Dann kommt Freundschaft

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„Luna-Maus!"

Die blonde Ravenclaw blieb sofort stehen.„Hallo Harry, ich freue mich über deine Einladung, aber warum soll ich denn mit euch am Löwentisch sitzen?"Galant bot Harry der jungen Frau den Arm an und führte sie in Richtung große Halle.„Weil ich mich immer über deine Gesellschaft freue."„Du bist ein Schmeichler, und ich glaube dir sogar. Ron hingegen kann mit meiner Gegenwart nicht viel anfangen."Der junge Held lachte bellend auf.„Ron kann mit vielem nicht viel anfangen. Selbst mit Hermine bekommt er sich immer in die Haare aber auch er mag dich, hat er heute selber gesagt."Luna sah mit schief gelegtem Kopf zu Harry hoch, dieses Mädchen war eine der wenigen die etwas kleiner als der Held war. Zumindest was die Personen aus seinem Freundeskreis betraf, sehr zu seiner Freude.„Das ist schön zu hören, aber nun sag mir doch bitte worum es wirklich geht?"„Ach, Süße, du bist schlauer als Hermine, nicht mal sie hätte mich so schnell durchschaut", seufzte der junge Mann.„Und?"„Es ist wegen Daphne."Luna blieb wie angewurzelt stehen und starrte Harry ungläubig an.„Jetzt sag bloß sie hat sich endlich getraut über ihren schüchternen Schatten zu springen?"„Von wegen, sie hat in der Mitte wieder umgedreht ich musste mit einer List arbeiten die einer Schlange würdig gewesen wäre. Moment mal, hey, wenn du es schon weißt, warum hast du dann nie sie angesprochen?", empörte sich Harry.Nun war es an Luna zu seufzen.„Weil ich sie damit sicher verschreckt hätte. Außerdem, ich weiß doch selbst nicht ob ich sie auf diese Art und Weise mag, oder eben mögen könnte. Da kann ich doch nicht einfach zu ihr hingehen und sagen: ‚Hey ich weiß das du in mich verknallt bist, lass uns doch mal ausgehen, ich will wissen ob ich vielleicht Interesse an dir habe.' Wie würde denn das klingen? Außerdem bin ich nicht bereit mit den Gefühlen eines anderen zu spielen, darum musste ich warten."Harry staunte das Mädchen neben sich an, diese Sechzehnjährige war wesentlich reifer als einige Erwachsene und da nahm er auch die Lehrer nicht aus. Wetten auf die Beziehungen von Schülern abzuschließen fand er nun wirklich nicht besonders reif.Er beugte sich zu der Blondine und gab ihr einen Kuss auf die Wange.„Wenn ich nicht schwul und vergeben wäre", meinte er wieder einmal.Luna lächelte ihn geschmeichelt an. Egal wie oft der Junge ihr dieses Kompliment machte, sie wurde nie müde es zu hören. Es freute sie umso mehr weil sie wusste dass es nicht geheuchelt war. Harry meinte was er sagte.„Komm, lass wir die schüchterne Schlangendame nicht warten", meinte sie dann.Es war nicht das erste Mal das Luna bei den Löwen saß aber das es auch eine Menge Slytherin taten war dann doch ein Bild das man nicht jeden Tag sah.„Habt ihr keinen eigenen Tisch?", maulte eine Schülerin aus der vierten.„Wir haben eine Einladung", konterte Millicent schnippisch.„Hey, keinen Streit, der Krieg ist vorbei. Wenn ihr euch zanken wollt dann wartet auf die Quidditchspiele", verlangte Harry.Sofort hielten die Schüler den Mund, das hier war immerhin ihr Retter, mit dem wollten sie sich gut stellen. Harry selber mochte diesen ganzen Wirbel um seine Person zwar eigentlich nicht aber er konnte ihn sich auch zu Nutze machen. Mittlerweile hatte er deswegen nicht mal mehr ein schlechtes Gewissen. Und meistens benutzte er seinen Ruf ja nur um einen beginnenden Streit zu schlichten.Nun aber setzte er sich neben Luna und blickte sich um.