026. Geisterjagd

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ⁱ'ᵐ ᵃᶠʳᵃⁱᵈ ᵒᶠ ⁿᵒ ᵍʰᵒˢᵗ


Das Schloss lag dunkel da, als die drei Jungen sich ihrer Sache sicher (zumindest zwei von ihnen) aus dem Gryffindorgemeinschaftsraum stahlen, um durch das Schloss hinaus auf die Ländereien und dann hinab in das Dorf Hogsmead zu gelangen.

Sie ließen Korridor für Korridor hinter sich, stiegen die große Treppe hinab und fanden sich - zu Peters großer Überraschung - ohne Komplikationen und Störungen am Eingangsportal wieder. Filch waren sie nicht ein einziges Mal über den Weg gelaufen... leider. Peter hatte irgendwie gehofft, von dem alten Hausmeister geschnappt zu werden. Die Pein, die darauf gefolgt wäre, hätte nicht schlimmer sein können, als das, was sie erwarten würde, wenn der Plan seiner beiden Zimmergenossen aufgehen würde.

Was könnte ein Geist alles ausrichten?

Peter erinnerte sich dunkel an einen alten Muggelfilm, den er in dem alten Kino die Straße runter gesehen hatte. Ein Geist war in den Körper eines Mannes gefahren und hatte ihn furchtbare Dinge erleben lassen. Der Mann war von innen heraus verfault, ehe bloß noch eine leblose Hülle zurückgeblieben war und sich der Geist einen neuen Wirt hatte suchen müssen... das alles war aber bloß Fiktion. Oder?

Seine Knie schlotterten und abrupt wandte er den Kopf nach hinten. Hatte er Schritte gehört? War ihnen jemand gefolgt?

Das war unmöglich. Sie waren unsichtbar, rief Peter sich wieder ins Gedächtnis. James' Tarnumhang lag über ihren Gestalten und machte sie somit für jeden und alles absolut unaufspürbar.

Das dachten sie zumindest.

James schob die Flügeltüren des Eichenportals auf und erstarrte, als diese dabei ein ohrenbetäubendes Quietsch- und Schleifgeräusch von sich gaben. Die absolute Stille, die um sie herum geherrscht hatte, war gebrochen. Es war wie ein Schrei in dunkelster Nacht. Markerschütternd und angsteinflößend.

Wenn doch nur Remus hier wäre, dachte Peter. Er würde ihnen die Logistiken aufzeigen, wieso dieser Plan auf allen Ebenen zum Scheitern verurteilt war, wieso sie nicht hier sein sollten.

»Drachendung!«, brummte Sirius. Er deutete James dennoch an weiterzuschieben. »Mach schon. Schnell, schnell. Bevor uns jemand hört.«

»Das ganze Schloss hat uns gehört«, murmelte Peter nicht so leise, wie er gehofft hatte.

Sirius schüttelte den Kopf. »Blödsinn.« Er schob James Richtung Tür. »Keiner hat uns gehört.«

Doch das stimmte nicht.

James gab den Türen einen kräftigen Stoß und die kalte Nachtluft peitschte ihnen erbarmungslos entgegen. Nicht einmal der Tarnumhang konnte sie davor schützen. Der Geruch nach Eis und Kälte fraß sich durch jede ihrer Poren und kroch in jede Falte ihrer Umhänge und Kleider.

Die Jungen warfen einen prüfenden Blick zurück, ob ihnen auch niemand auf der Lauer lag und stürmten dann hinaus. Im Dunkel der Stunde wirkten die Ländereien umso bedrohlicher, beinahe schon feindselig. Obwohl Peter große Schwierigkeiten dabei hatte mit James und Sirius Schritt zu halten, nutzte er dennoch die Gelegenheit, nun an der frischen Luft nicht mehr die Stimme senken zu müssen, um erneut auf das fehlende Mitglied ihrer Bande aufmerksam zu machen.

»Was ist mit Remus?«, keuchte er sich die Seite haltend.

Sirius seufzte bloß. »Er ist krank, Peter. Wie oft noch?« Der Black zog sich den Umhang vom Kopf, was für James' das Zeichen war, ihn zusammenzufalten und in seiner Buchtasche, die er vorsichtshalber mitgenommen hatte, zu verstauen.

|𝐃𝐞𝐚𝐝 𝐌𝐚𝐫𝐚𝐮𝐝𝐞𝐫𝐬 𝐒𝐨𝐜𝐢𝐞𝐭𝐲 𝟏 Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt