Als die Jugendlichen erkannten WEN Blaise gerade mit Blicken auszog fiel diesen alles aus dem Gesicht. Nicht mal Draco konnte seine stoische Miene beibehalten. Und das lag definitiv nicht daran das der Neuankömmling hässlich gewesen wäre, nein, aber keiner von ihnen hätte sich träumen lassen das der Halbitaliener so reagieren würde.
„Sagt mir wenn ich mich irre, aber dem steht doch eindeutig die Geilheit ins Gesicht geschrieben oder spinn ich jetzt schon komplett?", hauchte Daphne ihren Freunden zu.
„Nicht nur Geilheit, der Kerl ist hin und weg. Total verknallt, wenn ihr mich fragt", flüsterte Draco zurück.
„Hört auf zu tuscheln", mahnte Blaise, wobei sich alle sicher waren das der Junge kein Wort von dem verstanden hatte was gerade gesprochen wurde.
„Gleich fängt er an zu sabbern", kicherte Luna.
„Guten Tag, junge Fohlen", begrüßte der Neuankömmling die Jugendlichen.
„Guten Tag, Professor Firenze", kam es im Chor.
Der Zentaur grinste.
„Das klingt wie eingeübt. Meine Herde würde sich königlich amüsieren."
„Wir wollten uns bestimmt nicht über Sie lustig machen", versicherte ihm Luna.
„Das ist mir durchaus bewusst, Ms. Lovegood. Wie sieht es im Übrigen aus haben Sie meine Aufgabe bereits gelöst?"
Die Blonde wurde verlegen.
„Leider noch nicht ganz, ich verstehe nicht was Jupiter mir sagen will. Das ergibt keinen Sinn."
„Tatsächlich? Normalerweise ist es eher Pluto der widersprüchliche Antworten gibt. Sind Sie sicher das Sie richtig hingesehen haben?"
„Ganz bestimmt, Jupiter ist doch der Planet mit den roten Stellen?"
Der Zentaur lachte.
„Leider nein, Jupiter ist der mit den braunen Streifen. Ihre Beschreibung hingegen klingt mir hingegen ganz nach Pluto. Wie gesagt, er gibt gern mehrdeutige Antworten."
„Mist, dabei dachte ich wirklich ich hätte mir das Aussehen der Planeten und ihrer Monde endlich eingeprägt. Die Konstellationen kann ich doch auch alle aber wenn es ums optische geht mache ich immer noch Fehler."
„Machen Sie sich nicht so viele Vorwürfe, Sie haben erst vor einigen Wochen damit begonnen die Sterne zu lesen, das braucht seine Zeit. Der Nachthimmel ist nun mal nicht das Gleiche wie Teeblätter."
„Wem sagen Sie das? Na gut, dann muss ich eben noch mal von vorne anfangen. Das wird wieder eine lange Nacht", seufzte die junge Frau.
„Setzen Sie diese Nacht besser aus, es wird bis in die Morgenstunden regnen, da sehen Sie nichts", riet ihr der Lehrer.
„Danke für den Tipp, dann werde ich meinen Abend anderwärtig verbringen."
„Und ich weiß auch schon wie", schnurrte Daphne der jungen Frau ins Ohr.
„Ich glaube ich muss danach dringend zu Lucius", seufzte Harry als er die verliebten Mädchen sah.
Normalerweise hätte sich Blaise jetzt schon wieder über seine unfairen Freunde aufgeregt die sich mit ihren Partnern brüsteten, aber der junge Mann hatte gerade andere Sorgen. Er konnte seinen Blick einfach nicht von dem stattlichen Zentauren vor sich abwenden. Ihm war schon einige Male aufgefallen wie gut der Palomino-Hengst aussah, aber noch nie wurde ihm dabei heiß und kalt.
‚Was für ein Blindfisch war ich denn eigentlich? Merlin sieht der heiß aus', solche und ähnliche Gedanken gingen dem Slytherin durch den Kopf.
„Mr. Zabini, ist alles in Ordnung mit Ihnen?", fragte ihn der Professor.
„Ja, natürlich, was sollte denn nicht in Ordnung sein?"
Erschrocken stellte Blaise fest das seine Stimme klang als hätte er etwas Saures gegessen. Sie war total hoch und quietschte wie eine rostige Tür. Sofort hielt er sich die Hände vor den Mund.