„Kann es sein das unser gesamter Jahrgang hier vertreten ist?"„Nur die welche das Pech hatten heute Zaubertränke zu haben. Wir lecken uns gegenseitig die Wunden", grummelte Goyle und starrte ihn finster an.„Hey, immer langsam mit den jungen Thestralen, ich konnte doch wirklich nichts dafür das der Mann uns durch diese Hölle geschickt hat."„Wer hat meinen Vater denn auf diese hirnverbrannte Idee gebracht?", knurrte Draco.„Die Idee selber war gut nur hätte ich nie damit gerechnet dass Luc ausgerechnet unsere Lehrer dafür einspannen würde. Noch dazu Severus Snape", rechtfertigte sich Harry.„Das glaube ich dir sogar, allein dein Blick hat Bände gesprochen", gab Dean zu.„Um was geht es?", wollte Luna von Daphne wissen.Sie hatten sich bereits begrüßt aber weiter waren sie noch nicht gekommen.„Um unsere heutige Stunde mit Snape, er hat uns alle zum Schreien gebracht."„Ja, mit Aufklärungsunterricht vom Feinsten. Kann bitte jemand dieses Obst aus meinem Sichtfeld entfernen?", bettelte Ron.Sofort wanderten alle Blicke zu der Obstschale in der sich verdächtig viele Bananen befanden.„Die passen doch gar nicht zum heutigen Essen", stellte Luna fest.Harry ahnte warum die Früchte dennoch hier standen. Langsam drehte er seinen Kopf Richtung Lehrertisch. Und ja, das saß sein Vater und grinste selbstzufrieden zu ihnen herüber.„Urg", entschlüpfte es dem Grünäugigen.„Wie meinen?", wollte Lavender wissen.Anstatt zu antworten zeigte Harry einfach nach vorne und die folgten dem Fingerzeig sofort. Großer Fehler. Wie nicht anders zu erwarten wurden die Siebtklässler Gryffindor und Slytherin sofort knallrot, vor allem als ihr Lehrer selbst nach einer Banane griff und anfing sie zu verspeisen.„Der Kerl macht mich fertig", wimmerte Hermine.„Wie soll ich dem Mann je wieder in die Augen sehen können?", wollte ein verzweifelter Theo wissen.„Das habe ich ihn auch gefragt, er meinte so einen schlimmen Schlafzimmerblick hätte er nun auch nicht", schnaubte Harry.„Toll, jetzt habe ich noch schlimmere Bilder im Kopf verdammt der Mann ist mein Pate!"„Sei froh dass nicht dein Dad diese Aufgabe übernommen hat", beschwichtigte ihm Milli.„Daran wäre ich mit Sicherheit zu Grunde gegangen. Vom Vater über Sex aufgeklärt werden, da stellt sich bei mir alles auf, und nein, sicher nicht DAS. Und jetzt stellt dieses gelbe Obst da weg", verlangte Draco.Scheinbar hatten die Hauselfen die Schüler gehört und ein Einsehen denn schon in der nächsten Sekunde verschwanden die Bananen.Luna hatte dem ganzen Gejammer nur stumm zugehört, aber jetzt wollte sie natürlich wissen um was es ging.Abwechselnd erzählten sie der jungen Frau was in der heutigen Tränkestunde vorgefallen war.„Merlin bin ich froh das ich im nächsten Jahr Flitwick als Aufklärungslehrer haben werde. Ihr tut mir echt leid", gestand das Mädchen.„Bist du sicher dass der Mann die bessere Wahl ist? Weißt du nicht was man Kleinwüchsigen und Zwergen nachsagt?", wollte Hermine wissen.„Erstens ist der Professor kein Zwerg sondern mit Kobolden verwandt, und zweitens, nein weiß ich nicht, was sagt man ihnen denn nach?"