3. Kapitel

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Während mir wieder einmal die heißen Tränen die Wange herunter liefen und ich auf meinem Fahrrad nachhause fuhr, dachte ich über Marlons Worte nach. Sie verletzten mich immer wieder aufs neue, doch was mich noch mehr verletzte war die Erkenntnis gewesen, das Fabi hier gewesen war und nicht einmal zu mir gekommen war um mit mir zu reden, nachdem er mein bester Freund schon seit fast immer gewesen war. Während die Sonne hinter mir am Horizont unterging fuhr ich auf den längsten Weg, den es überhaupt zu mir nachhause gab entlang. Ich wollte die Möglichkeit meinem Vater und seiner neuen Freundin zu begegnen auf jeden Fall verhindern. Ich fuhr die ewig lange Straße entlang, während um mich herum die Straßen Laternen angingen. Ich fuhr um die Ecke, als ich einen Schatten bei der einen Straßen Laterne stehen sah. Ein Typ mit einer Lederjacke und einem Rock? Komischer Style, dachte ich mir, als ich langsam auf ihn zukam. Benimm dich bloß nicht auffällig, dachte ich mir, als ich an ihm vorbei fuhr und ihm ins Gesicht schaute.

Ich verlor sofort das Gleichgewicht und fiel über meinem Lenker, als ich in das bekannte Gesicht geschaut hatte. "Ist das nicht ein etwas langer Weg nachhause, mein Dame?", fragte er in einer etwas tieferen Stimme, als ich ihn das letzte mal gesehen hatte. Er kam auf mich zu und hielt mir seine Hand hin. "Fabi?" , fragte ich ungläubig, als ich geschockt meine Hand in seine legte und er mich hoch zog. Er nickte und lächelte mich an. Ohne nachzudenken fiel ich ihm um die Arme. Ich hätte bei meiner ersten Begegnung mit Fabi gedacht, dass ich voller Wut wäre, doch das Gegenteil war der Fall. Ich war überglücklich meinen allerbesten Freund wiederzusehen, nachdem er so urplötzlich mich verlassen hatte. "Ich hab dich vermisst, Fabi.. wirklich vermisst", stotterte ich in sein Ohr, während meine Tränen nur so als Wasserfälle über mein Gesicht strömten. Er legte seine beiden Hände auf meine Schultern, um mir ins Gesicht schauen zu können. "Nicht weinen, Judy", sagte er in einer sehr beruhigenden Stimme und wischte mir meine Tränen mit seinem warmen Handrücken weg.

Er wollte seine Hand gerade wegnehmen, als ich nach ihr griff und meinen Kopf in sie legte. "Bitte verlass mich nicht wieder, bitte Fabi.. Ich halt das nicht aus", sagte ich in einer zittrigen Stimme. Er nickte und lächelte mich mit seinem bezaubernden Lächeln an, welches jeden von ihm überzeugen hätte, können. Er war genau so, wie ich ihn in Erinnerung hatte. Außer, dass er um einiges gewachsen war. Er war damals drei Centimeter kleiner, als ich gewesen. Nun war er fast zwei Köpfe größer als ich, hatte eine tiefere Stimme und einen sehr komischen Style. Ich schaute ihn von unten bis oben an, während er jeden meiner Blicke verfolgte. "Sag bloß nichts", sagte er und ich fing an zu lachen.
„Da ist es", sagte er überrascht und ich schaute ihn verwirrt an. "Was?", fragte ich in grinsend. Er strich über mein Gesicht, als er sagte: „Das Lachen von dir, welches du mir nur geben konntest, wenn du über irgendwelche dummen Witze von mir gelacht hattest. Das Lachen, was mir so gefehlt hatte.." schwärmte er mit einer ernsten Miene.

