Kapitel 24

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Hallo meine Lieben, 

es freut mich, dass ihr weiterhin meine Geschichte lest und auch heute wieder dabei seid, das nächste Kapitel zu lesen! 

Ich hoffe, es gefällt euch. Ihr könnt mir eure Meinung und Anregungen gerne mitteilen :) 

Ansonsten viel Spaß und noch einen schönen Sonntag!

Kuss Sarriii

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Kapitel 24

Jeremy's Sicht

„Warum brauchen Frauen nur immer so lange?" fragte Carlo amüsiert, während wir draußen auf dem Sportplatz standen und auf Evelyn warteten. Ich zog mir meine Mütze zurecht. Meine Haare waren noch etwas feucht, ich hatte keine Lust gehabt, sie komplett trocken zu föhnen. „Es liegt an den Haaren" antwortet Oskar grinsend. „Meine Mum braucht auch immer ewig, wenn sie ins Bad geht. Ich sag euch, es sind die Haare!" Ich musste auflachen. „Os, dein Dad hat doch genau so lange Haare wie deine Mum" stellte Carlo etwas verwundert fest. Ich nickte schnell. „Da hat er allerdings recht. Deine Schlussfolgerung hinkt!" Wir drei brachen in schallendes Gelächter aus.

„Was ist so lustig?" Evelyn Stimme ertönte plötzlich neben mir. Wir drei brachen abrupt ab und starrten sie für einen Moment an, ehe wir uns verlegen von ihr abwandten. „Ähm... über mich, um genau zu sein" gab Oskar dann grinsend zu. „Evy, sag, woran liegt es, dass Frauen länger zum Duschen und Fertigmachen brauchen als Männer?" fragte ich schließlich, während wir den Weg Richtung Speisessaal einschlugen. Evy zog verwirrt eine Augenbraue hoch. „Ja, liegt es echt an euren Haaren?" fügte Carlo fragend hinzu. Sie lachte kurz auf. „Also ich verstehe echt nicht, warum ihr euch über so etwas Gedanken macht!" Sie zog den Reißverschluss ihrer Jacke zu. „Aber wenn ihr es unbedingt wissen wollt: Es sind nicht die Haare. Frauen quatschen. Sie quatschen sehr viel miteinander. Das ist es, was Zeit kostet!" „Ah. Das ergibt Sinn!" Stellten Oskar und Carlo sofort fest, während wir den Speisesaal betraten. Ich nahm mir ein Tablett und lud mir einen Teller Spaghetti Bolognese, ein Schälchen Salat, zwei Äpfel und einen Joghurt auf und folgte den anderen zu unserem Stammtisch. Es gab zwar keine feste Sitzordnung, doch mit den Jahren pendelte sich so langsam eine wiederkehrende Verteilung ein. Wir saßen schon ewig an dem letzten Tisch hinten rechts in der Ecke. Hier befand sich ein großes Fenster und wir hatten einen herrlichen Blick nach draußen. Außerdem hatte man etwas mehr Ruhe, als wenn man sich direkt im Zentrum befinden würde.

„Und, wie fandest du deine erste Unterrichtsstunde?" fragte ich Evy nach einer Weile. Sie hatte sich ebenfalls Nudeln genommen, allerdings mir Gemüsesoße. „Anstrengend" antwortete sie sofort lachend. „Weißt du, Kämpfen liegt mir eindeutig besser als...ähm...Fitness zu betreiben" sie strich sich ihre losen Haarsträhnen hinter die Ohren. Sie sah wirklich etwas erschöpft aus, aber ihre goldenen Augen funkelten wie eh und je. Sie war motiviert. „Das kommt schon mit der Zeit" versuchte ich, sie aufzumuntern. „Ja, ich hoffe damit meinst du innerhalb der nächsten zwei Wochen" sie zwinkerte und einmal schnell und machte sich dann über ihren Schokopudding her. „Wieso in zwei Wochen?" fragte ich irritiert nach. „Oh weißt du, ich soll Wächter Johnson nächste Woche Sonntag zeigen, dass ich sieben Runden um das ganze Gelände schaffe!" Ihr Blick sagte alles. Wow, das ist mal eine Herausforderung. Ich glaube, ich bin selbst noch nie mehr als fünf Runden gelaufen. „Ja, genau das dachte ich mir auch. Ihr habt doch selbst gesagt, dass er einen nur um die drei bis fünf Runden laufen lässt. Warum also muss ich auf einmal sieben schaffen?" fragte sie sofort und runzelte nachdenklich die Stirn. Ich stockte etwas verwirrt.

„Du musst sieben Runden laufen?" kam es von Oskar, der sie mit großen Augen anstarrte. „Viel Spaß, Evy!" Er lachte los. Sie verzog ihr Gesicht zu einer Grimasse. „Ich danke dir, euch allen. Das ist so überaus freundlich von euch!" Ich lachte auf und biss dann in meinen Apfel hinein. Dann beugte ich mich etwas zu ihr über den Tisch, um zu vermeiden, dass Oskar und Carlo etwas mitbekamen. Die waren aber sowieso in ein ganz anderes Thema vertieft. „Wie war das mit dem, Privatsphäre zu beachten?" fragte ich sie also leise. Sie hatte sich ebenfalls etwas vorgebeugt. Ihre Augen leuchteten nur noch mehr, je näher man ihnen kam. Ich bemerkte unwillkürlich, dass sie nach Parfüm roch. Es roch nach Sommer, ich denke es war Kokosnuss und Maracuja. Sie zog fragend eine Augenbraue hoch. „Was meinst du?" Ich warf ihr einen nachdrücklichen Blick zu. „Du hast meine Gedanken gelesen!" Sie lehnte sich wieder zurück. „Das... das war keine Absicht. Es war ein Reflex. Entschuldige, ich werde mich bessern!" Ich lächelte nur kopfschüttelnd und lehnte mich ebenfalls wieder zurück. „Das werden wir ja sehen!"

Vermächtnis der KöniginWo Geschichten leben. Entdecke jetzt