„In der Muggelwelt bezeichnet man solche Menschen als besonders sexbesessen, und sehr anzüglich. Keine Ahnung woher der Glaube kommt", erklärte Dean.Nun verzog auch Luna das Gesicht, dennoch hatte sie sich schnell wieder gefangen.„Macht nichts. Immer noch besser als Professor Snape."„Freu dich nicht zu früh, er meinte vorhin er würde sich jetzt andere Versuchskaninchen suchen müssen. Habe ihn nämlich dazu gebracht uns in Zukunft zu verschonen."„Böser Harry, ganz böse", meinte Luna mit einem gespielt finsteren Blick.„Guter Harry, ganz gut", kam es hingegen von den anderen.„Über was wollte er denn mit dir sprechen?", kam es neugierig von Draco.„Privat", war alles was Harry dazu sagte.Der Blonde hatte so eine Vermutung um was es gehen könnte, sagte aber nichts. Wahrscheinlich hatte sein Vater wieder mal einen Veela-Anfall gehabt. Auch er hatte am Anfang jeden der in Millis Nähe war als potentiellen Rivalen angesehen. Bis sie ihn ins Gebet genommen hatte jetzt war er brav.Luna und Daphne hatten unterdessen angefangen miteinander zu sprechen. Am Anfang war es zwar etwas holprig aber mit der Zeit schienen sie sich wirklich gut zu verstehen.Harry sah das mit Freude, er wünschte allen seinen Freunden ein glückliches und erfülltes Leben mit tollen Partnern. Hoffentlich würde sich aus den beiden etwas ergeben.Lucius bog sich immer noch vor lachen als Harry schon lange mit seiner Erzählung zu Ende war.„Er hat Bananen dabei gehabt?"„Jaja unglaublich ulkig", grunzte Harry.„Ach komm, das ist witzig. Allein die Vorstellung wie er das gelbe aus seinen schwarzen Roben hervorholt. Ich könnte mich biegen. Und außerdem war das gar nicht dumm, so habt ihr gleich die richtige Handhabung gelernt. Wer weiß wozu das noch mal gut ist?"Der Grünäugige warf seinem Partner einen finsteren Blick zu.„Er hat sie sicher nicht aus seinen Roben geholt, also wirklich. Und gebogen hast du dich schon die ganze Zeit. Wenn du das allerdings wirklich für eine intelligente Idee von ihm hältst dann kannst du ja diese Gummidinger verwenden, ich werde mir auf keinen Fall ein Kondom überstreifen."„Harry, das ist ein normales Verhütungsmittel. Außerdem schützen Kondome vor Krankheiten, es war nun mal sehr intelligent von Severus gedacht."„Dennoch als Zauberer haben wir doch andere Möglichkeiten."„Gerade von dir hätte ich so einen Satz nicht erwartet. Vergiss nicht das Jahr dass die Ex-Schüler bald in der Muggelwelt verbringen müssen. Da können sie nicht einfach auf Zaubertränke und Sprüche zurückgreifen. Vielleicht hat Severus es deswegen gemacht. Sie müssen doch wissen wie sie sich schützen können."Harry überlegte eine Weile und musste zugegen das an der Sache was dran war.„So gesehen waren auch die Sexspielzeuge vielleicht keine Schikane sondern vorausschauend?"„Möglich, es könnte sonst zu peinlichen Situationen kommen. Stell dir nur mal vor du entdeckst bei deiner Gastfamilie einen Dildo und fragst dann ganz unschuldig wofür der gut ist", überlegte Lucius.„Uh, das wäre wirklich nicht sehr toll. Dennoch, hast du eine Ahnung wie eng die Dinger sind?"„Kondome? Nein, ich habe noch nie eines probiert. Du wie es aussieht schon."