Wir schwiegen beide und schauten uns in die Augen. Dann befreite er sich aus der Starre, griff nach meiner Hand und sagte: „Komm wir haben noch viel zu bereden". Er zog mich hinter sich her und wir blieben vor einem Quad stehen. "Ist das deins?", fragte ich ihn überrascht, als er zu Grinsen begann. "Jap, machs dir gemütlich. Es wird eine lange Fahrt", sagte er, stieg auf und ich nahm hinter ihm Platz. „Wo fahren wir hin?", fragte ich ihn, als er den Motor startete. "Zu meinem Zuhause und ich hab dir noch eine Menge Leute vorzustellen", sagte er und fuhr los. "Deine neue Mädchen Mannschaft?", rutschte mir die Frage heraus. Er guckte kurz nach hinten zu mir und sagte dann grinsend: „Genau scheint, als ob sie dir darüber schon erzählt haben". "Nicht viel", gab ich zurück, schlang meine Arme um seinen Bauch und legte meinen Kopf auf seiner Schulter ab. Durch den kalten Wind in meinen Haaren und der frischen Luft wurde ich müde und schlief schlussendlich auf Fabis Schulter ein. Als ich aufwachte lag ich auf einer Liege in einem Felsbruch.

Ich stützte mich sofort auf und fragte: „Fabi? Fabi wo bist du?". Als sich plötzlich ein Mädchen mit blonden Haaren, grüner Kleidung und Mini Rock neben mich setzte. Ich begutachtete sie von oben bis nach unten, als sie schmunzelte und sagte: „Keine Sorge, Fabi kommt gleich und erzählt dir alles, was du wissen musst". Ich nickte überrascht und sie stand wieder auf und ging weg. Wenig später kam sie mit Fabi aus einem, der Zelte heraus und stützte sich auf seiner Schulter ab. War das seine Freundin? fragte ich mich, als er genervt sie von sich weg schob und das Mädchen lachend weg ging. Fabi hatte mir auf jeden Fall eine Menge zu erzählen. Er kam lächelnd auf mich zu und setzte sich neben mich. Das war der Moment, als ich merkte das ich umgezogen war. Ich trug den gleichen giftgrünen Mini Rock, wie das blonde Mädchen davor. Doch im Gegensatz zu ihr trug ich ein Leder, bauchfreies Top mit einem giftgrünen Logo drauf und an meinem Armen und Beinen waren Netz Strümpfe.

Fabi sah, wie ich mich selbst ungläubig anschaute als er seine Hand auf meine Schulter legte und sagte: „Kissi und Lara Moon haben dich schon gestern angekleidet" und mir das blonde Mädchen mit einem braunhaarigen Mädchen, welches einen Zopf trug lächelnd zu winkte. "Es steht dir echt gut", sagte er mit einem Lächeln und ich wurde sofort rot. Das passierte mir immer, wenn ich Komplimente bekam, aber warum bei Fabi? Fabi kannte ich schon mein ganzes Leben, bei ihm musste ich mich vor nichts schämen und das mochte ich so sehr an ihm. „Danke", gab ich zurück und er nickte. "Wie ich gestern schon gesagt hatte, hab ich dir eine Menge zu erzählen", sagte er und richtete sich auf. "Ich weiß, dass du wahrscheinlich noch immer sauer auf mich bist, dass ich damals ohne etwas zu sagen abgehauen war, doch ich hatte es selber erst von meiner Mutter an dem Umzugs Tag erfahren, gehabt", fing er an zuerzählen und ich war überrascht gewesen.

Die ganze Zeit dachte ich er hatte es mir einfach nicht gesagt gehabt, dabei hatte er es selber erst an dem Tag erfahren gehabt. Fabi tat mir sofort leid, weshalb ich nach seiner Hand griff und er mich überrascht, aber dann lächelnd anschaute. Es war damals bestimmt auch sehr schwer für ihn gewesen , als er ohne sich von seinen Freunden zu verabschieden, wegziehen musste.

starry eyes pt. two 𖧷 marlon dwk ffWo Geschichten leben. Entdecke jetzt