörerischen Wünschen entgegenzuwirken. Leider waren, seine Hauslehrerin und der Schulleiter der Meinung Potter bräuchte nur die Nähe seiner Freunde um über den Verlust seines Paten hinwegzukommen. Alles wäre besser als in den Kerkern bei einem Lehrer eingesperrt zu sein den er hasst. So zumindest deren Argumentation. Man sieht ja was das für eine tolle Idee war. Er wollte die letzte Nacht vor den Ferien wohl nutzen weil er dachte ich würde nicht aufpassen. Zum Glück bin ich immer vorsichtig. Tut mir leid dass er Sie so angeschrien und beleidigt hat und ich danke Ihnen dass Sie ihm kein Leid zugefügt haben", leicht neigte Severus den Kopf.
„Wir greifen keine Fohlen an. Außerdem schreit das Herz von diesem hier vor Wut und Trauer. Ein solches Wesen bekämpft man nicht, das wäre würdelos. Sein Schmerz sitzt tief. Denkst du wirklich du bist in der Lage dazu ihn von seinen Qualen zu heilen?"
„Wenn mir nicht wieder jemand in die Quere kommt dann bestimmt."
„Bis es so weit ist solltest du ihn nicht mehr aus den Augen lassen. Dieses Fohlen war immer sehr freundlich und respektvoll zu jedem von uns. Zumindest habe ich ihn immer so erlebt. Es wäre schade wenn seine Verzweiflung ihn zu Grunde richten würde."
„Ich werde mich um ihn kümmern", versprach Severus noch einmal ehe er sich auf den Weg zurück ins Schloss machte den Jungen hielt er dabei in den Armen.
Bane blickte ihnen nachdenklich hinterher.
Der schwarze Hengst tauchte langsam aus seinen Erinnerungen auf und bemerkte dass er anscheinend eine ganze Weile mit den Gedanken woanders gewesen war.
„Na, wieder da?", stichelte Ariadne neben ihm.
„Sei still", grummelte der Hengst und konzentrierte sich wieder auf die Unterhaltung die er verpasst hatte und den lachenden Teenager.
„Ehrlich, er ist auf dem Hintern gelandet? Mein Lucius? Das kann ich mir fast nicht vorstellen, er hat sich doch sonst immer so gut im Griff", kicherte der Grünäugige.
„Vor allem wenn man bedenkt dass er es war der uns nach unserer Sexualität befragt hat", lachte auch Mogarian.
„Habt ihr ihm denn wirklich so genau erklärt wie die Sache bei euch läuft?"
„Es hätten nur noch Bilder oder eine Vorführung gefehlt", kam die prompte Antwort.
Harry schmiss sich wieder weg. Lucius schien damals nicht anders als jeder andere Teenager gewesen zu sein. Neugierig bis zum Umfallen aber wenn er die Informationen dann bekam wollte er sie so schnell wie möglich wieder aus seinem Gehirn entfernen.
„Na, hier ist ja was los. Ihr scheint euch alle prächtig zu amüsieren. Darf ich mitmachen?"
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Wenn Reinblüter experimentieren
Fanfiction!Diese Story gehört @Shiorinekoi auf FF.de! Spielt im siebten Schuljahr von Harry, Voldemort ist Geschichte. Lucarry.