•°◍ᎠᎪᎡᏦ ՏႮΝᏞᏆᏀᎻͲ◍°•

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°•Taehyung•°

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Durch fehlende Wärme wache ich aus meinem erholsamen Schlaf auf und starre blank und ohne zu blinzeln an die Steindecke. Scharfe Kanten, als wäre der Stein herausgebrochen wurden, spießen von der Decke herab und machen einen gefährlichen Eindruck. Nur wenig Licht fällt in die Höhle herein, obwohl es bereits mitten am Tag scheint.

Ich stütze mich schließlich auf meine Arme auf und quäle mich in eine sitzende Position. Sämtliche Glieder fühlen sich wie eingefroren und Jahre nicht benutzt an. Ich fühle mich, als wäre ich ein starres Brett, weshalb ich mich erst einmal in alle Richtungen strecke und dabei meine Knochen schlimmer knacken, als die eines 89 Jährigen Rentners.

Ich stöhne zufrieden und mich wieder wohl fühlend auf, als ich mir endlich weniger wie ein Brett und mehr wie ein Pflanzenstängel vorkomme und blicke schließlich suchend um mich. Ich drehe meinen Blick in jede Ecke der Höhle, zumindest soweit meine Sichtweite mich weiter bringt, doch finde nirgends den schwarzhaarigen Fremden von gestern Nacht…

,,Mir bleibt nicht viel Zeit…".

Ist er abgehauen? Meinte er das damit? Aber jetzt auf einmal abzuhauen wäre doch komplett sinnlos...oder? Ich meine...er hätte mir doch nicht das alles erzählen müssen und mich so behandeln müssen….wenn er eh verschwindet...oder...er kann nicht...das kann er nicht…

Ich kann den Schmerz in meiner Brust und das bedrückende Gefühl nicht genau fassen und begreifen. Ich verstehe nicht, wieso meine Hoffnungen abermals durch ihn völlig zerstört werden...ich verstehe ja nicht einmal, wieso ich ihm überhaupt getraut habe… ich meine...was sollte das überhaupt gestern werden…? Was zur Hölle war das bitte…?

Vielleicht haben mich meine Augen auch einfach getäuscht und ich hatte Halluzinationen...durch Blutverlust...wer weiß...es wäre eine Möglichkeit... mir selbst wieder Hoffnungen zu machen und diese aufzubauen…um mich irgendwie lebendig zu halten…vielleicht war er auch nicht mein Einfluss sondern von ihr… vielleicht hat sie mich gesehen, gehört, wollte und will mir helfen...so war sie schließlich schon immer. Hat sich überall eingemischt, auch wenn es nicht gut für sie war...und dennoch war sie wie sie war...meine große Schwester eben...

Vielleicht wollte sie mir abermals…

Ich unterbreche mich selbst bei den nutzlosen Gedanken.

Sie ist tot.

Daran wird sich nicht ändern. Und daran brauche ich mich auch nicht festklammern. An eine Hoffnung, die mir nicht widerfahren wird. Es gibt keinen Gott, keinen Himmel, keine Erde, sie kann mir auch nicht helfen. Nicht mehr zumindest. Die Zeiten sind vorbei…

Leere übernimmt meinen Körper und lässt mich aus dem erholten Zustand in einen Eingesunkenen, Verlorenenen zurückkehren. Dem Zustand, den ich bereits seit ihrem Tod dauerhaft verspüre… den ich so satt habe...und dennoch nichts dagegen tun kann...weil ich zu schwach bin!

Ich spanne meine aufgeschürften, mittlerweile schon etwas taub-schmerzenden Finger an und ziehe mich schließlich nach vorn um aus dieser dunklen Höhle heraus zu verschwinden.

Ich muss voran kommen, muss weiter machen und mich endlich aus diesem Kreislauf befreien, der mich sonst mein ganzes Leben weiterhin begleiten und jagen wird. Ich will es nicht, ich kann damit nicht umgehen und gleichzeitig nichts dagegen Ausrichten.

Mein Leben war schon immer so. Immer wieder dieser eine Kreislauf, der mich verfolgt hat…

Ich vermisse die Zeiten als ich noch keinen Plan von der wirklichen Welt hatte, einfach tat wozu ich Lust hatte und mir keinerlei Gedanken um nichts machen musste. Wo es das Normalste in meiner Welt war, von meiner Mutter und Schwester geprägt und aufgezogen zu werden...wo keiner einen dafür verurteilte…keiner darauf herum hackte, dass ich keinen Vater hatte. Zu sehr wie ein Mädchen aussah, zu schwach und emotional war, gegen niemanden mich wehren konnte...wo keiner einen ignorierte und entweder so weit wie möglich von einem fernblieb oder einen direkt konfrontierte mit seinen einseitigen Sichtweisen…

•°◍Sɪʟᴠᴇʀ-ɢʀᴇʏ◍°• || ᴛᵃᵉᵏᵒᵒᵏWo Geschichten leben. Entdecke jetzt