Dieses Verhalten führte dazu dass der Hengst näher zu dem Schüler trat und ihn sich besorgt ansah.
„Sind Sie sicher dass Ihnen nichts fehlt? Sie sind ganz rot und zittern, soll ich Sie in die Krankenstation bringen? Sie scheinen auch leicht zu schwitzen."
„Nein, alles bestens, ich bin nicht krank."
„Wirklich? Sie verstehen bestimmt dass ich mich mit dem Körper der Menschen noch nicht so gut auskenne, Sie müssen mir also sagen wenn ich etwas Falsch verstanden habe."
„Das macht doch nichts, ich bin mir sicher dass auch ich erst einen Bruchteil über Ihr Volk weiß. Aber ich verspreche das ich das nachholen werde."
„Tatsächlich? Sie interessieren sich für Zentauren, womöglich auch für unsere Geschichte?"
„Ja, sehr sogar", krächzte Blaise.
„Wohl eher für einen ganz bestimmten Zentauren", flüsterte Ron seiner Freundin zu, diese boxte ihm allerdings in die Rippen.
„Das freut mich zu hören, und es überrascht mich auch, schließlich haben Sie sich nie für mein Fach begeistern können. Zumindest habe ich das von einigen Mädchen gehört."
Blaise schnaubte sehr unfein.
„Weil ich keinen Sinn darin sehe in Teetassen und Kristallkugeln zu glotzen. Wie soll einem denn das helfen?"
„Gar nicht", bestätigte Firenze.
„Sehen Sie, außerdem wollen die meisten Mädchen eh nur eines über ihre Zukunft wissen. ‚Wen werde ich heiraten?' ‚Wer wird mein nächster Freund?' Haben Sie eine Ahnung wie oft dabei schon mein Name herauskam?"
„Da war wohl sehr viel Wunschdenken bei den jungen Damen dabei. Ich selber halte nichts davon sich seinen Partner auf diese Weise zu suchen. Nicht das es funktionieren würde, es ist einfach lächerlich."
„Ähm, haben Sie denn einen Partner, oder eine Partnerin?", wollte der Halbitaliener wissen.
Neugierig hob Firenze die Augenbraue und langsam wurde ihm klar warum ihn der junge Mann so eigenartig ansah.
‚Ach, so ist das. Hätte ich mir gerade bei dem jungen Mann nicht gedacht. Das wird noch interessant, mal sehen ob er stark ist.'
Langsam kam Firenze noch näher auf Blaise zu und beugte sich leicht zu diesem runter.
„Nein, Mr. Zabini, ich habe noch keinen Partner, es hat sich noch niemand als stark genug erwiesen."
Belustigt beobachtete der Palomino wie Blaise krampfhaft versuchte sich nichts anmerken zu lassen. Der junge Mann hatte sichtlich Mühe seinem Gegenüber weiterhin in die Augen zu sehen und nicht beschämt den Kopf zu senken.
„Sind Sie denn stark?", wollte er mutig wissen.
„Durchaus, sonst hätte ich mir damals wohl kaum zugetraut Mr. Potter vor Tom Riddle zu beschützen."
„Sie waren das?!", rief Daphne aus.
Der Zentaur nickte.
„Wow, dann müssen Sie unglaublichen Mut haben", staunte Blaise.
„Ohne angeben zu müssen darf ich behaupten dass das weniger mit Mut als mit Können zu tun hatte. Mr. Zabini, wir Zentauren sind ein stolzes Volk, das liegt unter anderem daran das wir unsere eigenen Fähigkeiten sehr gut einschätzen können. Niemand von uns würde auf einen Gegner losgehen gegen den man keine Chance hat. Das bringt nichts also lassen wir es. Wenn es dennoch notwendig ist kämpfen wir als Herde. Verstehen Sie mich nicht falsch, einem vollkommen erstarkten Tom Riddle hätte ich mich bestimmt nie in den Weg gestellt, ich hätte mir Mr. Potter geschnappt und wäre davongerannt. Nun war der Mann damals allerdings nicht sehr gefährlich, ich wäre leicht mit ihm fertig geworden. Seien Sie sich dessen sicher."
„Darum ist Quirrell damals abgehauen, er hat es gewusst!", rief Harry aus.
Firenze drehte sich zu dem Grünäugigen und nickte.
