Hallo ihr Lieben,
ich hoffe, ihr seid alle gesund und wohl auf. Gefällt euch die Storyline bisher? Ihr könnt mir gerne eure Eindrücke mitteilen :D
Ansonsten wünsche ich euch viel Spaß beim Weiterlesen und noch eine schöne Woche!
Kuss Sarriii
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Kapitel 17
Evelyn's Sicht
Jeremy fand es verrückt, ich hingegen war dafür dankbar. Immerhin wollte ich für mich behalten, wer mein leiblicher Vater in Wirklichkeit ist. Und die Tatsache, dass ich von ihm leider sowohl meine Augenfarbe, die dunklen Haare und zu allem Überfluss auch noch die Spezialisierung in Geist vererbt gekommen habe, macht mir mein Anliegen nicht gerade einfacher.
Niemand durfte erfahren, dass ich die Tochter von Lord Damon Ivashkov bin.
Mein Vater und ich bewahrten dieses Geheimnis nun schon sehr lange und das sollte auch so bleiben. Und trotz all der offensichtlichen äußeren Ähnlichkeiten zu ihm hat noch nie jemand Verdacht geschöpft. Warum auch? Es gab keine öffentliche Verbindung zwischen uns. Unsere beiden Familien haben nichts miteinander zu tun. Selbst wenn also jemand die Ähnlichkeit zu ihm bemerken sollte, würde er keinen Verdacht schöpfen. Denn wieso sollte er auch denken, dass ich die Tochter von Lord Ivashkov sein könnte? Ohne konkrete Anhaltspunkte würde niemand diese Vermutung treffen.
Und dennoch. Jeremy war sehr klug und konnte Dinge wahrnehmen, die sonst niemand konnte. Er würde zweifellos darauf kommen können, dass Damon Ivashkov mein Vater ist. Daher musste ich sehr vorsichtig sein. ES gab schließlich gute Gründe, warum es ein Geheimnis ist. Mein Vater hat eine Familie, eine, zu der ich nicht dazugehörte. Es gab noch zwei andere Kinder außer mir. Und seine Frau würde ihn garantiert verlassen, wenn sie von meiner Existenz erfährt. Und so gerne ich mir immer gewünscht habe, von ihm großgezogen zu werden, so kann ich nicht zulassen, eine intakte Familie zu zerstören. So wichtig war mir mein eigener Wunsch dann auch wieder nicht.
„Tja dann" meinte ich, als wir aus dem Aufzug stiegen. „Ich gehe mich mal in meinem Zimmer reinrichten!" Jeremy nickte. „Alles klar. Sehen wir uns später zum Essen?" Ich nickte zustimmend, dann machte ich mich auf den Weg, entlang an unzähligen Türen, suchend nach der richtigen Zimmernummer. Als ich es endlich gefunden hatte, blieb ich erstarrt stehen. Ixh war nicht die Einzige, die das Zimmer aufgesucht hat.
