ˡᵉᵃʳⁿ ᵗʰᵉ ʳᵘˡᵉˢ· ᵗʰᵉⁿ ᵇʳᵉᵃᵏ ˢᵒᵐᵉ·
Riesengroße Kürbisse - so groß wie Pferdekutschen - säumten das Eichenportal des Schlosses, das im Schein der im Zenit stehenden Sonne fast golden wirkte und aus dessen Fenstern schon die flackernden Lichter der Fackeln und Kerzenleuchter schienen.
Das Kalenderblatt zeigte den 31. Oktober, Halloween.
Und Sirius war am Durchdrehen.Es war vor über drei Wochen gewesen, als die vier Jungen ihren Plan, es den Slytherins heimzuzahlen, ausgeheckt hatten. Während James die meisten seiner Nachmittage in ihrem Schlafsaal über Verwandlungsbüchern des dritten Jahres brütete (, die natürlich Remus an seiner Stelle ausgeliehen hatte, denn die Jungen konnten es sich nicht leisten, dass James' plötzlicher Lerneifer bei den Lehrern zu gesteigerten Erwartungen oder Misstrauen (Professor McGonagall) führte), Remus sich mit Zauberkunst für Fortgeschrittene beschäftigte und Peter alles über das Verhalten von Fledermäusen in Newt Scamanders Werken recherchierte, war es Sirius' Aufgabe gewesen, sich mit seiner Cousine auszusprechen.
Und das hatte er vergeigt.
Er hatte es, besser gesagt, nicht einmal versucht. Wann immer auch Andromeda Black durch die Korridore auf ihn zugelaufen kam, fand er eine Möglichkeit sich aus der Affäre zu ziehen. Ob er nun schlichtweg sofort den Rückzug antrat, schnell in einen angrenzenden Gang flitzte oder ahnungslose Schüler und Lehrer in völlig sinnfreie Gespräche verwickelte. Da hatte er eines Nachmittags jedoch nicht mit Professor Beery, dem Lehrer in Kräuterkunde, gerechnet, der ihn über zwanzig lange Minuten mit dem Verhalten von Sporen, springenden Fliegenpilzen und Schrumpffeigen langweilte, bevor Sirius ihn endlich unterbrechen konnte, um schließlich viel zu spät bei Professor Thorburn im Unterricht zu erscheinen und sich leise neben James auf die Bank fallen zu lassen, einen finsteren Blick seitens der rothaarigen Hexe, die neben dem Schleimbolzen saß, kassierend.
Zu seinem Pech musste James sich dann auch noch zu ihm drehen, gespannt und mit hochgezogenen Brauen flüstern, ob er, Sirius, es geschafft hatte und ihnen den Weg in den Slytherin-Gemeinschaftsraum beschaffen konnte.
Sirius hätte James die Wahrheit sagen können, sagen müssen, doch er tat es nicht. (»Das war das reinste Kinderspiel.«)Die Kalenderblätter fielen und mit jedem Tag, den Halloween näher rückte, wuchs die Anspannung in seiner Brust weiter.
Schlussendlich blieb ihm heute - in der sprichwörtlich letzten Sekunde - keine Wahl mehr, er musste Andromeda abfangen, er musste sie dazu bringen, ihm zu verraten, wo der Gemeinschaftsraum der Slytherins versteckt lag und wie man hinein kam. Er hatte nur eine Chance und die musste er nutzen. Was würden seine Freunde wohl sagen, wenn sie erfuhren, dass er seinen Beitrag nicht zu ihrem Plan beitragen konnte, wo er doch großkotzig behauptet hatte, als Erster fertig gewesen zu sein und sie nun mit seiner "Überraschung" auf die Folter spannen wollte...Im Korridor vor der großen Halle auf- und abtigernd, die Nervosität im Nacken sitzend, malte Sirius sich die möglichst schrecklichen Szenarien aus, die auf ein Gespräch mit seiner Cousine folgen konnten. Auch wenn Andromeda Black - Andy, wie er sie früher immer genannt hatte - seine liebste Cousine war, weil sie nicht so sehr an den strikten und verbohrten Regeln der Familie Black festhielt, war sie dennoch eine Naturgewalt, die sich einzig und allein durch die Farbe ihrer Haare und Augen und durch ihr - in der Regel - warmes Auftreten von ihrer Schwester Bellatrix unterschied.
Er schluckte schwer, als er sie kommen hörte.
Zusammen mit einer Freundin kam sie durch die Flügetüren, ein breites Lächeln auf den Lippen, das sofort erstarb, als sie Sirius erblickte, der einen gewissen Abstand einhaltend, zaghaft die Hand hob.
Andromeda Black war wie alle Mitglieder der Black'schen Familie von ausgesprochener Eleganz, der aristokratischen Schönheit und einer unterschwelligen Hochnäsigkeit, die durch die hellen Locken und die gutherzigen, braunen Augen durchbrochen wurde, gesegnet. Die tiefe Falte, die sich über ihre Stirn zog, nachdem sie sich von ihrer Freundin verabschiedet hatte und auf ihn zugelaufen kam, ließ Sirius in sich zusammenschrumpfen.
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|𝐃𝐞𝐚𝐝 𝐌𝐚𝐫𝐚𝐮𝐝𝐞𝐫𝐬 𝐒𝐨𝐜𝐢𝐞𝐭𝐲 𝟏
FanfictionAbgeschlossen//Abgebrochen -> überarbeitete Version findet ihr auf meinem Profil Teil 1 vollständig bis 31.10.24 Ich schwöre feierlich, ich bin ein Tunichtgut! Die hochwohlgeborenen Herren Moony, Wurmschwanz, Tatze und Krone präsentieren voll Stolz...