26. Kapitel

1.8K 51 0
                                    

Wir alle hatten reichlich gegessen gehabt und es war nun auch an der Zeit für alle schlafen zu gehen. Ich räumte ein wenig Geschirr ab und ging dann Richtung Schlafzelte. Die Wilden Kerle hatten nämlich vor bei uns im Steinbruch zu übernachten und morgen nachhause aufzubrechen. Ich und Fabi würden ein Tag mehr hier bleiben und dann erst aufbrechen, da wir noch eine Menge mit den Mädels zu besprechen hatten und Fabi und ich der Meinung waren die Biestigen Biester aufzulösen. Fabi wollte den Wilden Kerlen aber nicht beitreten, weil er langsam mit Fußball abschließen will, nach dem ganzen Chaos hier. Es war verständlich, doch trotzdem nahm es mich sehr mit, da es immer seine und meine Leidenschaft gewesen war. Die Leidenschaft, die uns verband und uns zusammen hielt. Doch er hatte mir versichert das, dass nicht heißt das wir keine Zeit zusammen verbringen können und darüber war ich echt froh.

So versunken in meinen Gedanken bemerkte ich gar nicht, wie ich schon wieder in jemanden reingelaufen war. Was zum Teufel war mit mir heute los? Ich war sonst nie so tollpatschig. Ich rieb mir die Augen und den Kopf, als ich Marlon vor mir stehen, sah. Das konnte doch nicht wahr sein. "Schon zum dritten Mal? interessant", sagte er lachend zu mir und half mir wieder hoch. "Ja-.. tut mir leid, war echt nicht mit Absicht", entschuldigte ich mich wieder, wie die ganzen anderen Male davor auch. "Keine Sorge, ich wollte eigentlich dich gerade suchen gehen und mit dir über etwas reden", sagte er und ich lief rot an. "Mi- mit mir?", stotterte ich und er schüttelte grinsend den Kopf. „Na klar mit dir", gab er zurück und zog mich hinter sich her. Wir gingen aus dem Steinbruch heraus und blieben beim Eingangstor auf dem Weg stehen. Angekommen schwiegen wir eine Weile und ich verstand nicht über was er mit mir reden wollte. Dann nach einer Weile räusperte er sich und sagte: „Also ich wollte mit dir darüber reden, warum ich den anderen über deine Entscheidung nichts erzählt hatte und gelogen hatte".

Und das erste Gefühl was mich traf war, Enttäuschung? Ich war irgendwie enttäuscht darüber, dass er nur über das mit mir reden wollte und nicht über die Sachen, die zwischen ihm und mir vorgefallen waren, welche mich verwirrt über meine Gefühle da stehen, ließen. "Judy, alles okay?", fragte er mich, nachdem ich darauf nichts gesagt hatte. "Eh- ja klar.. Ich war gerade mit meinen Gedanken wo anders, aber klar schieß los", gab ich stotternd zurück und hätte mich für die Peinlichkeit selber schlagen können. Er lächelte und fing an zu erzählen, doch ich konnte einfach nicht richtig zuhören und war mit meinen Gedanken komplett woanders. Somit verstand ich nur das er die Lügen über mich erzählt hatte, weil er wollte das die anderen nicht wütend auf mich sind und so weiter. Doch das interessierte mich alles nicht.. Ich wollte Klarheit über meine und seine Gefühle und die bekam ich einfach nicht. "War das halb verständlich?", fragte er mich nach einer Weile und ich nickte nur.

„Okay, dann werde ich jetzt mal schlafen gehen", sagte er mit zaghafter Stimme und wendete sich zum Gehen. Und als ich gerade meinen Kopf senkte und am liebsten im Erdboden versinken wollte, blieb er genau neben mir stehen. "Da wäre noch etwas..", sagte er etwas schüchtern und ich wendete meinen Blick sofort zu ihm. "Ja?", fragte ich ihn. Er senkte seinen Kopf und sagte dann: „Ich weiß das du mit Fabi zusammen bist, aber du bedeutest mir echt viel.. Versteh mich nicht falsch. Ich möchte dir das nicht kaputt machen, im Gegenteil, ich bin glücklich darüber das du glücklich bist, aber..", stockte er und ich schaute ihn erstaunt an. "Was aber?", fragte ich ihn neugierig, als er mir in die Augen schaute und sagte: „Ich liebe dich.. Judy" und dann gab er mir einen Kuss auf die Wange. Er wurde rot und ich tat es ihm gleich. "Keine Sorge, wenn du nichts mehr für mich empfindest ist das komplett okay, aber ich wollte zumindest das tun..", sagte er daraufhin und verschwand so schnell, dass ich nichts darauf erwidern konnte.

Marlon liebte mich? wiederholte sich die Frage immer wieder in meinen Kopf und in meinem Bauch geschah eine Gefühls Explosion. Dann hob ich meinen Kopf und plötzlich stand Fabi vor mir. Fabi? Hatte er den Kuss gesehen gehabt? fragte ich mich, als ich eine Träne auf seiner Wange runter laufen sah und das eine Antwort genug war. "Fabi? Es tut mir so leid, ich wollte es dir ja sage-", wollte ich sagen, als er mich zum Schweigen brachte, mit einer Umarmung. Nach der Umarmung schaute ich ihn verwundert an, als er seinen Kopf senkte und sagte: „Ich weiß das du noch Gefühle für ihn hattest oder eher gesagt hast und ich bin so unfassbar stolz auf dich, dass du deine Person für dich gefunden hast, aber ich hätte mir gewünscht das du mit mir darüber geredet hättest. Vergessen?, wir sind allerbeste freunde und du kannst mit mir über alles reden". Ich fühlte mich so unfassbar schlecht und es war genau das passiert, was ich nicht wollte. Ich hatte Fabis Gefühle verletzt und ich konnte dagegen rein gar nichts tun, weil irgendwo in meinem Körper ein kleiner Funken war, der das alles für richtig hielt und dafür hasste ich mich.

„Fabi, ich hab es wirklich versucht. Ich wollte dich lieben, dir zu Liebe, da du mir so viel bedeutest", kamen die ersten Wörter aus mir heraus und Fabi lächelte mich mit seinen glasigen Augen an. "Ich weiß, aber das ist nicht das was Liebe auszeichnet, weißt du Judy?", fragte er und strich mir über die Wange. "Ich liebe dich Judy und deshalb fällt es mir so schwer dich loszulassen, aber ich muss. Wenn du nämlich jemanden liebst lass ihn los... und wenn er dich auch liebt kommt er zurück", fügte er hinzu und diese Worte von ihm zu hören gaben mir den Rest. "Wahrscheinlich sollte es zwischen uns nicht passen, aber ich gebe nicht auf. Ich warte auf dich und vielleicht öffnet sich ein kleiner Teil in deinem Herzen für mich und wir können es irgendwann nochmal versuchen", sagte Fabi und ging an mir vorbei. „Ich hoffe es Fabi..", flüsterte ich und mir liefen die ersten Tränen übers Gesicht. Warum war er so verständnisvoll, nachdem ich ihn betrogen hatte und das Herz gebrochen hatte?

Fabi war einfach ein guter Mensch, zu gut für mich und egal wie doll ich es wollte, dass es zwischen ihm und mir funktionierte, die Gefühle für Marlon sind zu groß und Gefühle kann man nicht ausschalten, egal wie doll ich es wollte. Mit seinen Worten hatte Fabi Lebewohl gesagt, aber nicht als Freunde, sondern als Geliebte.

starry eyes pt. two 𖧷 marlon dwk ffWo Geschichten leben. Entdecke jetzt