•°◍ՏႮᏴᎠႮᎬᎠ ᏞᏆᏀᎻͲ◍°•

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°•Taehyung•°

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Der Regen rauscht immer noch laut vor dem Eingang der Höhle und sorgt dafür, dass der Erdboden matschig und völlig durchwässert wird. Matschige Fußabdrücke führen über den Steinboden hinein in die Dunkelheit der Höhle. Der kurze und knappe Lichtbogen, der mich einigermaßen sehen lässt, reicht gerade einmal bis zu meinem verdreckten, eingeschienten Fuß, der ausgestreckt, durchweicht und mit Matsch übersät und durchdrungen da liegt. Farnwedel und einige Büsche, teilweise mit winzigen, weißen Blüten wachsen am Rand des Eingangs und umrahmen den Berg, indem ich mich gerade befinde. Die Blätter werden erbarmungslos nach unten gedroschen und niedergemetzelt. Die zarten Blüten hängen nur noch teils und zerrupft und beschädigt an ihrer Pflanze.

Angenehme Wärme umgibt meinen Körper, welcher zusammengedrückt wird wie Sardinen in einer Dose. Die letzten Regentropfen meiner durchweichten Strähnen fallen nach unten auf meine Oberschenkel und meine durchweichte Shorts, laufen schließlich mit über meine demolierte Haut auf den kalten Steinboden.

Zusammengezogen, angespannt und mich mehr als unwohl fühlend hocke ich da, mit eingezogenem Kopf, nach unten starren, seit Minuten auf eine Antwort wartend, während ich von seinem massigen Körper nach unten gedrückt werde. Auch wenn er etwa gleichgroß mit mir sein wird, unterscheidet sich seine Statur mehr als deutlich mit der meinen. Während ich eher einem dieser zerbrechlichen, kleinen, abgefallenen Äste auf dem Waldboden gleiche, ist er eher...die umgefallene Buche die daneben liegt...ungefähr...

Allein seine Statur lässt einen schon fühlen wie der kleinste Wurm auf Erden, dann aber noch diese Augen...und wie er drauf ist. Ich kann mit ihm nicht umgehen. Ich kann ihn nicht einschätzen, weiß nicht, wie ich mit ihm umgehen soll. Dabei mach ich das grundsätzlich jeden Tag. Ich komme mit so vielen verschiedenen Menschen Tag für Tag in Kontakt das man auf den ersten Blick ein Gefühl haben muss, wie man mit ihnen umgehen kann und sollte. Schon die kleinsten Dinge sagen einem so Vieles aus...leicht verzogene Augenbrauen, gerunzelte Stirn, leichtes Lächeln, leicht zusammengekniffene Augen. Allein schon der Blick, mit dem jemand die Tür öffnet und hineinkommt sagt alles aus, aber bei ihm kann ich einfach rein gar nicht reagieren und kapieren und ihn einschätzen.

Er ist einfach nur...emotionslos und wie ein Felsen. Er handelt einfach nur, überrumpelt einen mit seiner Präsenz und das wars.

Demnach bin ich mir auch echt nicht sicher, ob es die beste und sinnvollste Idee war mich zu Wort zu melden....und dann auch noch so wie ich es gesagt habe....

,,Kannst du auch reden, oder geht das als was du bist nicht…?!".

Ich hätte mich nicht so ausdrücken sollen...meine Wortwahl war unpassend...er könnte sich angegriffen fühlen und so als wollte ich ihn irgendwie anschnauzen und ihm vorwerfen, dass er noch nichts gesagt habe...grundsätzlich war das ja auch mein Ziel, nur ich hätte echt mein Hirn eher einschalten sollen....immerhin stecke ich hier gerade deutlich in der unterlegenen, schwächeren Position und habe keine Chance gegen ihn falls er irgendetwas tun sollte....

Ich hoffe wirklich, er merkt nicht, was ich über ihn denke...immerhin hat er mir noch nie etwas getan aber ich verurteile ihn dennoch...ich bin auch das beste Beispiel für jemanden der einen an Vorurteilen und am ersten Eindruck einschätzt und behandelt...klasse!

Auf einmal bewegt sich der massige, schwere Körper auf meinem Rücken, führt seinen Kopf zu meinem linken Ohr. Ich kann seinen heißen Atem auf meiner Haut spüren, der mir augenblicklich einen Schauer über den Körper jagt.

„Was meinst du damit...?“, spricht auf einmal plötzlich eine raue Stimme leise in mein Ohr, wodurch ich augenblicklich aufzucke, erschrocken aufschreie und mich von ihm losreiße. Ich schlage ihn eher unbeabsichtigt mit meinem Ellbogen ins Gesicht, falle nach links und rutsche ruckartig von ihm weg, zumindest versuche ich das.

•°◍Sɪʟᴠᴇʀ-ɢʀᴇʏ◍°• || ᴛᵃᵉᵏᵒᵒᵏWo Geschichten leben. Entdecke jetzt