27. Kapitel

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Nächster Tag
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Die Wilden Kerle waren gerade dabei alle Sachen zusammen zu packen, während ich ihnen von meinen Schlafzelt aus, zuguckte. In meiner Hand hielt ich die Kassette mit dem Song für Marlon. War es wirklich der richtige Zeitpunkt sie ihm jetzt noch zu geben? Wann wäre überhaupt der richtige Zeitpunkt. Ich musste zugeben ich hatte Angst sie ihm zu geben, obwohl er mir gestern gesagt hatte, dass er mich liebt, aber was ist wenn er das kitschig oder so findet? Plötzlich wurde der Vorhang von meinen Zelt etwas weggedrückt und Fabi erschien vor mir. Ich hatte mit ihm und Marlon seit gestern kein Wort geredet gehabt. Nicht weil einer von den beiden sauer oder ich wütend auf sie war, sondern weil ich ihnen einfach nicht in die Augen gucken konnte, ohne mich schlecht zu fühlen. Das galt besonders für Fabi. Fabi lächelte mich zaghaft an und setzte sich zu mir hin. Er saß eine Weile da und sagte nichts, als er sich dann zu mir umdrehte.

Ich schaute ihn an, als sein Blick zu meiner Hand wanderte, wo die Kassette zu sehen war. Auf der Kassette stand auch noch Marlon drauf und ich glaube er verstand um was es sich bei der handelte. "Willst du die Marlon geben?", fragte er mich und ich senkte meinen Kopf. "Ich hab keine Ahnung Fabi.. Warum kann Liebe nicht so einfach sein? Marlon hat mir gestern die Liebe gestanden, doch hundertprozentig mit meinen Gefühlen bin ich mir nicht und ich habe Angst wieder abserviert zu werden", gab ich zurück. Fabi lächelte mich an und sagte dann: „Ich weiß was du meinst, nur zu gut, aber du musst es tun. Egal wie viel Angst du hast, wenn du es jetzt nicht machst, dann wirst du es nie machen und es am Ende bereuen, glaub mir". "Außerdem siehst du ihn dann für einen Tag erstmal nicht und ihr habt beide eine kleine Bedenkzeit", fügte er hinzu und hatte mich überzeugt. Ich schaute ihn grinsend an, als ich mit ihm in eine Umarmung fiel.

„Danke Fabi, du bist der beste", sagte ich und sprang auf. Dann lief ich zu den Wilden Kerlen am Tor, die sich gerade auf ihre Fahrräder setzten. Kacke Verdammte, wenn ich die Kassette jetzt Marlon übergeben würde, würden es alle sehen, sogar Leon. Deshalb entschied ich mich sie... Markus zu geben?!
„Markus!", rief ich, da er der letzte an der Formation war. "Ja Judy?", kam von ihm zurück und er hielt an. "Kannst du mir einen Gefallen tun?", fragte ich ihn und blieb vor ihm stehen. Er schaute mich verwirrt an und sagte dann grinsend: „Na klar, warum nicht". Dann drückte ich ihm die Kassette in die Hand und schaute ihm in die Augen, während ich sagte: „Das ist wirklich sehr wichtig für mich. Du musst sie bitte Marlon geben, wenn ihr Zuhause angekommen seid. Hör sie dir nicht an und die anderen sollen davon nichts mitbekommen". Markus schaute mich verwirrt an, als ich hinzufügte: „Bitte Markus, du bist meine letzte Hoffnung". Markus überlegte kurz und nickte grinsend.

„Markus kommst du?!", rief ihm Leon zu und Markus raste sofort hinterher. Hoffentlich geht nichts schief, dass würde echt peinlich werden.

Leons Sicht (Ich weiß hört sich komisch an, aber wenn ihr liest, versteht ihr warum aus seiner Sicht)
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Wir waren Abends wieder Zuhause angekommen. Morgen würde dann Judy wieder bei uns mitspielen und ich wusste noch nicht so recht, wie mir das gefiel. Marlon und ich wollten gerade nach oben ins Schlafzimmer von uns gehen, da wir so müde waren, als es an der Tür klingelte. "Ich mach auf!", rief ich Marlon zu und sprang den Treppenabsatz herunter. Ich öffnete die Tür, als ein verunsicherter Markus vor mir stand. "Was machst du denn hier?", fragte ich ihn, als er sich räusperte und mir eine Kassette hinhielt. "Gib die bitte Marlon", sagte er und ich schaute ihn verwirrt an. "Von wem?", fragte ich ihn stumm. Markus überlegte kurz, als er dann mit: „Judy..", antwortete. Ich nickte, verabschiedete mich von ihm und schloss die Tür. Von Judy? für Marlon? Beim heiligen Rosenbällchen Salat, fluchte ich in meinen Kopf. Ob ich sie Marlon wirklich geben sollte. Aber was für Marlon ist, ist schließlich auch für mich. Wir sind ja Brüder, dachte ich mir und ging in die Küche. Unser Vater schlief bereits und ich glaube Marlon tat es ihm gerade gleich, wenn nicht war er weit entfernt vom Kassetten Rekorder.

Ich ging in die Küche, steckte die Kassette in den Rekorder und setzte mich auf den Stuhl. Dann drückte ich den Play Knopf und lauschte, als erst leise Gitarren Musik erschien. Was zum Teufel? Tauschen die beiden Songs aus oder was ist das? dachte ich mir, als ich plötzlich Judys Stimme singen hörte. „Der Tag an dem du sagtest "Lebewohl", alles was ich tat war im Bett zu liegen und zu weinen. Aber nach einem Monat fing ich an weiter zu ziehen und nach zweien fühlte ich mich okay", hörte ich Judys relativ gute Gesangs Stimme singen, aber was hatte das mit Marlon zu tun? Warum würde sie wegen Marlon weinen? "3 Monate und du warst komplett verschwunden. Im vierten und fünften lebte ich mein Leben. Ich war besser, als zuvor und verlor keinen einzigen Gedanken an dich, bis du mich wieder einholtest", war die nächste Passage und ich war immer noch vollkommend verwirrt. "Erinnerst du dich an die Nacht? Wir sind gefahren um 23 Uhr in der Nacht. Ich küsste dich, es regnete und wir hielten uns eng..", war die letzte Passage, die ich mir anhörte, bevor ich die Kassette heraus riss und beim raustürmen ein paar Stühle runter riss.

Ich rannte in den Flur, als plötzlich Marlon am Treppenabsatz erschien. Ich hielt die Kassette hinter meinen Rücken und fragte ihn: „Was machst du denn hier?". "Das könnte ich dich auch fragen. Ich hab Krach gehört", gab er besserwisserisch zurück. Ich verdrehte meine Augen und stürmte an ihm vorbei. Morgen würde ich Judy damit dann zur Rede stellen, mit der Kassette, aber für heute wollte ich mich erstmal schlafen legen und über die ganze Sache nachdenken. Denn es war nicht leicht zu erfahren, dass dein Bruder etwas mit jemanden hatte, ohne dir ein Wort darüber zu erzählen und das obwohl ich dachte wir könnten uns alles erzählen. Ich wälzte mich im Bett herum und starrte die Decke an, während ich in meiner linken Hand unter der Decke, die Kassette von Judy für Marlon hielt.

starry eyes pt. two 𖧷 marlon dwk ffWo Geschichten leben. Entdecke jetzt