•°◍ᏔᎪՏᎻᎬᎠ ϴႮͲ ͲᎡᎪᏟᎬՏ◍°•

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•°Taehyung°•

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Meine Muskeln spannen sich von selbst an. Meine Nerven liegen blank und sind bis zum zerreißen gespannt. Mein gesamter Körper ist mit einer Gänsehaut überzogen und meine Haaren stellen sich zu Berge. Wie erstarrt sitze ich da, spüre die Angst und Panik in mir aufkeimen und meinen Körper übernehmen. Ich kann ein ängstliches Aufwimmern nicht unterdrücken, egal wie viel er bis jetzt für mich getan hat. Jede Zelle meines Körpers ist sich bewusst, dass es sich bei ihm um ein wildes Tier handelt, was ich nur wenige Minuten kenne und ich nicht einschätzen kann. Mein Hirn ist sich im klaren, dass ich ihm schutzlos ausgeliefert bin, ach wenn er bis dato noch nie wirklich etwas getan hat um mein Leben zu beenden...

Und dennoch trägt der Fakt, dass ich allein, fast bewegungsunfähig, am Erfrieren, im Nassen und Dunklen mitten im Nirgendwo im Wald verloren bin, nicht wirklich dazu bei um mich zu beruhigen und dem Tier hinter mir zu vertrauen, dessen heißen Atem ich auf meiner Kopfhaut spüren kann.

Sein Körper presst noch weiter auf mich herab, übermahnt mich fast schon, sodass ich erbarmungslos nach vorn gedrückt werde und sich ein schneidender Schmerz in mein Oberschenkel ausbreitet. Ich versuche gegen seine Masse anzukommen, mich freizukämpfen und irgendwie wenigstens dem Schmerz aus dem Weg zu gehen, als ich auf einmal spüren kann, wie die Krallen des Tieres auf meiner Haut liegen und diese leicht verwunden. Wie als würde er mir mit einem Messer in die Schulter stechen, reißt er meine Haut auf und hinterlässt Wunden auf meinem Schulterblatt. Mir sticht der Geruch meines eigenen Blutes in die Nase, wodurch ich noch angespannter werde. Dem Tier scheint es ähnlich zu gehen und rückt auf einmal ruckartig von mir ab, als hätte es gemerkt, was es tut.

Es knurrt abermals tief auf, streift mich mit seiner haarigen Schnauze und leckt mit seiner heißen Zunge über die Blutspur auf meinem Rücken. Ich kann nicht anders, als einfach nur da zu sitzen und zuzusehen, es machen zu lassen.

Wenige Augenblicke später entfernt es sich wieder, stapft rückwärts und mich dabei musternd von mir weg. Seine silbernen Augen treffen meinen Blick, stechen mir förmlich in die Augen, als ich mit geweiteten Augen seine Iris mustere. Zwar war die Farbe seiner Iris von Anfang an ungewöhnlich und...gewöhnungsbedürftig...Ein stechendes, glänzendes Silber....Jedoch hatte sich zuvor nicht einmal seine Augenfarbe verdunkelt, noch war es dazu gekommen, dass sich seine Iris vergrößerte und der schwarze Riemen um diese sich plötzlich verfärbte.

Ich kann meinen Blick nicht abwenden von dem angespannten Tier, welches in gebückter Haltung und nicht so grazil und geschmeidig wie üblich, zitternd im strömenden Regen steht und wie ein räudiger Hund aussieht. Einige Augenblicke bleibt es noch stehen, schaut mich mit geweiteten, zitternden Augen an, bis es sich schließlich gebeugt aus meinem Sichtfeld schleppt und dem Ufer weiter folgt.

Mein Körper bewegt sich von allein, will dem Tier folgen, auch wenn ich den Drang selbst nicht genau verstehe. Irgendwie...sah er so aus, als stände er unter Schmerzen...er hat gezittert...zwar kann das durchaus an der Nacht und dem Regen liegen, aber er hat mich zuvor doch noch gewärmt...Seine Wärme, die er mir abgegeben hat, liegt immer noch auf meinem Körper und hüllt mich ein wie ein schützender Mantel...also...hatte er tatsächlich Schmerzen...?!

Meine Finger krallen sich in den Kiesboden unter mir und ziehen mich voran. Raus aus der schützenden Trockenheit, rein in die nass-kalte, stockdunkle Nacht.

Ich kann ihn nicht einfach so verschwinden lassen...! Wieso ist er überhaupt auf einmal einfach verschwunden? Wegen den Schmerzen? Woher kamen diese überhaupt? Was ist ihm passiert, dass er sich kaum noch aufrecht halten kann und humpelnd wegrennt. Wo will er den hin? Und was bringt ihm das bitte von mir zu fliehen? Habe ich ihm die Schmerzen bereitet? Aber wie den? Ich lag unter ihm und konnte mich kaum regen und bewegen!

•°◍Sɪʟᴠᴇʀ-ɢʀᴇʏ◍°• || ᴛᵃᵉᵏᵒᵒᵏWo Geschichten leben. Entdecke jetzt