„Was machst du denn hier?" fragte ich also verwundert, als ich näher trat. „Das wollte ich dich eigentlich fragen!" entgegnete er mit schiefem Grinsen. Sofort fiel ich ihm um den Hals. „Schön dich zu sehen, Dad!" Er drückte mich einmal schnell, dann schob er mich sachte zurück. Klar, falls uns jemand sehen sollte, würde man diese Umarmung nicht logisch erklären können, ohne die Wahrheit zu erzählen. „Wieso bist du in Montana? Weiß deine Mutter hiervon?" Sprudelte es aus ihm heraus. Er sprach mit gesenkter Stimme. Ich nickte schnell. „Ja, natürlich weiß sie Bescheid. Gut finden tut sie es allerdings nicht!" „Da kann ich ihr nur zustimmen" meinte er mit zusammengekniffenen Augen. „Warum bist du mit Jeremy Dragomir zusammen?" Seine Stimme war nun sehr einschneidend und seine Aura hatte sich dunkel verfärbt. Ich konnte deutlich spüren, dass der Anblick von uns beiden ihn ziemlich beunruhigt hatte. Er machte sich Sorgen um mich. „Wir sind nicht zusammen" antwortete ich also schnell. „Wir sind zusammen hergekommen, ja, aber wir sein kein...Liebespaar oder sowas. Also sei unbesorgt" erklärte ich und schloss nebenbei die Zimmertür auf. „Und warum bist du hier?" Ich zögerte kurz. Ich hatte meinem Vater durchaus erzählt, dass es mein Traum ist, eines Tages Wächterin zu sein. Und er hatte sie nie negativ zu diesem Wunsch geäußert. Jedoch weiß er, dass meine Eltern von diesem Vorhaben nichts halten. Und ich wusste auch nicht, wie er dazu stand. „Naja... ich möchte mich an der Akademie bewerben" sagte ich also zögerlich. Seine Gefühle gerieten durcheinander. Mein Vater war überrascht. „Wirklich? Deshalb bist du hergekommen?" Ich nickte. „Ja. Jeremy hat mir erzählt, dass es Wege gibt eine Wächterin zu werden, auch wenn die eigenen Eltern einen nicht unterstützen. Also bin ich mitgekommen, um mein Glück zu versuchen. Du weißt doch selbst, wenn ich mich nicht von zuhause losreiße, bleibe ich auf Ewig dort gefangen. Es war einfach an der Zeit, diesen Schritt zu wagen!" Ich wartete gespannt auf seine Reaktion. Er seufzte nur und strich sich durch seine dunklen Haare. „Ich kann deine Vorfreude deutlich an deiner Aura erkennen. Sie leuchtet sehr hell" bemerkte er daraufhin lächelnd. Ich erwiderte es. „Und du bist skeptisch" stellte ich fest. „Das verrät mir deine gerunzelte Stirn!" Nicht einmal meinem Vater hatte ich etwas von meiner Begabung erzählt. Ich wollte ihn nicht in Schwierigkeiten bringen, eines Tages für mich lügen zu müssen und sich womöglich strafbar zu machen. Er nickte. „Ja Liebes, ich bin etwas skeptisch." Ich trat von einem auf den anderen Fuß. „Dad, ich schwöre, unser Geheimnis wird auch unser Geheimnis bleiben. Ich bin sehr vorsichtig und würde niemals..." „Evy, darum geht es mir doch gar nicht" unterbrach er mich lächelnd und strich mir einmal schnell über die Wange. „Ich weiß doch, wie sehr du eine Wächterin werden möchtest. Und du hast natürlich meine Unterstützung. Aber ist dir dieser Traum es wirklich wert, dich mit deiner Mutter zu streiten? Was, wenn du sie endgültig verlierst?" Ich seufzte und antwortete nicht sofort. „Das liegt nicht in meiner Hand, Dad. Sie ist diejenige, die sich von mir abwendet, nicht andersherum. Aber ich werde nicht mein Leben von ihr kontrollieren lassen, nur weil sie meine Mutter ist. Das habe ich lange genug getan. Weißt du, wenn sie mich nicht akzeptieren kann sie wie ich bin, dann müssen wir wohl getrennte Wege gehen!" Ich konnte fühlen, wie sehr es ihn schmerzte, das zu hören. Mein Vater hat sich immer für mich gewünscht, dass ich doch noch ein gutes Verhältnis zu meiner Mutter entwickle. Damit ich wenigstens einen Elternteil habe, der konstant in meinem Leben ist. Aber er verstand mich. Schließlich wusste er von meinem schwierigen Verhältnis zu meiner Mum.
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Vermächtnis der Königin
FantasíaWas passiert, wenn sich die Wege von zwei Personen kreuzen, die sich niemals hätten kennenlernen sollen? So sieht das zumindest die 17-jährige Evelyn, die aus Furcht vor der Macht der Königin seit langem einen großen Bogen um den Königshof und all d...