FORTY-ONE

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,,So you hit the lights and I'll lock the doors
Let's say all of the things that we couldn't before
I won't walk away, won't roll my eyes
They say love is pain, well darling, let's hurt tonight"

FORTY-ONE: Dezember 2012

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Sie blieben unentdeckt... Und Helen konnte ihre Erleichterung darüber kaum in Worte fassen - und sie wusste, dass es Bucky ziemlich ähnlich erging. Als sie sich am nächsten Morgen in dem leise knarrenden Bett aufsetzte, lag er jedoch dennoch nicht mehr neben ihr und sie erhob sich langsam, als sie leise Wasser im Badezimmer fließen hörte. ,,Bucky...?", hauchte sie und ihre blasse Hand drückte langsam die bloß angelehnte Tür auf. Bucky sah auf und begann zu schmunzeln. ,,Hey", raunte er und sie kicherte leise. ,,Was willst du damit?" Sie deutete auf die Schere auf dem Waschbecken und Bucky zupfte an seinen feuchten Haarspitzen. Er war duschen gewesen, ein Handtuch lag um seine nackten Schultern und er stand nur in einer frischen Boxershorts vor ihr, was Helen ein wenig Röte in die Wangen trieb. Sie biss sich verlegen auf die Unterlippe. ,,Du willst sie abschneiden?", fragte sie mit großen Augen und trat langsam näher. Die Badezimmerfliesen waren kühl unter ihren nackten Füßen. ,,Sie sind zu lang...", gab Bucky rau zurück. ,,Ich sah mal besser aus... 1937." Er grinste schwach und sie strich ihm kichernd über die Wange.

,,Ach Bucky... Du siehst immer gut aus... Auch wenn du mittlerweile... hundert Jahre alt bist." Amüsiert sahen ihre braunen Augen ihn an und ein kleines Schmunzeln huschte über seine Lippen. ,,Trotzdem... Soweit hätte ich es niemals freiwillig kommen lassen", gab er zurück und sie griff lachend nach der Schere. ,,Na schön... Komm mit, setz dich auf den Stuhl am Fenster. Ich schneid sie dir ab", schlug sie vor und er zögerte. ,,Und... das kannst du auch?", hakte er zögernd nach und empört zog Helen die Augenbrauen hoch. ,,Na aber hör mal. Das soll jetzt hoffentlich ein Scherz sein", entgegnete sie und heiser lachend hob Bucky ergeben seine Handflächen. ,,Na schön... Ich begebe mich ganz in deine Hände, mein Pfläumchen." Grinsend zwinkerte er ihr zu, schob sich nah an ihr vorbei und Helen spürte ihre Wangen erneut ein wenig rosig werden, während sie sich lächelnd auf die Unterlippe biss. Die spanische Luft ermöglichte es ihnen doch recht schnell, die Leichtigkeit zuzulassen und die Dunkelheit der Vergangenheit zu verdrängen. Doch es war zu bezweifeln ob das wirklich gut für sie beide war... Sobald Hydra sie fand würde der Schlag nur noch härter für sie ausfallen. Genau wie nach Sibirien...

Sein Pfläumchen... Er hatte gestern angefangen sie so zu nennen, als sie nebeneinander im Bett gelegen hatten und sie ihn leise gebeten hatte, ihr etwas vorzulesen. Dass sie bloß eine veraltete Ausgabe des Hobbits bei sich hatte, hatte keinen der beiden wirklich gestört. Bucky ließ sich auf den Stuhl sinken. Das morgendliche Sonnenlicht warf einen warmen Schatten auf seine sonnengebräunte Haut und Helen stellte sich schmunzelnd vor ihn. ,,Wie kurz sollen sie werden?", fragte sie, hob sanft sein Kinn an und Bucky lächelte schwach. ,,So wie du mich damals kennenlerntest... Damals, als ich noch... nur James Bucky Barnes war", gab er heiser zurück und ein sanftes Lächeln huschte über ihre Lippen. ,,Du bist auch jetzt James Bucky Barnes...", hauchte sie und ließ sich langsam auf seinen Schoß sinken, um ihn sanft zu küssen... Und er zog sie enger an sich, bis sie das sanfte Spiel ihrer Zungen leise kichernd wieder unterbrach. ,,Ich habe eine Schere in der Hand, Buck... Keine gute Idee...", nuschelte sie gegen seine Lippen und seine blauen Augen sahen sie an. ,,Hm... Leg sie weg", murmelte er bloß und sie schüttelte lachend den Kopf. ,,Oh nein. Zuerst schneide ich dir jetzt deine Haare ab."

Helen entzog sich seinen Armen und erhob sich wieder. Ihre Finger griffen in die angetrockneten, dunklen Haarsträhnen, ehe sie Strähne für Strähne abzuschneiden begann. ,,Hast du gleich irgendwo dein Rasiermesser?", nuschelte sie konzentriert, nachdem für kurze Zeit angenehme Stille geherrscht hatte und man nur das leise Schneiden der Schere gehört hatte... Und das Rauschen des Meeres, das selbst durch das verschlossene Fenster zu hören war. Bucky nickte langsam. ,,In meiner Tasche...", gab er zurück und Helen suchte es raus, ehe sie wieder hinter ihn trat. ,,Damals hatte ich auch nur Schere und Rasiermesser um meinem Vater regelmäßig einen passablen Haarschnitt zu verpassen...", murmelte sie leise, als sie beides in einer Hand hielt und mit der anderen sanft Haare aus seinem warmen Nacken strich. Sanft griff Bucky nach ihrer Hand, um ihren Handrücken an seine Lippen zu führen. ,,Er wäre stolz auf dich, Helen... Wenn er dich jetzt sehen könnte...", gab er leise zurück und sie lächelte schwach, ehe sie das Rasiermesser wieder ansetzte und ihm ihre Hand entzog. ,,Danke, Bucky... Ich bin mir sicher, das wären deine Eltern auch..."

The Darkness In His Soul [Bucky Barnes]  Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt