•°◍ՏᎻᏆΝᏆΝᏀ ՏͲᎪᎡ◍°•

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•°◍Taehyung◍°•

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Mittlerweile ist die Nacht bereits angebrochen. Der dunkelblaue Horizont liegt wolkenlos über uns und die Sterne scheinen hell vom Himmel und beleuchten mit dem Mond die Lichtung. Der bunte Stoffbeutel liegt weiterhin vor mir auf dem Boden und hat sich genauso viel bewegt wie ich mich. Nämlich gar nicht.

Keine Ahnung wie viele Stunden ich hier bereits so sitze. Ich komme mir irgendwie so vor, als hätte ich einen Kurzschluss gehabt und mein Körper hätte den Geist aufgegeben. Stand By oder Energiesparmodus oder sowas eingelegt...vielleicht ist es auch einfach der Schock oder mehr die Überraschung, die mich überkommen hat und bis jetzt überkommt...nämlich der Fakt, dass hier ein Stoffbeutel mit was weiß ich vor mir liegt...

Ein Stoffbeutel...ein menschlicher Stoffbeutel...ein gefüllter, menschlicher Stoffbeutel der nur aus der Stadt sein kann… was soll er bitte sonst mit diesem Beutel...es kann nur aus der Stadt sein…etwas Anderes ist gar nicht möglich…

Ich höre das Gebüsch wenige Meter von mir entfernt wieder rascheln und ein damit verbundenes, schleifendes Geräusch, weshalb ich meinen Blick schließlich doch abwende und von dem Beutel wegkomme. Der schwarzhaarige Wolf kommt nach endlicher Zeit schließlich wieder aus dem Wald gekrochen mit etwas Braunem im Maul.

Nachdem ich wie perplex einfach eingefroren war und er mich verzweifelt versucht hat irgendwie zu animieren mich zu bewegen, war er einfach verschwunden. Keine Ahnung wieso. Anfangs war es mir zumindest nicht klar. Als ich ihn jetzt jedoch genauer betrachtet ergibt so Einiges seinen Sinn…

Das braune, haarige, leblose Etwas in dem spitzen Maul des Wolfes hängt schlaff und am Genick hängend herunter. Die braunen, kuscheligen, weich scheinenden Schlappohren hängen neben der niedlichen Schnauze herab. Weiße Schnurrhaare, ein leicht hell und dunkelbraun geschecktes, tarnungsfähiges Fell. Lange Hinterpfoten, leicht gebogenen Tapsen vorn und ein kleiner, puscheliger Stummelschwanz.

Er lässt das Tier vorsichtig auf dem Boden nieder, legt es vor sich ab und blickt mich schließlich mit den stechend-silbernen Augen an. Er mustert mich einige Zeit, in der ich ihn ebenso beachte, bis er schließlich auf mich zu kommt und seine nasse, warme Schnauze an meine Wangen legt.

Bestimmt, aber behutsam schiebt er meinen Kopf von sich, der Lichtung und dem toten Hasen weg und richtet ihn auf die Schlucht, den glitzernden Fluss und die weite Waldlandschaft am anderen Ende, entgegen. Er leckt einmal beruhigend über meine Wangen, legt kurz seine weiche Stirn an meine Schulter, bis er sich schließlich wieder von mir entfernt und zurück zu seiner Beute kehrt.

Ich fixieren meinen Blick sturr auf einen der am hellsten leuchtendenstem Sterne, versuchen mich irgendwie in Gedanken beschäftigt zu halten, als ich es bereits laut Knacken hören kann und schließlich schmatzendes Kauen. Das Fleisch scheint fast schon mit Leichtigkeit zerrissen zu werden, das knirschende, knackende Geräusch hält ihn auch nicht auf, seine Beute zu verschlingen.

Ich versuchen wirklich mein Bestes um mich abzulenken, kneife meine Augen fest aufeinander und lege schließlich meine blutverkrusteten, aufgeschürften Hände auf meine Ohren, drücke so sehr zu, dass meine Ohren leicht zu Fiepen beginnen und so das Knacken bestmöglich übertönen. Mein Körper beginnt eher wie von selbst zu zittern, auch wenn ich es unterdrücken will...ich schaffe es einfach nicht…mein Körper reagiert wie von selbst…die bildliche Vorstellung reicht mir aus um mich völlig flau und schlecht zu fühlen und ich mich am Liebsten in das nächste Gebüsch übergeben wollen würde…

Dabei war mir von Beginn an klar, was er vor hatte. Und es ist auch völlig natürlich und nicht verwerflich...er ist nun einmal ein Wolf...er muss sich irgendwie ernähren um nicht zu sterben und zu verhungern...ihm bleibt nichts Anderes übrig...ich kann froh sein dass er kein ganzes Bambi abgeschleppt hat sondern nur...einen Hasen…

•°◍Sɪʟᴠᴇʀ-ɢʀᴇʏ◍°• || ᴛᵃᵉᵏᵒᵒᵏWo Geschichten leben. Entdecke jetzt