„Sehr gut erkannt."
„Hm, dann muss Ihr zukünftiger Partner wirklich was auf dem Kasten haben. Würden Sie sich über eine Herausforderung zu einem Faustkampf denn freuen?", forschte Harry weiter nach.
Nun konnte man eine Veränderung an Firenze wahrnehmen, er schien von der Vorstellung einer Prügelei hingerissen zu sein.
„Und ob mich das freuen würde, bisher hat sich leider noch niemand getraut sich mit mir zu prügeln. In meiner Herde sind die stärksten Kandidaten entweder vergeben oder haben kein Interesse an mir. Früher dachte ich oft das mich Bane womöglich angreifen würde, aber der hat nur Augen für Ariadne."
„Bitte, Professor, hören Sie auf, das klingt so schrecklich. Sich gegenseitig zu schlagen um einen starken Partner zu finden klingt für mich nicht sonderlich romantisch. Eher, ich weiß nicht, ...."
„Barbarisch?", half Firenze Hermine auf die Sprünge.
Man sah und hörte ganz deutlich wie sehr sich der Zentaur beherrschen musste um nicht ausfällig zu werden.
„So habe ich das nicht gemeint, verstehen Sie mich nicht falsch, jedes Volk hat seine Traditionen. Aber manche dieser Traditionen gehen doch im Laufe der Zeit verloren einfach weil sie nicht mehr als angemessen angesehen werden."
„Ms. Granger, verehren die Menschenmänner ihren Damen immer noch Blumenleichen und klebrige Süßigkeiten um deren Gunst zu bekommen?"
„Sie meinen Blumensträuße und Schokolade? Ja, das tun sie."
„Das ist doch auch eine Tradition."
„Eine die sich bewährt hat", erklärte Hermine in ihrem Schulmeisterton.
Firenze schnaubte.
„Warum?"
„Wie, warum?"
„Hermine, so wie du nicht verstehst wie man aufeinander losgehen kann um einen Partner zu finden so verstehen die Zentauren nicht wie man mit blödem Grünzeug ein Herz erobern kann", belehrte Millicent ihre Freundin.
„Oh", war die geistreiche Antwort der Brünetten.
„Ganz genau. Sie sollten lernen dass nicht alle so leben müssen wie die Menschen um sich wohl zu fühlen. Auch die Hauselfen haben andere Vorstellungen von einem erfüllten Leben als Sie", knurrte der Zentaur.
„Aber Hauselfen schuften zu lassen ohne sie zu bezahlen ist Sklavenarbeit", meuterte Hermine sofort los.
„Nein, diese Wesen wie Sklaven zu schlagen und zu demütigen, das ist unter aller Würde, sie arbeiten zu lassen ist die Art einen Hauselfen glücklich zu machen. Diese Einstellung ist es die unsere Völker einander in den letzten Jahren immer weiter entfremdet haben. Die Menschen versuchen jedem Wesen ihre Lebensweise aufzuzwingen. Dabei muss man den anderen nicht immer verstehen, sondern nur akzeptieren. Leider können die Zauberer das anscheinend immer noch nicht."
„Wir werden alles tun um das zu ändern", sprang Harry schnell ein.
Sofort beruhigte Firenze sich wieder.
„Ich habe vollstes Vertrauen in Ihre und Mr. Malfoys Fähigkeiten. Den ersten Sieg haben Sie bereits errungen. Wie ich heute hörte werden alle Sabbelhexen in Zukunft zu Vegetariern?"
Der Grünäugige grinste.
„Das war die Idee von Dad. Zwar würde der Trank, der das Fleischessen verhindert, auch wirken, aber der muss ständig eingenommen werden. Viel zu riskant, so mein Dad, darum hat er weitergeforscht. Das Ergebnis ist ein Trank der die Gelüste und Bedürfnisse der Sabbelhexen so umstellt das sie in Zukunft nur noch frisches, unbehandeltes Gemüse zu sich nehmen können und wollen. Man muss ihn auch nur einmal einnehmen. Die Bestellungen haben Dad einen schönen Patzen Gold eingebracht."
„Ach, und hier ist es also egal wenn man die Traditionen ändert", fauchte Hermine im vollen Teenager-Zicken-Modus.
„Findest du es etwa toll dass diese Biester Kinder essen?", grunzte Ron angewidert.
„Ms. Granger, Sabbelhexen wurden nicht geboren, Sie entstanden durch einen Fluch. Keine von diesen Wesen war jemals glücklich mit ihrer Natur. Dennoch hatten sie keine andere Möglichkeit als ihn auszuleben. Eine Schande das eine kluge Hexe wie Sie so etwas nicht weiß."
Harry und Draco warfen sich bei diesen Worten einen wissenden Blick zu, Freunde würden Hermine und der Zentaur wohl nie werden.
„Es sind übrigens die Sabbelhexen selbst die den Trank bestellen", warf Harry noch schnell ein.
Blaise wurde das Gerede zu dumm, er wollte sich wieder über seine Chancen bei seinem Objekt der Begierde unterhalten.
„Professor, ähm, würden Sie denn, also, muss ihr Partner ein Zentaur sein?"
Große blaue Augen bohrten sich in dunkle.
„Mr. Zabini, wenn das ein Angebot sein soll dann war es nicht sehr subtil. Ihr Glück das wir Zentauren nicht viel von um-den-heißen-Brei reden halten, dafür ist uns unsere Zeit zu schade. Also Klartext, wenn Sie Interesse an mir haben, dann sage ich Ihnen eines gleich vorab, ich bin nicht für eine schnelle Nummer zu haben. Entweder Sie meinen es ernst oder Sie lassen es bleiben. Sollten Ihre Absichten ehrenvoll sein, dann rate ich Ihnen zu trainieren und zwar nicht nur mit ihren Zauberstab. Ich bin sehr gut im Schwertkampf und kann mit Messern umgeben außerdem bin ich ein ausdauernder Läufer. Auf solche Fähigkeiten lege ich also großen Wert. Ich nehme niemanden der schwächer oder stärker ist als ich, das liegt nicht in meiner Natur. Wenn Sie sich mit mir prügeln wollen dann bedenken Sie dass dabei kein Blut fließen darf. Blaue Flecken sind in Ordnung, aber nicht mehr. Haben Sie das verstanden?"
„Durchaus, wie kann ich mich vorbereiten und wie viele Auseinandersetzungen wird es brauchen um mich als ebenbürtig zu beweisen?"
„Gehen Sie das nächste Mal mit Mr. Potter in den Wald und fragen Sie die Herde um Hilfe. Ich denke es ist nur fair wenn Sie von einem anderen Zentauren trainiert werden, schließlich wollen sie einen für sich gewinnen. Wie oft? Das wird sich zeigen", schmunzelte der Lehrer.
Blaise nickte, er hatte Feuer gefangen und würde sich beweisen.
„Heißt das Sie finden Blaise auch attraktiv?", wollte Luna wissen.
„Das tu ich, sonst hätte ich von vornherein gesagt er hätte keine Chancen bei mir. Gut, ich werde Sie jetzt wieder alleine lassen, ich habe noch zu arbeiten. Ach ja, bleiben Sie nicht zu lange draußen, es wird langsam kalt", damit wandte sich Firenze ab und stolzierte in Richtung Wald.
„Hör auf ihm so auf den Hintern zu glotzen", schalt Harry.
„Ich glotze ihm nicht auf den Hintern. Aber, sieh dir diese Muskeln an. Diese starken Schultern sind doch einfach unglaublich. Denkst du er weiß wie atemberaubend er sich bewegt? Und seine Haare sind noch viel schöner als die von Draco. Da will man doch nur noch mit den Händen durchfahren und ihn zu einem Kuss an sich ziehen."
„Wow, den hat es voll erwischt", stellte Ron fest.
„Und wie, hey, Blaise, hör auf zu träumen, noch ist er nicht dein Partner."
Aber egal was Draco und die anderen auch sagten, Blaise hörte nicht mehr zu. Für ihn zählte nur noch eines, den Zentauren für sich zu gewinnen. Allein wenn er sich vorstellte das Fell oder die Haut des Hengstes zu berühren spielten seiner Hormone verrückt. So ein Gefühl kannte er bisher gar nicht. Er wusste nur eins: Der war es, der und kein anderer.
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Wenn Reinblüter experimentieren
Fanfiction!Diese Story gehört @Shiorinekoi auf FF.de! Spielt im siebten Schuljahr von Harry, Voldemort ist Geschichte. Lucarry.