„Man hat es nur schwer über die Banane bekommen", murmelte Harry.Lucius blickte seinen Kleinen ganz genau an, irgendwas verschwieg der ihm.„Harry?"Sofort wurde der Junge knallrot.„Severus hat jedem von uns welche mitgegeben, zum Üben. Naja, und du kennst doch meine Neugierde."„Du hast versucht es dir überzustreifen?", wollte Lucius wissen und versuchte krampfhaft das Bild das sich in seinem Kopf breitmachte zu verdrängen.„Auf der Toilette, nach dem Mittagessen", gestand der Held.„Du hast dir selber einen runtergeholt um das Kondom testen zu können?"„Natürlich, auf Befehl wird er wohl kaum steif", schmollte Harry.„Weiß ich. Verdammt, Harry, musstest du das sagen? Jetzt sehe ich vor meinem inneren Auge die ganze Zeit wie du dich selbst berührst und stöhnst und dann, ..."„Dann nichts, ich habe doch gesagt das Teil ist eng. Gestöhnt habe ich aber eher vor Schmerzen. Dass hat weh getan, ich musste abbrechen", jammerte der junge Mann.„Hast du noch eines?"Harry blickte seinen Veela mit großen Augen an.„Wie gesagt, er hat jedem mehrere mitgegeben. Auch den Mädchen. Severus meinte ja es würde länger dauern bis man den Dreh raus hat. Willst du etwa eines, und wenn ja, warum?"„Hast du vergessen aus welcher Familie ich komme? Ich will es selber versuchen. Sieh es als Experiment."Harry schluckte.„Jetzt bekomme ICH Bilder geliefert", keuchte er.Lucius beugte sich zu Harry und gab ihm einen sanften Kuss.„Schön, ich hoffe wir können diese Bilder bald in die Wirklichkeit umsetzen."„Warum noch nicht jetzt?", kam es von einem feurigen Gryffindor.„Weil wir uns dann sicher nicht mehr zurückhalten könnten. Dafür sind, wir beide im Moment viel zu hormongesteuert. Und wir fangen gerade erst an uns kennenzulernen. Du hast mir schon so viel Vertrauen geschenkt. Jetzt müssen wir an unserer Freundschaft arbeiten. Danach können wir gerne den nächsten Schritt machen."Harry lächelte den Veela treu an.„Ich denke das bekommen wir gerade sehr gut hin. Du bist mir wirklich ein guter Freund alleine schon das du mit Severus gesprochen hast hat ihm und mir sehr geholfen. Danke noch mal dafür."„Ich konnte heute beim Abendessen sehen das auch Sev sehr zufrieden ist. Nennst du ihn Dad?"„Wenn ich bei ihm bin schon. Es macht mich glücklich ihn jetzt so nennen zu dürfen und ihn scheinbar auch. Der Mann war immer für mich da. Und bei unserem Gespräch war er so unglaublich ehrlich. Das war sicher nicht leicht für ihn."„Bestimmt nicht. Vielleicht kann er jetzt einen Schritt nach vorne machen. Ich würde es ihm wünschen."„Luc."„Ja?"„Du bist ein wunderbarer Freund. Sowohl für mich als auch für Severus."Zuerst war Lucius etwas überrumpelt aber dann lächelte er.„Danke, wäre nur der Lord nicht dazwischengekommen. Ich hätte so viel mehr für die Menschen die ich gern habe tun können."„Das kannst du doch jetzt nachholen. Lass uns bald mal in die Winkelgasse gehen", schlug Harry vor.„Soll ich den finsteren Aristokraten spielen der nur bei dir zahm ist?", wollte Lucius verschwörerisch wissen.„Wenn es dir nichts ausmacht."„Du würdest mir einen großen Gefallen tun. Ich freue mich schon darauf die dummen Gesichter der Leute zu sehen", grinste Lucius.Harry schmunzelte, ja auch er würde sich sehr darüber amüsieren.

Wenn Reinblüter experimentierenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt