•°◍ՏͲᎡᎬᎬͲᏞᏆᏀᎻͲ ᏆΝ ͲᎻᎬ ᎠᎪᎡᏦ◍°•

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•°◍Taehyung◍°•

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[ 9 Tage später ]

Das laute Hupen der Autos im Hintergrund und das Stadtleben klingen langsam wieder ab, als ich meinen Weg durch die nahende Dunkelheit bahne. Zu oft bin ich diesen Weg bereits gegangen, zu oft hatte ich Panik und wollte schnellstmöglich einfach nur alles hinter mich bringen. Ich bin halb hyperventiliert, aus Panik und Angst vor ihrer Reaktion, habe immer gehofft, dass ich sie nicht auffinden würde, doch hab es selten bis so gut wie nie geschafft der Situation aus den Weg zu gehen.

Es ist Freitag. Abermals. Zahltag. Wie jede Woche.

Und ich befinde mich abermals auf dem Weg in ihre Wohnung, in dieses abgerockte, halb ruinierte Viertel der Stadt. Nur diesmal deutlich langsamer.

Stück für Stück stütze ich mich über den Gehweg, in jeder Hand eine Krücke um mich abzustützen und mein eingegibstes Bein, indem mein gebrochener Fuß steckt, hinter mir herschliefen zu können. Als ich mich tatsächlich aus dem Wald geschleppt bekommen hatte und von jemandem aufgefunden wurde und ins Krankenhaus geschleppt wurde, hat man mich angestarrt wie eine Sonderheit. Niemand konnte sich erklären, wie ich in den Zustand kommen konnte, derartig abgerackt, mit unzähligen Verletzungen und diesen Ästen am Fuß. Ich wollte es ihnen auch nicht erklären und hab stattdessen auf nichts wissend getan. Meine Diagnose war schlussendlich, dass ich unzähligen Narben davon tragen würde, an Rücken, Armen und Schultern, sowohl wie das ich meine Finger vorerst bestmöglich kaum verwenden sollte und mein Fuß niemals wieder normal werden würde. Anscheinend war er nicht komplett gerade eingerenkt worden, weshalb er bereits begann leicht schief sich wieder anzufügen. Man hat mir irgendeine Behandlung angeboten, beziehungsweise eine Operation bei der man den Knochen nach der Heilung abermals brechen würde und erneut einrecken, was ich aber direkt abgelehnt habe. Einfach weil ich kein Geld dafür hab...

Heute morgen wurde ich erst wieder entlassen. Anfangs hatte ich gar nicht bemerkt, dass ich vor knapp zwei Wochen mein gesamtes Zeug, Schlüssel, Geld, alles bei mir hatte, verloren hatte...jedoch fand ich es seltsamerweise vor meiner Tür unter der Matte...das es nur einer gewesen sein konnten der das getan hat, ist's mir klar. Wie er das geschafft hat will ich lieber nicht wissen...wobei mein Viertel eh nicht das sicherste mit ist...

Was mich jedoch mehr stört ist, dass ich abermals ihm etwas schulde...

Schulden über Schulden türmen sich um mich herum und ich scheine mit keinen von ihnen je fertig zu werden. Einiges habe ich schon längst versäumt, aber anderes kann ich einfach nicht mehr so lassen...! Nicht um sonst befinde ich mich gerade auf den Weg zu ihr...ich muss es endlich klären und einen Strich ziehen, eine Grenze.

Ich habe viel nachgedacht in der Zeit meiner Behandlung...irgendwo in mir drin ist immer noch dieser kleine Funken Hoffnung, dass sie vielleicht endlich durch mein Verschwinden wieder zu Vernunft gekommen ist und wir von vorn beginnen können, dass ich eine Chance habe und sie endlich aus diesem Dumpf ziehen könnte. Ich will sie nicht verlieren. Eigentlich will ich meine Mutter echt nicht verlieren. Auch wenn ich sie abgrundtief hasse, oder eher sollte, so ist und bleibt sie meine Mutter mit der ich viele gute Zeiten und Erinnerungen habe...aber irgendwann ist es zu viel...

Es liegt an ihr, was für ein Mensch sie sein will...und ich werde die Person sein müssen, die sie vor diese Entscheidung stellt...

Die Nacht kehrt schließlich ein und die Straßenlaternen erfüllen ihren Dienst und machen die Nacht zum Tag. Immer noch völlig ungewohnt an die Helligkeit bahne ich mir dennoch wieder einen Weg durch die Masse an Lichtern. Ich hätte nie gedacht, dass ich mich tatsächlich derart an den Wald und ihre Dunkelheit gewöhnen würde...ich habe mich generell an alles zu sehr gewöhnt...

•°◍Sɪʟᴠᴇʀ-ɢʀᴇʏ◍°• || ᴛᵃᵉᵏᵒᵒᵏWo Geschichten leben. Entdecke jetzt