•°◍ϴᏢᎬΝ ᎠϴϴᎡՏ ᎪΝᎠ ՏᎻᎪᎠᎽ ᏟϴᎡΝᎬᎡՏ◍°•

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•°Taehyung °•

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Außer Atem stürme ich auf den riesigen Wohnblock vor mir zu, der am Rand der Stadt nur wenige Meter entfernt von demanliegendem Waldgebiet und öffne die Eingangstür. Ich renne am Fahrstuhl vorbei und nehme die Treppen nach oben in den 4. Stock. Ich wohne hier bereits seit ich die Schule verlassen hatte, also mit 18. Dadurch das ich meiner Familie regelmäßig in ihrem, mittlerweile meinem, Café ausgeholfen beziehungsweise mit gearbeitet hatte, konnte ich mir relativ schnell eine eigene Wohnung finanzieren und mir zusätzlich noch was zur Seite legen für mein Studium, was ich eigentlich angehen wollte. Aber dann kam alles anders.

Mittlerweile muss ich jeden Won, den ich mir verdiene, doppelt umdrehen, dass ich das Café und alles, was damit verbunden ist, meine Wohnung, mich selbst und SIE, meine Mutter, versorgen kann.

Ich stecke den Schlüssel in das Schloss der Tür meiner kleinen Wohnung und öffne hastig meine vier Wände. Ich krame nach meinem Portemonnaie, hole das Geld heraus und werfe ungefähr die Hälfte unachtsam auf meinen Tisch. Ich packe alles wieder ein und mache mich wieder auf den Weg. Ich hab keine Zeit für irgendwas.NIcht einmal um das Geld nachzuzählen. Gut möglich, dass sie mal wieder mehr bekommt, als ich da ich nur nach der optischen Masse an Scheinen ausgehe...

Ich sprinte wieder durchs Treppenhaus und schlussendlich nach draußen, haste dann in das Viertel, wo SIE wohnt. Sie hat es einfach nicht mehr verdient, Mutter von mir genannt zu werden. Auch wenn sie eigentlich immer eine gute und nette Mutter und Person war. Anfangs zumindest, als alles noch wie gewohnt und normal für uns war...

Manchmal... Nein! Oft sogar frage ich mich, wie es gekommen wäre, wenn nicht dieses dämliche Vieh über diese verfickte Straße gerannt wäre. Oder wenn da kein Baum gestanden hätte oder wenn sie einfach diesen räudigen, wilden Köter hätte um gefahren... Aber dazu war sie zu tierlieb und umweltbewusst...Sie hätte es sich nie getraut eine immer rarer werdende Rasse auch nur annähernd zu verletzen...Das hat sie in dieser Nacht abermals bewiesen...

Ich merke nicht einmal, wie meine Sicht immer verschwommener wird und schlussendlich die heißen Tränen aus meinen Augenwinkeln über meine Wangen rinnen. Ich versuche mir diese nur schnell wegzuwischen und weiter zu rennen. Endlich anzukommen.

Ich verurteile sie nciht dafür, dass sie gegangen ist und auch nciht mehr, wie sie gehandelt hat. So war sie eben...nur...manchmal wünsche ich mir einfach, es wäre anders gekommen...weil ich egoistisch bin und mir wünsche, dass sie dieses Tier umgefahren hätte und dafür noch leben wäre und ich nicht in dieser Hölle leben müsste...

Langsam geht die Sonne hinter den Häusern vollständig unter und wirft die letzten Sonnenstrahlen auf mein verschwitztes Gesicht. Meine Umgebung wird ruhiger und zwielichtiger, jeden Meter den ich weiter in das Viertel gehe. Links und rechts am Rand der Strassenseite türmen sich riesige, klobige Betonklötze auf, die fast schon wie eine unendliche Reihe aneinander geklatscht sind. Die Gebäude sind in einem äußerst beschissenen Zustand. Die unteren Fenste sind alle größtenteils eingeschlagen worden und die Scherben lieben zwischen dem Schutt und Dreck der Hausfassaden, die langsam zu bröckeln beginnen. Nur die wenigsten der alten Strassenlaternen sind noch ganz und brennen noch, spenden der zwielichtigen Gegend etwas Licht...Wirklich stabil und bewohnbar sieht hier keine Ecke mehr aus und dennoch wohnen hier noch Menschen...

Eine unangenehme Gänsehaut bildet sich auf meiner Haut und ich fühle mich auf einmal unglaublich beobachtet. Aber was wundere ich mich da noch? Hier hocken überall in irgendwelchen dunklen Ecken Junkies und Alkoholiker rum. Logisch, dass ich da auffalle, zumal es auch nicht das erste Mal ist, dass ich hier lang gehe...und das erste Mal wäre es auch nicht, wenn mich abermals wieder jemand dumm anmachen würde...oder schlimmer...

Erleichterung breitet sich in mir aus, als ich endlich den Klotz sehe, wo SIE wohnt. Doch diese Erleichterung verschwindet wieder ganz schnell, nachdem mir bewusst wird, dass es bei ihr auch nicht viel besser ist, als hier draußen. Die Chancen, dass ich hier draußen verprügelt werde oder dort drin sind eigentlich fast gleich groß. Ich kann nur hoffen, dass sie heute mal wieder etwas bei Verstand ist...!

Ich öffne die Tür, die eh nie zu ist und laufe langsam runter kommend die letzten Treppen nach oben zu meiner Mutter. Kurz halte ich inne vor ihrer Tür, stütze mich kurz an der Wand ab und hole tief Luft, um meinen Herzschlag wenigstens etwas zu regulieren und nicht gleich wegen Sauerstoffmangel umzukippen. Hier hilft einem keiner, egal ob er dich überhaupt sieht oder nicht.

Tief durchatmend drücke ich schließlich meine Hände an das Holz vor mir und schiebe die, wie sonst auch, offene Tür auf und trete so leise wie möglich ein.

Beunruhigende Stille umgibt mich, als ich die Tür wieder zu drücke. Stille bedeutet nie was Gutes...es sei denn sie schläft... Ich beschließe meine Chance zu nutzen und laufe auf den kleinen, weißen Kampingklapptisch zu der direkt vor mir in dem einzigen Raum, neben dem Bad, mittig steht. Am liebsten würde ich einfach nur schnell das Geld ablegen und still udn leise wieder verschwinden, sodass ich einer Begegnung mit ihr aus dem Weg gehe.

Auf Zehenspitzen schleiche ich daher mit sturem Blick auf den Tisch gerichtet weiter nach vorn. Ich will einfach nicht sehen, wie tief sie gesunken ist und wie es dem entsprechend jetzt hier aussieht. Ich brauch das nicht. Sie ist erwachsen. Sie muss sich selbst um sich kümmern und hat Eigenverantwortung.

Aber wieso bin ich dann überhaupt hier? Sie muss sich um sich selbst kümmern, aber wieso bring ich ihr dann immer wieder jeden verdammten Freitag neues Geld, was sie eh wieder nur aus dem Fenster schmeißt und für Alkohol ausgibt, um sich voll laufen zulassen? Man sollte denken, dass ich aus meinen Fehlern lerne, aber anscheinend ja doch nicht, sonst wäre ich wirklich nicht hier. Ich beschwere mich immer, dass ich kaum Geld habe und das ich kaum um die Runden komme, dabei könnte mein Leben viel einfacher sein. Und dennoch mach ich nichts. Rein gar nichts. Und wieso? Weil ich ein Angsthase bin und immer noch Mitleid mit meiner Mutter habe, welches sie eigentlich gar nicht mehr verdient hat.

Anfangs konnte ich sie noch verstehen. Mir ging es schließlich auch nicht anders. Aber als sie dann komplett abgesackt ist und sich komplett von ihrer Außenwelt abgeschottet hatte, war mein Verständnis dann auch irgendwo am Ende. Sie kam nicht mehr in unseren Laden, den sie selbst mit aufgebaut und sich immer gewünscht hatte. Er erinnerte sie einfach viel zu sehr an sie... Dann hörte ich fast kaum noch was von ihr und schlussendlich wurde sie raus geschmissen aus ihrer eigenen Wohnung und kam dann hier her. Ich wünschte, ich hätte früher mitbekommen wie es ihr ging. Ich wünschte, ich hätte ihr helfen können. Ich wünschte, ich hätte einfach irgendwas tun können, dass das alles nicht so endete, wie es jetzt gekommen war..Aber das war wieder ein Punkt, den ich nicht auf die Reihe bekommen hatte.

Ich halte inne und drehe meinen Kopf doch, um mir ihre Wohnung anzuschauen in der innerlichen Hoffnung, dass sie doch endlich sich zusammen gerissen hat, werde jedoch augenblicklich auf voller Länge enttäuscht.

Überall liegen leere Glasflaschen rum und bedecken den Großteil des dreckigen Bodens. Die halb zerflederte schwarze Couch ist voll gemüllt und eine der Eisenfedern schaut aus dem Polster. Ein Stuhl liegt um geschmissen unmittelbar von mir entfernt auf dem Boden und ist umrundet von weiterem Müll und Glasflaschen.

Was hab ich nur getan...Wie konnte ich damals nur nichts tun?

Ich reiße mich aus meiner Starre und lege das Geld auf dem Klapptisch ab. Ich laufe auf die dreckigen, verschmierten Fenster zu, durch die man kaum noch was zuerkennen ist und kippe diese an, um den starken Alkoholgeruch, an den ich mittlerweile jedoch schon gewöhnt bin, wenigstens etwas aus dem Raum zu bekommen.

So leise wie möglich drehe ich mich wieder um und mache mich wieder auf den Weg zur Tür, als mich plötzlich ihre laute, raue Stimme stocken lässt und mir eine Gänsehaut über den Rücken verschafft.

„Was glaubst du eigentlich, was du da tust?!".

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•°◍Sɪʟᴠᴇʀ-ɢʀᴇʏ◍°• || ᴛᵃᵉᵏᵒᵒᵏWo Geschichten leben. Entdecke jetzt